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Furchtlos

Furchtlos

Titel: Furchtlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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ist überhaupt nichts Wahres an diesem Mythos, und das wissen Sie.«
Sie presste die Kiefer so fest zusammen, dass die Muskeln hervortraten. »Ganz im Gegenteil, und das habe ich Ihnen auch gesagt, Captain Geary. Sie sind eine mythische Gestalt.«
»Sie wissen, dass das nicht stimmt.«
»Ich weiß, Sie haben diese Flotte heil aus dem Heimatsystem der Syndiks und bis hierher gebracht. Ich weiß, Sie haben hier einen überwältigenden Sieg errungen, und ich weiß, kein gewöhnlicher Mann hätte das bewerkstelligen können.« Dabei warf Rione ihm einen so eindringlichen Blick zu, als wolle sie ihn herausfordern, ihr zu widersprechen.
Anstatt darauf mit Verärgerung zu reagieren, musste Geary über sich selbst lachen. »Meine liebe Madam Co-Präsidentin, ich hätte es niemals bis hierher geschafft, wenn nicht etliche Menschen der Meinung gewesen wären, ich sei ein Geschenk der lebenden Sterne an die Allianz-Flotte. Aber Sie wissen so gut wie ich, dass es etliche Leute gibt, die zunehmend daran zweifeln, inwieweit das der Wahrheit entspricht.«
Rione lächelte ihn an und erwiderte eher sarkastisch als belustigt: »Mein Gefühl sagt mir, dass Sie eine Lösung finden werden, damit umzugehen, Captain.«
Genauso sarkastisch und mit einer leichten Verbeugung erwiderte er: »Ich danke Ihnen für Ihre Zuversicht.«
Sie stand auf, ging ein paar Schritte weit und drehte sich zu ihm um. »Mir fällt auf, dass Sie von >Zuversicht< sprachen, nicht von >Vertrauen<.«
»Kommt aufs Gleiche raus«, meinte er achselzuckend.
»Nein, das tut es nicht. Ich werde Ihnen noch etwas im Vertrauen sagen, Captain Geary. Ich bin kein Übermensch. Ich möchte an Sie glauben, ich möchte daran glauben, dass Sie tatsächlich die Hoffnung sind, die wir alle benötigen. Ein Geschenk von unseren Vorfahren. Aber ich wage nicht, das zu machen.«
Geary wurde ernst und sah einen Moment lang zu Boden. »Dann sind wir schon zu zweit. Denn wenn ich daran glauben würde, wäre ich für die Flotte eine größere Gefahr als unser Feind.«
»Da stimme ich Ihnen zu. Aber Sie machen es einem sehr schwer, an Ihnen zu zweifeln.« Wieder lächelte sie, und diesmal schien es von Herzen zu kommen. »Sie haben Ihren Sieg bei Kaliban errungen. Was werden Sie als Nächstes machen, Captain Geary?«
Sein Blick wanderte zur Sternenlandschaft. Zum ersten Mal seit langer Zeit begann er zu suchen, bis er einige Sterne im Allianz-Gebiet wiedererkannte. Vor ihnen lag noch ein so weiter Weg. Sein Großneffe Michael Geary, der im Heimatsystem der Syndiks mit seinem Schiff Repulse gestorben war, würde die Allianz niemals wiedersehen. Und das galt auch für die Crew der Arrogant. Aber es gab noch viele Schiffsbesatzungen mehr, die nach wie vor auf ihn zählten, die daran glaubten, dass Black Jack sie nach Hause bringen würde. Nach Hause, wo seine Großnichte lebte, die ihm von der Familie erzählen konnte, die er an die Zeit verloren hatte. »Was ich machen werde? Wie Sie bestimmt gehört haben, werde ich diese Flotte nach Sutrah führen. Und früher oder später werde ich sie auch nach Hause bringen, ganz gleich wer oder was sich in den Weg zu stellen versucht.«
    ENDE

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