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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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noch verraten.«
    »Jan«, sagte Julian, »hast du eine Taschenlampe?«
    »Jo, aber sie geht nicht mehr. Hier ist es dunkel. Kann ich zu euch kommen?«
    »Ja, natürlich. Sieh, ob ein Schlüssel im Schloß steckt.«
    Die vier hielten den Atem an, als Jans Hand jetzt über das Holz glitt und hierhin und dorthin tastete.
    Dann hörten sie, wie ein Riegel zurückgeschoben wurde.
    Wenn nur der Schlüssel drinsteckte!
    »Ich habe ihn«, sagte Jan plötzlich. »Aber ich kann ihn nicht umdrehen.«
    »Nimm beide Hände.«
    Sie hörten, wie er es wieder versuchte. Aber der Schlüssel rührte sich nicht.
    »Zum Kuckuck!« stöhnte Dick. »Das darf doch nicht sein. Wir müssen doch hier raus!«
    Plötzlich schob Anne ihn zur Seite. »Hör zu, Jan. Zieh den Schlüssel ab und schieb ihn unter der Tür durch. Hast du verstanden?«
    »Jo«, sagte Jan. Dann hörten sie ein scharfes, metallisches Geräusch, und langsam erschien der Schlüssel unter der Tür.
    Julian griff nach ihm, und eine Sekunde später hatte er aufgeschlossen. Was für ein unwahrscheinliches, was für ein märchenhaftes Glück!
     

Der Strandräuberweg
    Julian riß die Tür auf. Tim jagte an ihm vorüber, stürzte sich mit Freudengeheul auf Jan und leckte ihm die Hände. Jan lachte glücklich.
    »Laßt uns bloß sehen, daß wir wegkommen«, drängte Dick. »Wer weiß, ob der Kerl nicht jeden Augenblick hier erscheint.«
    »Stimmt. Erzählen können wir später.« Julian schob die Mädchen auf den Gang, klinkte die Tür ein, verschloß sie und steckte den Schlüssel in die Tasche. Er grinste Dick an.
    »So, wenn die jetzt kommen sollten, können sie noch nicht einmal feststellen, daß wir schon entschwunden sind.«
    »Und was nun?« fragte Anne, der es immer noch vorkam, als träume sie.
    Julian überlegte. »Es wäre Wahnsinn, wenn wir in das alte Haus zurückgingen. Dort könnten sich die Männer aufhalten, und sie würden uns vielleicht noch einmal schnappen.«
    »Da ist doch noch der andere Gang, der rechts abbiegt«, sagte Georg. »Weißt du, wohin er führt, Jan?«
    »Zur Küste. Ich bin den Weg vorhin schon gegangen, als ich euch suchte. Aber ihr wart nicht da. Und dann bin ich zurückgekommen und habe die Tür gefunden. An der Küste ist niemand.«
    »Also gut, da entlang«, entschied Dick. »Am Strand sind wir einigermaßen in Sicherheit, und dann überlegen wir in Ruhe, wie wir nach Hause kommen.«
    Es war sehr schwierig, in dem engen, niedrigen Tunnel vorwärts zu kommen. Anne, die hinter Jan ging, griff nach seiner Hand und drückte sie dankbar.
    »Du bist ein mutiger, kleiner Kerl«, sagte sie, und Jan lächelte stolz.
    Endlich hörten sie die Brandung und traten hinaus ins Freie.
    Es war eine windige Nacht, aber die Sterne standen am Himmel, und es erschien ihnen beinahe hell nach der Finsternis, aus der sie kamen.
    Dick sah sich um und erkannte, daß dieses derselbe Küstenstreifen war, auf dem sie schon vor ein paar Tagen gestanden hatten.
    »Wir müssen versuche n, den Weg zu finden, den wir damals gegangen sind.« Julian blieb stehen, um sich zu orientieren.
    »Verflixt, ich glaube, wir müssen uns beeilen, sonst werden wir abgeschnitten. Die Flut kommt.«
    Eine Welle lief auf den Strand bis beinahe an ihre Füße. Julian überzeugte sich mit einem schnellen Blick, daß der Felsen hinter ihnen zu steil war, um daran hinaufzuklettern. Würden sie noch Zeit genug haben, eine Höhle zu suchen, in der sie warten konnten, bis die Flut zurückging?
    Wieder rollte eine Woge heran, und Julian’ Füße wurden naß.
    »Das wird gefährlich«, murmelte er. »Die nächste kann uns mitnehmen. Wenn nur der Mond schiene!«
    »Jan, weißt du nicht eine Höhle, in der wir bleiben können?« fragte Georg angstvoll.
    Und ganz überraschend antwortete er: »Wir gehen den Strandräuberweg, Jo, kommt ihr mit?«
    »Natürlich«, rief Julian. »Du hast uns ja erzählt, daß du ihn kennst. Du bist ein wahres Wunder. Also, lauf schnell voran.
    Wir haben schon nasse Füße, und jeden Augenblick kann eine besonders große Welle kommen.«
    Jan übernahm die Führung. Sie gingen von einer Höhle in die andere und gelangten endlich in eine, von der aus ein schmaler Pfad zu einem riesigen Felsblock führte.
     

     
    Jan verschwand durch einen engen Spalt hinter ihm, und einer nach dem anderen folgte. Niemand hätte je erwartet, daß hier, versteckt hinter dem Gestein, der sagenhafte, unterirdische Strandräuberweg begann.
    »Wir sind da«, sagte Jan stolz und ging weiter.

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