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Fünf Hunde im Gepaeck

Fünf Hunde im Gepaeck

Titel: Fünf Hunde im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Ibbotson
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Kinder beobachtet. Ein Hund hätte ihn bestimmt vertrieben.«
    Dann ging sie zum Fenster und sah Nini, die Li-Chee auf dem Schoß hatte. »Aber du meine Güte, ein Wachhund ist der ja nun gerade nicht. Sieht eher wie eine gerupfte Ratte aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass …«
    Sie brach ab. Li-Chee fing an aus Leibeskräften zu bellen und stürzte zum Gartentor.
    »Das ist der Zeitungsjunge«, sagte Mrs Platt. »Nun, ich habe ihm anscheinend unrecht getan, er scheint ja doch ein ganz brauchbarer Wachhund zu sein.«
    »Pekinesen sind ganz erstaunliche Hunde«, sagte Kayley. »Sie wurden gezüchtet, um Kaiser zu beschützen und Alarm zu schlagen.«
    »Ach ja?«, sagte Mrs Platt und sah, wie der Zeitungsjunge die Zeitung über den Zaun warf und so schnell wie möglich davonrannte. »Nun, ich denke, er kann bleiben.«
    Das Letzte, was Kayley und Pippa sahen, als sie davonfuhren, war Li-Chee, wie er zwischen Nini auf der einen und Mick auf der anderenSeite mit hoch erhobenem Kopf auf den Treppenstufen thronte.
    Genauso hatten seine Vorfahren dagesessen und den kaiserlichen Palast bewacht und so saß nun Li-Chee da und bewachte Greystoke House.

24. Kapitel
Albina kriecht zu Kreuze
    Albina hockte auf allen vieren auf dem Boden und gab seltsame Geräusche von sich. Sie gurrte, sie lockte, sie bettelte. Der Boden, auf dem sie da kauerte, war nicht der teppichbedeckte ihres Londoner Hauses, sondern der raue Dielenboden des Hauses am Meer.
    »Bitte, Fleck, bitte! Es tut mir leid. Ich hab’s nicht so gemeint. Bitte komm raus und lass uns Freunde sein.«
    Henrys Eltern waren vor einer Stunde angekommen. Henry hatte sich nicht dagegen gewehrt,dass sie ihn umarmten, aber nur aus Höflichkeit.
    Sobald Fleck Albina gesehen hatte, knurrte er ängstlich und verschwand unter dem Sofa.
    »Gib’s auf«, sagte Henry zu seiner Mutter. »Er wird nie vergessen, was du gemacht hast.«
    »Kannst du ihn nicht dazu bringen, herauszukommen?«, bat Albina.
    »Nein, und selbst wenn, würde ich es nicht tun.«
    Donald war mit Henrys Großeltern am Strand, um sich das Boot anzuschauen, und Henry war mit seiner Mutter allein im Haus.
    Albina versuchte es noch einmal. Marnie hatte ihr einen Knochen gegeben und sie schwenkte ihn vor dem Sofa hin und her, doch Fleck reagierte nicht.
    Dann fuhr sie mit der Hand unter das Sofa und zog sie mit einem Schrei zurück, denn Fleck hatte sie in den Finger gebissen.
    »Was soll ich denn machen?«, jammerte sie, als sie sich erhob. »Guck dir meine Strümpfe an, die sind hin. Und mein Rock erst.« Sie setzte sich an den Küchentisch, ließ ihren Kopf auf ihre Hände fallen und begann jämmerlich zu schluchzen.
    Henry, der ihr gegenübersaß, ließ sie einfach weinen. Doch dann geschah etwas Schreckliches. Die Wut auf seine Eltern wurde schwächer und schwächer. Fast vermisste er diese Wut, die ihn zu diesem Abenteuer angetrieben hatte. Aber er konnte nichts dagegen machen, sie war weg. Seine Mutter hatte etwas sehr Böses getan, sie war nicht die Schlaueste und sah die Dinge oft falsch, aber schließlich und endlich war sie seine Mutter.
    Er legte ihr einen Arm um die Schulter.
    »Ist ja gut«, sagte er. »Es ist vorbei. Alles ist gut.«
    Und da kam auch Fleck unter dem Sofa hervor und trottete zum Tisch. Anscheinend war jetzt Verzeihen angesagt. Er ließ sich zwischen Albina und Henry nieder, gähnte und schlief ein.
    Später am Tag machte Henry einen Spaziergang mit seinem Vater in den Dünen. Die schreckliche Woche, in der er nicht wusste, ob sein Sohn tot oder lebendig war, hatte Donald Fenton verändert. Durch die Liebe Henrys zu seinen Großeltern begann auch Donald sein altes Zuhause wieder so zu sehen, wie er es als Junge gesehen hatte. Er rümpfte nicht länger die Nase über das schäbige Haus oder das alte Boot mit dem launischenMotor. Er hatte seinem Vater geholfen, die Hummerfallen auszuleeren und die Pumpe auf dem Boot zu reparieren. Was ihm nun hinter dem Ohr steckte, war ein Schraubenzieher und kein Headset, das ihn mit New York verband.
    »Dir gefällt es hier, nicht wahr?«, fragte er seinen Sohn.
    »O ja, und Fleck gefällt es auch.«
    Donald seufzte. Fleck würde bleiben, aber das machte die Dinge nicht einfacher.
    »Und was ist mit Okelands? Es war nicht leicht, dich da unterzubringen.«
    »Ich gehe auf kein Internat«, sagte Henry. »Ich hab euch doch gesagt, dass ich mich nie von Fleck trennen werde. Am liebsten würde ich hier bei meinen Großeltern leben. In Seaville gibt es eine

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