Fuer immer vielleicht
Abgemacht. Mein Gott , ist das aufregend. Wir hatten beide schon ewig kein Date mehr …
Sie haben eine Message von: RUBY
Ruby: Wo warst du denn, zum Kuckuck? Ich hab eine halbe Stunde im Café gewartet! Ich musste zwei Schokoladenmuffins runterwürgen und dann auch noch ein Stück Apfelkuchen. Ach, es war schrecklich , Rosie …
Rosie: Tut mir echt Leid. Randy Andy wollte mich nicht gehen lassen.
Ruby: Dieser Sklaventreiber! Du solltest dich beim obersten Chef beschweren und das Arschloch rausschmeißen lassen.
Rosie: Er ist der oberste Chef.
Ruby: Ach ja, stimmt.
Rosie: Lass uns fair bleiben, Ruby – er ist vielleicht ein sexgeiler Dummdödel, aber wir haben erst vor einer Stunde eine Pause gehabt … die dritte in knapp drei Stunden …
Ruby: Hilfe, du mutierst! Du wirst eine von DENEN!
Rosie: Ha ha, ich hab ein Kind zu ernähren.
Ruby: Ich auch.
Rosie: Dein Kind ernährt sich längst selbst, Ruby.
Ruby: Ach, lass bloß meinen kleinen Fettsack in Ruhe. Er ist mein Baby, und ich liebe ihn trotzdem.
Rosie: Er ist siebzehn.
Ruby: Ja, und alt genug, um selbst ein Baby zu haben. Jedenfalls wenn er sich dich zum Vorbild nimmt …
Rosie: Tja, ich denke, er hat nichts zu befürchten, solange er nicht mit dem uninteressantesten, hässlichsten Mann der ganzen Schule zum Abschlussball geht. Denn dann braucht er sich auch nicht um den Verstand zu saufen und nicht der Illusion zu erliegen, dass dieser Mann hübsch und geistreich ist und … na ja, den Rest kennst du ja.
Ruby: Willst du damit andeuten, dass mein Sohn beim Abschlussball eine schwule Beziehung haben könnte?
Rosie: Hi hi.
Ruby: Schon klar. Mein armer geliebter Sohn könnte allerdings genau die Art Mann sein, in den sich eine Frau nur verlieben kann, wenn sie eine große Alkoholmenge intus hat …
Rosie: RUBY! So was kannst du doch nicht über deinen eigenen Sohn sagen!
Ruby: Ach, warum denn nicht, ich liebe ihn von ganzem Herzen, aber so Leid es mir tut, er hat leider nicht das Aussehen seiner Mutter geerbt. Na egal. Wann gehst du denn endlich mal aus? Mit wem auch immer …
Rosie: Ruby, auf dieses Thema werde ich nicht eingehen. Alle Männer, mit denen du mich verkuppeln wolltest, waren samt und sonders panne! Ich hab keine Ahnung, wo du diese Typen aufgabelst, und eigentlich will ich es auch gar nicht wissen, aber nach letztem Wochenende kann ich dir versprechen, dass ich garantiert nie wieder zu »Joy’s« gehe. Außerdem brauchst du gar nicht so das Maul aufzureißen – wann hast du dich denn zum letzten Mal verabredet?
Ruby: Oh, das ist ganz was anderes! Ich bin über zehn Jahre älter als du und grade erst von einem egoistischen kleinen Arschloch geschieden worden. Außerdem muss ich mich um meinen siebzehnjährigen Sohn kümmern, dessen Kommunikationsfähigkeiten sich auf einsilbige Grunzgeräusche beschränken. Ich glaube, er stammt von einem Affen ab (eigentlich weiß ich das ja). Für einen Mann hab ich echt keine Zeit!
Rosie: Tja, ich auch nicht.
Ruby: Rosie, Süße, du bist fünfundzwanzig, du hast noch gut zehn Jahre vor dir, ehe das Leben vorbei ist. Du solltest ausgehen und dich amüsieren, du brauchst die Last der Welt nicht auf deinen Schultern zu tragen, das ist meine Aufgabe. Und hör auf, auf ihn zu warten.
Rosie: Auf wen?
Ruby: Auf Alex.
Rosie: Wie kommst du denn auf die Idee? Ich warte nicht auf Alex!
Ruby: O doch, liebe Freundin. Dieser Alex muss echt ein toller Mann sein, keiner kann ihm das Wasser reichen. Jedes Mal, wenn du einen Typen kennen lernst, vergleichst du ihn mit Alex, das ist offensichtlich. Bestimmt ist er ein toller Freund, ständig nett und einfühlsam. Aber er ist nicht hier. Er arbeitet viele tausend Meilen von hier in einem riesigen Krankenhaus, er wohnt mit seiner schicken Arzt-Verlobten in einer schicken Arzt-Wohnung. Ich glaube nicht, dass er im Traum daran denkt, dieses Leben aufzugeben, um sich mit einer allein erziehenden Mutter zusammenzutun, die in einem winzigen Apartment haust, einen schäbigen Teilzeitjob in einer Büroklammerfabrik hat und dazu noch eine verrückte Freundin, die ihr ununterbrochen irgendwelche Mails schreibt. Lass ihn endlich sausen und kümmere dich um dein eigenes Leben.
Rosie: Ich warte nicht auf ihn.
Ruby: Rosie …
Rosie: Ich muss jetzt wieder an die Arbeit.
Rosie hat sich ausgeloggt.
*
Liebe Rosie und liebe Katie Dunne,
Shelly und Bernard Gruber geben sich die Ehre, Sie zur Hochzeit ihrer geliebten Tochter Sally mit Alex Stewart einzuladen.
Von:
Weitere Kostenlose Bücher