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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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waren rot vor Anstrengung, heiß und schmutzig. Und müde waren sie! »Puh«, stöhnte Dick, »ich bin froh, daß wir das geschafft haben. Nun ist aber Schluß. Jetzt gehen wir und melden uns bei Frau Wigand.«
    Anne zögerte. »Müssen wir ihr erzählen, daß ihr Mann mit diesen gräßlichen Schmugglern zu tun hat? Ich mag sie so gern, sie ist so nett.«
    »Scheußliche Geschichte!« bestätigte Julian kurz. »Aber es hilft nichts, sie muß es erfahren. Laß mich das nur machen. Seid leise, damit die Hunde nicht anschlagen. Ich wundere mich übrigens, daß sie nicht schon gebellt haben.«
    Wahrhaftig, ein sonderbarer Umstand. Sie taten es sonst des Nachts bei dem kleinsten Geräusch. Als die fünf und Tim den Schuppen verließen, hielt Georg Julian am Arm fest.
    »Sieh mal«, sagte sie leise, »Lichter in den Hügeln. Was kann das sein?«
    In der Ferne bewegten sich schwankend mehrere Lichter hierhin und dorthin. Julian sah erstaunt hinüber. Aber gleich darauf glaubte er zu wissen, was es bedeutete. »Ich wette, Frau Wigand läßt uns suchen. Sie sind mit Laternen unterwegs.«
    Vorsichtig gingen sie über den Gutshof. Die große Scheune, in der sie gestern noch so über Clopper gelacht hatten, lag dunkel und verlassen.
    Julian mußte daran denken, wie Herr Wigand in der Nacht vorher die Sachen der Scheuner durchwühlte.
    Ein scharfes Flüstern ließ sie zusammenschrecken und stehenbleiben. Georg griff in Tims Halsband. Daß er nur jetzt nicht bellte!
    Keiner von ihnen rührte sich. Das Flüstern kam wieder.
    »Hierher. Ich bin hier!«
    Die Kinder standen regungslos. Wer konnte das sein? Wer verbarg sich dort im Schatten und wartete? Und auf wen wartete er? Wieder kam das Flüstern, dieses Mal lauter.
    »Hier, hierher!«
    Und dann, als sei er zu ungeduldig, trat ein Mann aus dem Schatten. Sie konnten ihn nicht erkennen. Julian ließ plötzlich die Taschenlampe aufleuchten, und für einen Augenblick traf ihr Strahl das Gesicht des Mannes. Es war der Gouverneur, grimmig wie immer! Er wich zurück und war mit einem Schritt hinter der Scheune verschwunden.
    Tim knurrte leise.
    Dick schüttelte verwundert den Kopf. »Verdammt, wie viele Leute spuken denn hier in der Nacht herum? Das war doch der Gouverneur? Was wollte der denn?«
    »Ich gebe es auf. Ich bin viel zu müde, um noch richtig denken zu können«, gähnte Julian. »Im übrigen würde ich mich nicht wundern, wenn Clopper jetzt um eine Ecke schielte und wieherte: ›Kuckuck, wo bin ich‹!«
    Alle kicherten. Sie dachten an Cloppers zwinkernden Blick und meinten, man könne ihm, wäre er lebendig, derartige Scherze zutrauen.
    Alle Fenster des Hauses waren erleuchtet und die Vorhänge in der Küche weit zurückgezogen. Frau Wigand saß dort, die Hände auf dem Tisch gefaltet, ohne sich zu rühren, mit besorgtem Gesicht.
    Die Kinder öffneten die Tür und marschierten einer nach dem anderen hinein. Frau Wigand starrte sie an, sprang auf, lief ihnen entgegen und umarmte zuerst Anne, dann Georg und zuletzt den kleinen Jan. Voller Mitleid sahen sie, daß sie weinte.
    »Wo seid ihr nur gewesen?« schluchzte sie. »Alle suchen euch. Unsere Leute, die Hunde und auch die Scheuner. Sie suchen euch schon eine Ewigkeit! Herr Wigand ist auch nicht zu Hause, und ich weiß nicht, wo er ist. Was für ein schrecklicher Abend! Aber ihr seid wieder da! Ihr seid wieder da!«
    Ach, die Arme, sie ist ja ganz außer sich, dachte Julian, nahm sie behutsam am Arm und führte sie zu einem Stuhl. »Regen Sie sich bitte nicht auf. Es ist ja alles wieder in Ordnung. Es tut mir sehr leid, daß Sie sich so gesorgt haben.«
    »Wo seid ihr nur gewesen?« Frau Wigand liefen die Tränen übers Gesicht. »Ich habe schon gedacht, ihr wärt ertrunken oder in einen Steinbruch gestürzt. Und wo ist Herr Wigand? Er ist um sieben Uhr aus dem Hause gegangen und noch nicht zurück!«
    Die Kinder fühlten sich nicht gerade wohl in ihrer Haut. Sie wußten ja, wo er sich aufhielt. Sie wußten, daß er Schmugglerware von dem Motorboot geholt hatte und sie jetzt mit seinem Freunde über den Strandräuberweg hierherbrachte.
    Wider Erwarten faßte sich die Gutsherrin ganz plötzlich. Sie wischte die Tränen ab und sagte: »Nein, einen so in Aufregung zu versetzen. Und nun erzählt, was los war.«
    »Das ist eine lange Geschichte«, antwortete Julian, »aber ich will versuchen, mich kurz zu fassen. Wir haben seltsame Dinge erlebt!«
    Er berichtete alles von Anfang bis zu Ende. Vom Licht im Turm, von ihrer

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