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Für eine Nacht oder für immer: Sex wie Zimt & Zucker

Für eine Nacht oder für immer: Sex wie Zimt & Zucker

Titel: Für eine Nacht oder für immer: Sex wie Zimt & Zucker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bärbel Muschiol
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auf ein Abenteuer damit verbinden wollen, nutzen diese Nacht für eine heiße Abwechslung fernab der ehelichen Betten – so geschmacklos das auch sein mag. Der Gedanke, wie viele Frauen oder Männer jetzt gerade einsam zuhause sitzen, weil sich ihre Partner gerade mit einem anderen vergnügen, kommt mir in den Sinn, und genau genommen sollten sie mir dankbar sein. Schließlich sitzen sie dank mir einsam aber glücklich zuhause, weil sie der Meinung sind, dass ihr Mann oder ihre Frau hart arbeitet. Eine professionelle Lüge hilft über unschöne Unwahrheiten hinweg. Dank meiner Firma halten so manche Ehen vielleicht wirklich für die Ewigkeit. Jeder der Ehepartner kann sich austoben und sich die Hörner abstoßen.
    Monogamie
    (altgr.
mónos
„allein“, „einzig“ und gr.
gamos
„Ehe“) bezeichnet die lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft
    zwischen zwei Individuen einer Art.
     
    Die liebe und ach so hoch gehaltene Monogamie ist nicht für jeden Menschen die Optimallösung. Ganz egal, wie sehr er seinen Partner auch liebt, der Wunsch nach Abenteuer und Abwechslung schlummert in jedem von uns, im dem einen mehr und im anderen eben weniger. Und wenn er dann befriedigt und entspannt ist, kann er sich wieder viel besser auf die Ehe einlassen. Mit einem Blick auf die Uhr stelle ich seufzend fest, dass es Punkt 22:00 Uhr ist. Entweder arbeite ich die Nacht durch oder ich gehe jetzt einfach nach Hause. Mein pinker Vibrator
John Doe,
der in meiner Nachttischschublade auf mich wartet, ist mit frischen Batterien bestückt, mehr als bereit für mich.
    Gerade als ich meinen Mac herunterfahren will, erscheint ein kleiner blinkender Briefumschlag auf meinem Bildschirm, der mir mitteilt, dass ich eine neue Nachricht erhalten habe. Was soll‘s, diese eine E-Mail kann ich jetzt auch noch schnell lesen. Das Klicken der Maus kommt mir in dem leeren Büro unnatürlich laut vor und verdeutlicht mir noch einmal sehr schmerzlich, dass ich ganz alleine hier sitze.
    Die E-Mail stammt von einem unserer besten Kunden. Jedes Mal, wenn er geschäftlich in München ist, bucht er sich eine Begleitung für die komplette Nacht. Selbstverständlich bin ich immer mehr als nur bemüht, all seine Wünsche zu erfüllen, doch seine heutige bringt sogar mich an meine Grenzen. Er erkundigt sich in seiner Mail, ob für heute Nacht die Möglichkeit besteht, eine Begleitung zu buchen. Ich muss gar nicht erst im Computer nachschauen, denn wir sind wie üblich komplett ausgebucht. Gerade als ich ihm eine „Es tut mir leid, sie enttäuschen zu müssen“-Mail schicken möchte, kommt mir eine unwahrscheinlich reizvolle Idee. Was wäre, wenn ich mich heute Nacht buchen lasse? Würde er es bemerken, würde ihm auffallen, dass ich das eigentlich nicht professionell mache, dass ich eigentlich diejenige bin, die die Damen vermittelt, und nicht eine von denen die, die Männer befriedigt?
    Mein Puls beschleunigt sich, während sich die spannende Aufregung der verruchten Idee in meinem Körper ausbreitet. Während mein Unterbewusstsein noch mit meinem Gewissen streitet, tippen meine Finger wie von selbst eine Zusage, in der ich mich über die Uhrzeit und den Treffpunkt erkundige. Anscheinend wird der Abend wohl doch nicht so einsam, wie ich dachte. Ohne groß über meinen Wagemut nachzudenken, schalte ich jetzt wirklich den Mac aus, lösche das Licht und beeile mich nach Hause zu kommen. Eine Dusche, eine Rasur und ein neues Outfit sind unerlässlich.
    Die E-Mail mit dem Wann & Wo kann ich auch noch unterwegs beziehungsweise zuhause checken.

Kapitel 2.
     

    Die Stimme meines Navis lotst mich mehr oder weniger unkompliziert durch die angenehm leere Münchner Innenstadt Richtung Promenadeplatz.
    Maik Albersmann, mein Auftraggeber, hat sich im nobelsten Hotel der Stadt einquartiert. Viele unserer Auftraggeber bevorzugen die Anonymität eines Hotels, doch Herr Albersmann ist mal wieder geschäftlich in der Stadt und somit logischerweise auch in einem Hotel. Mein Bauch kribbelt wie verrückt und meine Handflächen sind schweißnass. Für Februar ist es eine ziemlich milde Nacht, der Himmel ist sternenklar und die großen, goldenen Buchstaben des Hotels leuchten mir hell den Weg. Anscheinend hat es der liebe Verkehrsgott heute Nacht ausnahmsweise einmal gut mit mir gemeint. Glücklicherweise habe ich mich nicht wie üblich verfahren und es ist tatsächlich ein Parkplatz frei, der groß genug für meine verzweifelten Einparkversuche ist.
    Tief durchatmend

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