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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wanner
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stand am Gepäckband und rieb mir müde die Augen. Jetzt machte sich der wenige Schlaf bemerkbar. Um mich herum herrschte das übliche Chaos aus wartenden Menschen, Gepäckwagen und Reisetaschen.
    Aber ich hatte Glück: Meine beiden Koffer kamen bereits nach wenigen Minuten. Sergej und Wladimir halfen mir, das Gepäck auf einen Wagen zu stellen. Dankbar lächelte ich sie an.
    »Kriege ich jetzt Telefonnummer?«, fragte Wladimir hoffnungsvoll.
    »Nein.«
    »Trotzdem wir dich lieben«, bekräftigte Sergej feierlich.
    »Ich liebe euch auch. Zumindest auf eine platonische, dankbare Weise!« Zum Abschied winkte ich ihnen zu und schob den Gepäckwagen Richtung Ausgang.
    Die große Tür zum Empfangsbereich des Flughafens öffnete sich automatisch, und ich spähte neugierig in die Halle. Vor mir standen an die hundert Menschen, die mit erwartungsvollen Gesichtern in meine Richtung starrten. Einige hielten Schilder in die Höhe, auf denen ein Name und eine Flugnummer zu lesen waren. Andere umklammerten einen Blumenstrauß, trugen ein Kind auf dem Arm oder traten ungeduldig von einem Bein auf das andere. Im Hintergrund entdeckte ich eine Gruppe schwarzer Frauen in farbenprächtigen Gewändern, die leise vor sich hin sangen. Unablässig tönten Lautsprecheransagen durch das Gebäude.
    Ich schob mich in die Menge hinein und wurde sogleich von zwei Armen umfangen.
    »Endlich!«, rief eine mir wohlbekannte Stimme.
    »Hanna!« Ich drückte meine Freundin an mich.
    »Willkommen in Kapstadt!« Sie strahlte mich aus ihren grauen Augen glücklich an.
    »Lass dich ansehen!« Ich schob sie ein wenig von mir fort und betrachtete sie gründlich. »Du hast dich nicht verändert. Nur brauner bist du geworden.« Die Farbe stand ihr gut, denn bislang hatte sie mit ihren rotblonden Haaren immer etwas blass gewirkt.
    »Ja, brauner. Und leider auch älter.« Sie lachte. »Du siehst aber mindestens genauso gut aus.«
    »Und mindestens genauso alt.« Ich grinste zurück.
    »Hattest du einen angenehmen Flug?«
    »Eigentlich nicht. Über dem Äquator hat es ziemlich gewackelt. Wir mussten einen Gewittersturm umfliegen.«
    »Wie lästig!« Hanna ergriff den Gepäckwagen und lotste uns durch die Menge.
    »Ist deine Familie schon unterwegs?«
    »Ja. Wir haben sturmfreie Bude.«
    Hannas Töchter waren für zehn Tage auf einem Schulausflug, und ihr Mann Peter hatte kurzfristig zu einem längeren Kongress nach Washington fliegen müssen. Er war Arzt und arbeitete bei einer internationalen Hilfsorganisation.
    »Schöne Aussichten.« Es gefiel mir, meine beste Freundin ganz für mich allein zu haben. »Aber eigentlich auch schade, dass ich sie nicht sehen werde.«
    »Habe ich dir nicht gleich gesagt, dass eine Woche Ferien viel zu kurz sind?«
    »Länger als eine Woche kann ich aber meine Apotheke nicht allein lassen, wenigstens jetzt noch nicht.«
    »Aber sie läuft doch gut, oder? Du hast Angestellte, die –«
    »Hanna!« Ich warf einen theatralischen Blick zur Decke. »Diese Diskussion können wir uns sparen, weil wir sie schon hundert Mal am Telefon geführt haben.«
    Sie lachte. »Okay, ich weiß. Du bist die Chefin, und eine Chefin muss gerade zu Beginn eines neuen Geschäftes immer präsent sein.«
    »Das hast du schön gesagt.«
    »Ich habe es von dir. Du hast es mir in den letzten Wochen mindestens hundert Mal erklärt.«
    »Und endlich hast du es begriffen!« Gut gelaunt hakte ich mich bei ihr unter. Hanna lenkte den Wagen zu einem kleinen, wenig besetzten Café am Rande der Empfangshalle. Hier roch es nach verbranntem Toast und Zwiebeln.
    »So, da sind wir.« Sie stellte den Gepäckwagen neben einem Tisch ab und winkte einer Bedienung. »Setz dich doch und bestelle dir etwas zu trinken. Mir kannst du einen Tee bringen lassen.«
    »Aber warum fahren wir nicht zu dir nach Hause?«
    »Ich muss noch jemanden abholen«, erklärte sie.
    »Erwartest du Gäste?« Hanna vermietete zwei kleine Häuser in ihrem Garten an Touristen.
    »Ja.« Sie nickte. »Ich hatte vor einer halben Stunde einen etwas seltsamen Anruf von einer Frau, die sich Eva nannte. Sie hat eines der Gartenhäuser für einen gewissen Raphael von Hohenberg gebucht. Ich vermute, sie ist seine Sekretärin. Allerdings konnte sie mir nicht sagen, mit welchem Flieger er anreisen wird. Ich weiß nur, dass er jeden Moment landen muss.«
    »Hm.« Etwas enttäuscht ließ ich mich auf einen Stuhl sinken. Eines der beiden nebeneinanderliegenden Gästehäuser war mir versprochen worden. In das andere

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