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Für jede Lösung ein Problem

Für jede Lösung ein Problem

Titel: Für jede Lösung ein Problem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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»Wo ist er denn jetzt?«
    »Das weiß ich doch nicht«, sagte meine Mutter. »Lulu und Patrickhaben sich um ihn gekümmert. Wir dachten ja, du kommst jeden Augenblick zurück! Wo warst du?«
    »Ich … hatte etwas zu Hause vergessen«, sagte ich und fuhr mir mit den Fingern über die Lippen. Sie waren ganz wund vom Küssen. »Wie lange war ich denn weg?«
    »Über zwei Stunden!«, rief meine Mutter.
    Adrian und ich wären auch noch länger weggeblieben, aber uns war beiden klar gewesen, dass wir dringend eine Pause benötigten.
    »Schon aus gesundheitlichen Gründen«, hatte Adrian gesagt, und ich hatte mir vorgenommen, bei der nächsten Gelegenheit im Internet nachzulesen, ob zu viele Orgasmen schädlich waren.
    »Wenn wir uns jetzt wieder hineinschleichen, haben sie vielleicht gar nicht gemerkt, dass wir weg waren«, hatte Adrian gesagt. »Wir plaudern noch ein Stündchen mit Tanten und Cousins, und dann hauen wir ab und treffen uns wieder hier.«
    Das war an und für sich eine gute Idee gewesen, aber natürlich war mein Verschwinden nicht unbemerkt geblieben.
    »Das ist wieder mal typisch für dich«, schimpfte meine Mutter. »Ach, da sind ja Lulu und der Zahnarzt. Ist er eigentlich verheiratet?«
    »Ja, aber er lebt von seiner Frau getrennt«, sagte ich.
    »Dann halt dich gerade«, zischte meine Mutter.
    »Hallo, Gerri«, rief Ole mir entgegen. »Nette Party. Und ein super Scotch. Ich und deine Schwester, wir haben schon eine Flasche leergetrunken. Und weißu was? Lulu möchte sich demnächst auch von mir die Zähne machen lassen.«
    »Lulu trinkt sonst nie Alkohol«, sagte Patrick leicht verstimmt.
    Lulu hielt ein Glas in die Höhe und sagte: »Ach, sei doch still du – Eiti du!«
    »Lurige!« , sagte meine Mutter.
    »Prosit! All’ susamm’! Auf diese herrlich’n, herrlich’n Tage im Mai«, sang Lulu. »Mama, wusstest du eigentlich, dass Gerri und dieser hübsche blonde Zahnarzt hier beinahe ein Paar gewesen sind?«
    »Jawoll, jawoll, jawoll«, sagte Ole. »Ich war bereit, ihr mein Herzzu schenken und den Beifahrersitz meines Porsches dazu. Aber Gerri hat ja den bösen Satz mit F gesagt.«
    »Habe ich gar nicht«, sagte ich. Mit F? Was sollte das für ein Satz gewesen sein? Ferschwinde?
    »Hast du wohl«, sagte Ole. »Du hast meine Gefühle mit Füßen getreten.«
    »Hat sie nicht«, sagte meine Mutter. »Das ist sicher nur ein Missverständnis. Entschuldige dich!« Letzteres sagte sie zu mir.
    »Entschuldigung«, sagte ich sofort. Das war ein einstudierter Reflex, gegen den ich einfach nicht ankam.
    »Jetzt isses zu spät«, sagte Ole. »Ich hatte dich gewarnt. Auch meine Gefühle haben Grenzen.«
    »Und deswegen bist du extra hergekommen?«
    »Jawoll! So was sagt man einem Mädchen doch nicht am Telefon«, sagte Ole. »Ich weiß doch, was sich gehört.«
    Lulu lachte. »Jawoll! So isses richtig! Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.«
    »Pech gehabt!«, sagte Ole und lachte auch.
    »Na, dann ist ja alles geklärt«, sagte ich. »Ich hoffe sehr, dass wir Fr…«
    »Da!«, schrie Ole. »Sie will es wieder tun! Der Satz mit F.«
    »Wir können doch Freunde bleiben« , sagte Lulu. »Oh ja, diesen Satz hasse ich auch!« Sie und Ole kringelten sich vor Lachen bis auf den Tisch hinab.
    »Aber du wirst diesen Satz doch sicher noch niemals gehört haben, so wie du aussiehst«, sagte Ole, als er sich wieder beruhigt hatte. »Ich wette, dir liegen die Männer zu Füßen!«
    Lulu kreischte vor Lachen. »Ja«, japste sie. »Und wie!« Und dann beugte sie sich zu Ole hinüber und flüsterte ihm etwas in sein Ohr.
    »Oh – bis Donnerstag noch«, sagte Ole kichernd. »Bis dahin ist mein gebrochenes Herz vielleicht wieder geheilt.«
    Lulu hob ihr Glas. »Prosit«, sagte sie. »Los, Eiti, trink doch auch was.«
    »Das kann man ja nicht mit ansehen«, sagte Patrick und stand auf.»Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich und unterhalte mich mit deinem Vater. Der ist wenigstens nüchtern.«
    »Da habbich absolut überhaupt nichts dagegen«, sagte Lulu, und Ole fand das so komisch, dass er vor Lachen um ein Haar vom Stuhl gekippt wäre.
    »Recht hat der Patrick«, sagte meine Mutter. »Ritilulu, ich schäme mich für dich!«
    »Du mich aber auch«, sagte Lulu. Jetzt sah sie aus, als ob sie sich vor Lachen in die Hosen machte.
    »Ich wusste gar nicht, dass du so eine obersüße Schwester hast, Gerri«, sagte Ole.
    »Ich habe sogar drei obersüße Schwestern«, sagte ich und versuchte unauffällig, Abstand zu

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