Nehmt Herrin diesen Kranz - Schacht, A: Nehmt Herrin diesen Kranz
Dramatis Personae
Alyss - Weinhändlerin und Siegelführerin, die sich mit einem ungebärdigen Hauswesen und einem ungnädigen Gatten herumschlagen muss.
Marian - Alyss’ Zwillingsbruder, der sich der Heilkunst widmen möchte und dabei seltsame Wege beschreitet.
Das Hauswesen
Arndt van Doorne - Alyss’ Ehemann, der ungefragt über sein und anderer Eigentum verfügt und sich der Verantwortung durch weite Reisen entzieht.
Merten van Doorne - Arndts Stiefsohn, der mehr Gefallen an der Jagd und den Frauen findet als an den Anstrengungen der Geschäftstätigkeit.
Hilda - die Haushälterin, die gerne Omen deutet.
Peer – Handelsgeselle, der auf das Vieh und auch auf die männliche Jugend ein Auge hält.
Leocadie – Alyss’ liebliche Base aus Burgund, deren Herz romantisch erblüht.
Frieder und Lauryn – Geschwisterpaar, das den höflichen Umgang lernen soll, was nicht immer gelingt.
Hedwigis – Alyss’ Base mit der langen Patriziernase und dem bösen Mundwerk.
Tilo – Alyss’ ordentlicher Vetter, der sich nach der Ferne sehnt.
Magister Hermanus – der Hauspfaff, der für Recht und Ordnung sorgen möchte.
Magister Jakob – ein pergamenttrockener Notarius mit einem versteckten Herzen.
Malefiz - Kater, schwarz vom Fell, doch nicht vom Charakter.
Benefiz – junger Spitz, der sich zum Wachhund aufschwingt.
Jerkin – ein weißer Jagdfalke, der über den Dingen schwebt.
Herold – ein martialischer Hahn, der Patriarch auf dem Hof.
Freunde, Bekannte, Verwandte
John of Lynne - ein englischer Tuchhändler und Falkner, der unterschiedlichsten Arten von Vögelchen zugeneigt ist.
Catrin von Stave - eine Begine, Alyss’ und Marians gute Freundin, die stillen Rat und Trost zu spenden weiß.
Mats Schlyffers – ein Messerschleifer mit allerlei bemerkenswerter Kundschaft.
Gislindis – des Messerschleifers Tochter, die gewagte Tändeleien eingeht.
Niclas Aldenhoven - Buntwörter (Kürschner), der sich einen guten Ruf verschafft hat.
Greta - seine Frau, die sich um die Familie kümmert.
Kilian- engelsgleicher Satansbraten.
Johann Houwschild - ein Pelzhändler, der auf Sicherheit bedacht ist.
Mechtild – Alyss’ Tante, geschäftstüchtige Gattin des Tuchhändlers Reinaldus Pauli.
Pater Henricus - Franziskaner und langjähriger Beichtiger derer vom Spiegel, dessen empfindsames Gemüt man schont.
Fabio – Reliquienhändler, der über allerlei nützliche Kenntnisse verfügt und die maurische Sprache beherrscht.
Meister Hans – der Henker.
Arbo von Bachem – ehrenwerter Ritter mit einem romantischen Herzen, das zum Schmollen neigt.
Pitter - Bader und Mann vielseitiger Interessen und Informationen.
Susi – Pitters Schwester und Baderin.
Franziska – Wirtin des Gasthauses »Zum Adler«, die ein gutes Auge für Kappes hat.
Simon – Adlerwirt und Schmied.
Ebby und Heini – zwei Hausarme, ein bisschen tumb und leichtgläubig.
Trine und Jan van Lobecke – Apotheker-Ehepaar am Neuen Markt, die Augen und Ohren offen halten.
Lore - ein Lumpenkind mit feuerroten Haaren.
Janis Fuhrer - ein geschundener Mann.
Und natürlich dürfen nicht fehlen
Almut und Ivo vom Spiegel - Alyss’ und Marians liebende Eltern.
Vorwort
Berufstätige Frauen waren im Mittelalter keine Seltenheit. Sie trieben Handel, wirkten im Handwerk, erbrachten Dienstleistungen in vielerlei Bereichen. Allerdings waren sie – außer wenn sie als Beginen derartigen Tätigkeiten nachgingen – zumeist verheiratet oder verwitwet.
Eine Frau brachte, wenn sie heiratete, eine Mitgift in die Ehe ein, die ihre finanzielle Absicherung im Falle der Verwitwung darstellte. Üblicherweise war die Ehefrau der Vormundschaft ihres Gatten unterstellt, sodass der auch über das eingebrachte Geld verfügen konnte. Doch mit dem Aufstieg der Handelsstädte und der stark wachsenden Kaufmannstätigkeiten, an denen immer mehr auch die Frauen teilhatten, gewannen diese an Selbstständigkeit. Sie handelten auf eigene Rechnung, führten ihre Siegel und konnten selbst Rechtsgeschäfte abwickeln.
In Köln taten sie das in großer Anzahl.
Und da nicht alle Ehegatten ehrbare und redliche Kaufleute waren, gab es dann und wann ausgewachsenen Streit darüber, womit die Schulden dieser Schlawiner bezahlt werden sollten.
Edith Ennen 1 schreibt dazu: » Der Kölner Rat hat sich am 18. Dezember 1406 in einer Morgensprache mit der gegensei-tigen Haftbarkeit der Eheleute in Schuldsachen befasst. Das geschah interessanterweise infolge des Verhaltens und einer
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