Fuer eine Handvoll Bisse
besprachen sich miteinander, und dann nickte die Fee, die auf Ethan zugetreten war, ihm zu. »Akzeptiert«, sagte er und nahm das Drachenei aus Ethans Händen entgegen.
Wie eine geschlagene Armee marschierten sie wieder durch das Tor und verschwanden.
Langsam drehte sich Ethan zu Darius und betrachtete ihn mit majestätisch erhobener Augenbraue.
Ich musste mir ein Lachen verkneifen, womit ich vermutlich nicht die Einzige war.
»Wie mir scheint, wurden deine Pläne ... durchkreuzt«, sagte Ethan.
»Die Feen sind nur ein Werkzeug für uns«, erwiderte Darius. »Ihr habt uns unrecht getan, und euer Haus steht uns zu, ungeachtet der Waffen, die wir in diese Diskussion einbringen.«
»Nun, dieser Standpunkt ist genauso bedauernswert wie falsch. Denn eines hast du nicht bedacht, Darius: Dein kleines Machtspielchen - dass du den Vampiren dieses Hauses mit Gewalt gedroht hast - ist ein Bruch eures Vertrags mit Peter Cadogan.«
Darius' Lächeln schwand.
Ethan steckte die Hände in die Taschen. »Und weißt du, was in diesem Fall geschieht? Gemäß der darin ausgehandelten Bestimmungen sind alle Verpflichtungen gegenüber dem GP nichtig.« Ethan schnipste kurz mit den Fingern. »Das war's. Ihr werdet weder das Haus bekommen noch das Geld. Wir haben unsere Bank informiert, und die ist überglücklich, unser Vermögen sicher in ihrem Tresor aufzubewahren.«
Ethan verschränkte die Arme vor der Brust und sah Darius mit erhobener Augenbraue an. »Nun, da du sowohl deine Armee als auch diese Schlacht verloren hast, würde ich vorschlagen, dass du von meinem Rasen verschwindest.«
»Es ist noch nicht vorbei, Ethan«, brachte Darius zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
»Da bin ich mir sicher«, erwiderte Ethan. »Letztlich ist in der Liebe und im Krieg alles erlaubt.«
Da sie ihre Niederlage nicht mehr leugnen konnten, zogen sich Darius und die GP -Mitglieder zur Vorderseite des Hauses zurück, während die Vampire Cadogans Ethan und unseren knappen Sieg frenetisch feierten.
Er suchte nach mir in der Menge, und als sich unsere Blicke trafen, bemerkte ich ein Versprechen in seinen Augen - und in seinen Worten.
Alle Schokolade dieser Welt,
sagte er stumm.
Ich nahm an, dass dies meine Belohnung sein sollte, aber ich hatte an diesem Erfolg keinen Anteil gehabt. Ich hatte nur den Hinweis genutzt, den mir jemand anders gegeben hatte. Ich ließ meinen Blick über die Menge schweifen auf der Suche nach Lakshmi Rao. Sie stand mit geradem Rücken und überheblichem Blick ihren Mann - eine Körperhaltung typisch für die Mitglieder des GP .
Sie sah mir in die Augen, und die Botschaft darin war mehr als deutlich:
Du schuldest mir etwas.
Als sie gemeinsam mit den anderen das Anwesen verließ, erschauderte ich.
Die Kälte ließ uns wieder hineingehen. Wir versammelten uns in der Eingangshalle, während Helen, Margot und ihre Mitarbeiter Kristallgläser auspackten und mit Champagner füllten.
»Novizen«, rief Ethan, »es wäre naiv von mir zu behaupten, dass wir nun in einer Welt ohne neue Herausforderungen lebten. Wir sind abtrünnige Vampire, und wenn wir es nicht ohnehin schon waren, so sind wir auf jeden Fall seit heute mit dem GP verfeindet. Unsere Wachen suchen weiterhin nach einem Mörder, der unsere Stadt heimsucht. Aber was das Wichtigste ist: Wir sind Vampire Cadogans. Also leert eure Gläser«, er hob sein Glas, »und dann zurück an die Arbeit.«
Da spricht der Boss
, dachte ich lächelnd.
Ein paar glückliche Minuten lang ließ ich Luc mich mit Trockenfleisch traktieren und tat so, als wäre ich wirklich so kompetent, wie er es allen Vampiren in seiner Nähe immer wieder erklärte. Aber die Tatsache, dass wir das Ei gefunden hatten, war einfach nur eine Lektion in Menschenkunde (und Vampirkunde): Sei nett zu den Leuten (und Formwandlern), denn man weiß nie, wann man sich bei ihnen Ideen holen kann.
Einige Minuten später stand ich auf, um Ethan zu suchen. Ich musste wieder an die Arbeit, aber wir mussten auf jeden Fall vorher reinen Tisch machen. Ich hatte ihm hoffentlich gezeigt, dass die Rote Garde eine Hilfe für das Haus war, keine Last. Eine Verpflichtung, die in beide Richtungen funktionierte - und dabei allen Vampiren half.
Ich ging zu seinem Büro und bemerkte, dass die Tür leicht offen stand. Ich warf einen neugierigen Blick hinein. Er und Lacey standen in der Mitte des Zimmers.
Ethan wirkte sehr höflich. »Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du gekommen bist. Du bist eine gute
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