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Fuer eine Handvoll Bisse

Fuer eine Handvoll Bisse

Titel: Fuer eine Handvoll Bisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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entgegen.
    »Es scheint mir, du hast etwas verloren, Hüterin?« Seine Augen waren unergründlich.
    »Ja, stimmt«, entgegnete ich und steckte die Münze schnell in meine Tasche.
    Ethan richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Lacey. »Ich denke, es ist an der Zeit für dich, nach San Diego zurückzukehren«, sagte er. Diesmal sprach er nicht im Tonfall eines Meisters, der etwas zu einer Kollegin sagte, sondern im Tonfall eines Meisters, der mit einer Novizin sprach, die ihn zutiefst enttäuscht hatte.
    »Ethan ...«
    »Lacey, ich schätze es nicht, manipuliert zu werden. Da wir uns schon sehr lange kennen, und ich deine Verdienste um dieses Haus würdige, muss ich dich darum bitten, mit diesem Kapitel unserer Beziehung abzuschließen. Wenn du es nicht selbst kannst, werde ich es für dich tun.«
    Sie nickte knapp, und ihr traten Tränen in die Augen. »Lehnsherr«, sagte sie, drehte sich auf dem Absatz um, ging zur Tür und verließ das Büro, ohne die Tür hinter sich zu schließen. Ich fragte mich, ob sie damit symbolisch ihrer Hoffnung hatte Ausdruck verleihen wollen, dass Ethan vielleicht doch noch seine Meinung änderte und sie zu sich zurückrief.
    Ethan sah mich an. Und zum ersten Mal seit Tagen sah ich ihn wieder lächeln. »Der Heilige Georg?«
    »Die Münze war ein Geschenk der Roten Garde. Als ich ihr beigetreten bin. Danke, dass du mich nicht hast auffliegen lassen.«
    »Das Letzte, was wir jetzt noch brauchen, ist eine Lacey, die glaubt, es gäbe eine Verschwörung zwischen dir und Jonah, um das Haus zu vernichten.«
    Ich nickte. »Es tut mir alles sehr leid. Es tut mir leid, dass sich Lacey und die RG zwischen uns gedrängt haben. Ich habe nicht gewollt, dass es so ausgeht.«
    »Ich verstehe sehr gut, warum die RG dich fasziniert«, sagte er. »Der Grund dafür bist du selbst. Deine erst vor Kurzem verlorene Menschlichkeit, deine aufmüpfige Art, die Verachtung, mit der du Autorität begegnest. Und wie wir heute sehen konnten, ist deine Verbindung zur RG eine hervorragende Möglichkeit, sich gegen das GP zu wehren.«
    »Habe ich dir doch gesagt.«
    »Du würdest einen Herzinfarkt bekommen, wenn ich dich zu einem Austritt zwingen würde, nicht wahr?«
    »Ja, weil du mich nicht zwingen würdest, und ich es gar nicht könnte. So bist du nicht, Ethan, und so bin ich nicht. Ich bin aus einem bestimmten Grund Hüterin dieses Hauses - weil du genau wusstest, dass ich weder deinen noch den Befehlen des GP blind folgen würde.«
    Ethan schnaubte sarkastisch. »Das ist wohl mehr als deutlich geworden.«
    Ich ergriff seine Hände. »Wenn ich auch nur eine Sekunde lang gezwungen gewesen wäre zu denken, ich müsse der RG beitreten, um ein Auge auf dich zu haben und dich zu einem besseren Meister zu machen, dann wären wir nicht zusammen. Du hast mich gelehrt, was es heißt, eine Vampirin zu sein, eine Kriegerin, mich für diejenigen einzusetzen, deren Stimmen von den Politikern dieser Welt nicht gehört werden. Auch wenn es sich für dich nicht so anfühlt, aber die RG ist eine Hommage an dich, keine Rebellion.«
    Er sah mir tief in die Augen und schien mit dem, was er dort zu sehen glaubte, sehr zufrieden. »Folge deinen Instinkten, Merit. Wenn du der Überzeugung bist, dass die RG ein Teil deiner Entwicklung als Vampirin ist, dann zieh es durch. Aber denke immer daran, dass
wir
oberste Priorität haben.«
    Er lächelte kurz, also streckte ich mich ein wenig und küsste ihn. »Immer«, sagte ich. »Ich liebe dich.«
    »Ich liebe dich auch. Ich kann deine Mitgliedschaft in der RG akzeptieren, weil ich weiß, wer du bist. Weil ich weiß, dass du sie dazu benutzen wirst, das Leben der Vampire in dieser Stadt zu verbessern. Aber dass ich sie akzeptiere, heißt noch lange nicht, dass andere es auch tun. Wer weiß sonst noch davon?«
    »Niemand. Na ja, das Haus weiß, dass wir miteinander streiten, aber nicht, worüber wir streiten. Mallory ebenfalls.«
    Ethan sah mich mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Was denn? Ich brauchte eine Freundin zum Reden.«
    »Und was hatte sie zu sagen?«
    »Sie war sauer auf mich.«
    Auf seinem Gesicht erschien ein selbstgefälliges Grinsen. »Versuch doch bitte, mit niemandem über deine extrem geheimen Verbindungen zu reden, wenn es irgendwie geht.«
    »Ich werde mein Bestes geben. Und denk immer daran: Sollte ich es vergessen und eine Anzeige in der
Sun-Times
schalten, so haben wir immer noch einander.«
    »Das stimmt. Ich werde also deine Mitgliedschaft in der RG akzeptieren. Aber

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