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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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schwanzlosen Götter handelte. Schnell gruppierte er die Leute zu der richtigen Figur.
    Glat, der die Position des Jungsingers inne hatte, trottete heran.
    »Womit wollt Ihr beginnen?« keuchte er höflich.
    Altsinger starrte ihn an. »Dem Tanz der Landeplatzsicherung«, sagte er, jedes der uralten, bedeutungslosen Worte mit Ehrfurcht aussprechend.
    »Tatsächlich?« Glat rieb sich in der Geste des höflichen Zweifels mit dem Schwanz den Nacken. »Alhona schreibt die Speisung als erste Zeremonie vor. Gleich ganz zu Anfang.«
    Altsinger vollführte die Geste schärfster Ablehnung und wandte sich ab. Solange er die Zeremonien führte, würde es keine Kompromisse mit irgendwelchen Alhona-Häresien geben, wie sie vor dreitausend Jahren geschrieben worden waren.
    Glat, der Jungsinger, kehrte wieder an seinen Platz für den Tanz zurück. Es ist lächerlich, dachte er sich, einen verbohrten Konservativen wie Altsinger allein die Tanzpolitik bestimmen zu lassen. Völlig absurd, wo sich doch gezeigt hatte -
    Die Götter bewegten sich! Sie balancierten schwankend auf ihren dünnen Beinen. Einer trat vor, stolperte und fiel auf sein Gesicht. Der andere half ihm hoch und stürzte dann selber. Sehr langsam kämpfte er sich wieder auf die Füße.
    Alles wirkte bewunderungswürdig realistisch.
    »Die Götter tanzen ihr Einverständnis!« rief Altsinger laut. »Beginnt den Tanz der Landeplatzsicherung.«
    Die Dorfbewohner tanzten, schlugen mit ihren Schwänzen auf den Boden und bellten und keuchten freudig. Dann wurden die Götter gemäß der Zeremonie auf eine Plattform aus heiligen Ästen geladen und zum Heiligen Hügel gebracht.
    »Laßt uns dies noch einmal besprechen«, sagte Glat, der Altsinger auf dem Weg zum Hügel einholte. »Da es die erste Ankunft der Götter seit mehreren tausend Jahren ist, wäre es wohl weise, zunächst die Alhona-Zeremonie zu versuchen. Nur um sicher zu gehen -«
    »Nein«, widersprach Altsinger, während er abweisend auf seinen sechs Beinen dahintrabte. »Die korrekten Zeremonien sind die im alten Buch der Vorschriften beschriebenen.«
    »Das weiß ich«, sagte Glat, »aber es könnte doch nicht schaden -«
    »Niemals«, verkündete Altsinger fest. »Für jeden Gott muß es den Tanz der Landeplatzsicherung geben. Dann kommt der Tanz der Offiziellen Begrüßung, gefolgt vom Tanz der Zollinspektion, dem Tanz der Warenentladung und dem Tanz der Quarantänekontrolle.« Altsinger rollte die alten, geheimnisvollen Namen mit viel Nachdruck über die Zunge. »Dann und erst dann kann die Speisung beginnen.«
    Auf der Plattform aus Ästen stöhnten die beiden Götter und hoben kraftlos ihre Glieder. Glat wußte, daß sie eine Nachahmung menschlichen Schmerzes und Leid tanzten, die ihre Verbundenheit mit ihren Anbetern ausdrückte.
    Das war so, wie es auch im Buch der Letzten Erscheinung aufgezeichnet stand. Aber Glat wunderte sich doch darüber, wie gut die Götter menschliche Gefühle nachahmen konnten. Wenn man ihnen zusah, schien es einem wirklich, als würden sie an Hunger und Durst sterben.
    Er lächelte bei dem Gedanken. Natürlich wußte jeder, daß Götter weder verhungern noch verdursten können.
    »Betrachte es doch einmal so«, versuchte Glat es noch einmal bei Altsinger. »Das wichtigste für uns ist es, den fatalen Fehler zu vermeiden, den unsere Vorfahren in den Tagen der Raumfahrt begangen haben. Richtig?«
    »So ist es«, bestätigte Altsinger und beugte seinen Kopf ehrfürchtig vor dem Namen des goldenen Zeitalters, jenem uralten rituellen Namen voller Verheißung. Vor fünftausend Jahren war sein Volk reich und glücklich gewesen, und viele Götter hatten es besucht. Dann wurde nach der Legende jedoch eines Tages ein verhängnisvoller Fehler beim Ritual begangen, und sein Volk wurde mit der Meidung bestraft. Die Götter kamen nicht mehr. Sie mieden diesen Platz.
    »Wenn die Götter mit unseren Zeremonien einverstanden sind«, sagte Altsinger, »dann werden sie auch die Meidung aufheben. Andere Götter werden folgen, und es wird wieder wie in den alten Tagen sein.«
    »Genau. Und Alhona war der letzte, der einen Gott gesehen hat. Sicher wird er wohl wissen, wovon er schreibt, wenn er verlangt, daß die Speisung allen anderen Zeremonien vorgezogen werden muß.«
    »Die Schriften von Alhona sind Häresie«, sagte Altsinger.
    Jungsinger überlegte sich zum hundertsten Mal, ob es jetzt nicht die Zeit des Offenen Hervortretens war, und er den Dorfbewohnern nicht einfach offen die Speisung befehlen

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