Fünf Freunde Beim Wanderzirkus
ging es vorwärts, denn es war nicht einfach, gegen die Strömung anzukämpfen.
Schließlich konnten sie aus dem eiskalten Wasser steigen.
»Wir wollen einige Runden rennen, damit uns warm wird«, schlug Julian vor. »Ich erfriere sonst. Dick, leih mir einen von deinen trockenen Pullovern.«
Die Kinder rannten immer wieder in der Höhle herum, taten, als jagten sie einander, und versuchten auf diese Weise warm zu werden. Schließlich hörten sie wenigstens auf vor Kälte zu bibbern und ließen sich keuchend in den Sand sinken.
So saßen sie eine ganze Weile, bis sie wieder zu Atem gekommen waren.
Dann hörten sie ein Geräusch. Tim hatte es als Erster ve r-nommen. Er knurrte. »Mensch, was ist denn jetzt schon wieder mit Tim los?«, fragte Nobby voller Angst. Er war von allen Kindern am meisten verängstigt, wahrscheinlich weil er in den letzten Tagen so viel durchgemacht hatte.
Sie lauschten. Georg hielt Tim am Halsband. Wieder knurrte das Tier leise. Dann hörten sie heftiges Keuchen vom Bach her.
»Jemand kommt den Bach heraufgewatet«, flüsterte Dick erstaunt. »Sind die etwa an der Stelle hereingekommen, durch die wir nicht hinauskonnten? Es kann nicht anders sein.«
»Aber wer?«, fragte Julian. »Lou und Dan sind es bestimmt nicht. Die kennen den direkten Weg. Pssst! Wer es auch sein mag, gleich muss er in der Höhle sein. Ich schalte meine Taschenlampe aus.«
Stockfinster war es in der Höhle, als die Lampe erlosch. Die Kinder saßen da und lauschten gespannt. Der arme Nobby zitterte. Tim knurrte erstaunlicherweise nicht mehr. Ja, er wedelte sogar mit dem Schwanz.
Ein Schnaufen am anderen Ende der Höhle, dann leise Schritte auf sie zu. Anne wollte schreien, ihre Kehle war aber vor Angst wie zugeschnürt. Wer war das?
Julian knipste plötzlich seine Taschenlampe an, und ihr Licht fiel auf eine zusammengekauerte, haarige Gestalt, die in der Helligkeit zusammenzuckte. Es war - Pongo!
»Pongo!«, schrien alle und sprangen auf. Tim rannte hinüber zu dem überraschten Schimpansen und beschnüffelte ihn freudig. Pongo schlang die Arme um Anne und Nobby.
»Pongo!
Wo kommst du denn her? Du hast dein Seil durchgebissen!«, lobte Julian ihn.
»Wie bist du bloß hier reingekommen? Dass du uns gefunden hast! Kluger Pongo!«
Dann entdeckte er die große Wunde am Kopf des armen Tieres.
»Um Himmel willen!«, rief er aus, »Pongo ist verletzt. Die Kerle müssen ihm einen Stein an den Kopf geworfen haben.
Armer Pongo!«
»Die Wunde muss sofort gewaschen werden«, meinte Anne.
»Ich nehme mein Taschentuch.«
Aber Pongo ließ niemanden, noch nicht einmal Nobby, an sich heran. Er schnappte nicht nach den Kindern, knurrte auch nicht, aber er hielt einfach ihre Hände fest. So konnte niemand in die Nähe seiner Wunde kommen.
»Macht nichts«, sagte Nobby schließlich, »die Wunden von Tieren heilen meist sehr schnell ohne menschliche Hilfe.
Außerdem ist er sowieso klatschnass. Diese gemeinen Kerle haben Pongo fast umgebracht!«
»He«, schrie Dick plötzlich, »hört mal zu! Ich weiß was!«
»Was denn?«, fragten die anderen gespannt.
»Wie wäre es, wenn wir Pongo einen Brief an den Hals binden und ihn damit ins Lager schicken würden?«, sagte Dick. »Er geht bestimmt nicht zu Lou oder Dan, vor denen er solche Angst hat, aber sicher zu irgendjemand anderem.
Vielleicht zu Harry. Der scheint ein anständiger Kerl zu sein.«
»Versteht Pongo das denn alles?«, warf Julian zweifelnd ein.
»Versuchen können wir’s«, meinte Nobby.
»Zum Spaß habe ich ihn schon manchmal hin und her geschickt. Er musste zum Beispiel den Schläger für den Elefanten zu Harry oder meine Jacke in den Wagen bringen.«
»Großartig«, sagte Dick. »Ich hab Notizbuch und Bleistift dabei. Ich schreib ein paar Zeilen, wickle sie in ein zweites Blatt Papier, stecke beides zusammen und binde es mit einem Faden um Pongos Hals.«
Hilfe!! Wir sind gefangen! Bitte kommen Sie zur Höhle, wo unsere Wohnwagen stehen. Unter dem roten ist der Eingang zu einem unterirdischen Gang. Wir sind im Berg gefangen.
Befreien Sie uns schnell!!
Julian, Dick, Georg, Anne und Nobby Er las vor, was er geschrieben hatte. Dann band er die Nachricht um Pongos Hals. Pongo war erstaunt, versuchte aber nicht, das Päckchen abzureißen.
»Nun gib ihm einen Befehl«, forderte Dick.
Nobby sagte langsam und einprägsam zu dem Schimpansen:
»Wo ist Harry? Geh zu Harry, Pongo! Hol Harry! Geh! Geh!«
Pongo blinzelte ihn an und schnatterte leise,
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