Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht
herum.
«Manni?!», fragte er.
«Genau!» Manfred Brenneisen, der gute Geist des Fußballinternats, leuchtete sich selbst an. «Nun kommt schon, das Flutlicht ist bereits eingeschaltet, und die Gäste der Einweihungsparty warten auf den Höhepunkt des Abends.»
Überrascht, irritiert, verwirrt, aber gehorsam folgten ihm die 15 Kicker.
«Woher wusstest du, dass wir am Strand sind?», fragte Finn.
«Dennis hat euch verraten», sagte Manni. «Eigentlich wollte ich nur nachschauen, ob es stimmt, was er gesagt hat. Aber dann hatte ich eine Idee. Eine Fußballinternat-Einweihungohne Fußballspiel – das geht doch gar nicht. Also habe ich Herrn Petersen angerufen und alles organisiert.»
«Super», sagte Dani begeistert, und wenig später betraten die «Phantastischen Acht» und die «Pappnasen» unter dem Applaus der Partygäste den neuen Kunstrasen des Kleinfeldplatzes. Manni höchstpersönlich übernahm die Rolle des Schiedsrichters. Es war genau Mitternacht, als er das Spiel anpfiff.
In den ersten Minuten hatten Finn und seine Freunde leichtes Spiel mit den Norderdüner Jungs. Die waren immer noch vom unerwarteten Auftritt der «Pappnasen» geschockt und konnten den schnell und variabel vorgetragenen Angriffen nichts entgegensetzen. Nur ihr Torwart war bereits hellwach und rettete seiner Mannschaft gleich in mehreren brenzligen Situationen das 0 : 0.
Ganz allmählich kamen aber auch die «Phantastischen Acht», die natürlich auch nur zu siebt spielten, immer besser in die Begegnung. Finn auf der rechten und Filip auf der linken Abwehrseite bekamen mehr zu tun, als ihnen lieb war. Zum Glück wussten sie mit Julia eine Torhüterin hinter sich, auf die sie sich verlassen konnten.
Trotz einiger Chancen auf beiden Seiten ging es schließlich mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause.
«Wir sollten umstellen», sagte Dani. «Wir brauchendringend einen zweiten Stürmer, Charly ist im Angriff allein überfordert.»
«Was schlägst du vor?», fragte Julia.
«Wir spielen 2 - 2 - 2! Zwei Verteidiger, nur noch zwei im Mittelfeld, dafür gehe ich mit Charly in den Sturm.»
«Einverstanden», sagte Brit, und gleich nach dem Wiederanpfiff legten die «Pappnasen» richtig los. Brit zog sich zurück und unterstützte die Abwehr, währendLuca den Angriff verstärkte. Er und die beiden Mädchen wirbelten die Abwehr der «Phantastischen» durcheinander, und folgerichtig fiel in der 10. Spielminute der zweiten Halbzeit das 1 : 0! Finn hatte Rocky den Ball abgenommen und ihn sofort zu Luca gespielt. Der ließ einen Angreifer stehen, umspielte auch den zweiten «Phantastischen» und passte genau in den Lauf von Dani. Die Stürmerin dribbelte in den Strafraum, spielte ab zur mitgelaufenen Charly, die den Ball sofort im Doppelpass zurückkickte. Dani stand frei vor dem gegnerischen Torwart. Sie ließ ihm keine Abwehrmöglichkeit und versenkte den Ball eiskalt im Kasten!
«Tor!», schrien die «Pappnasen», und die Zuschauer jubelten.
«Defensive stärken!», rief Finn und dachte, dass nun auch Luca sich zurückziehen würde. Doch der Mittelfeldspieler blieb vorn, und das war genau die richtige Entscheidung! Anstatt den «Phantastischen» das Mittelfeld kampflos zu überlassen, setzten die «Pappnasen»-Stürmer die gegnerische Abwehr immer weiter unter Druck. Zeitweise kamen sie noch nicht einmal über die Mittellinie, und wenn sich doch einmal ein Gegner in die Hälfte der «Pappnasen» verirrte, warteten mit Filip und Finn zwei aufmerksame Verteidiger.
Wenige Minuten vor dem Abpfiff gaben die «Phantastischen» die Gegenwehr auf, weil sie wohl spürten, dass sie in dieser Nacht keine Chance gegen die «Pappnasen» hatten. Das Spiel war längst entschieden, unddie meisten Zuschauer wandten sich bereits ab und unterhielten sich, da gelang den «Pappnasen» noch ein Traumtor!
Wenige Sekunden vor dem Abpfiff leitete Finn einen letzten Angriff ein. Nichts hielt ihn mehr in der Abwehr. Finn stürmte nach vorn und wurde nicht einmal angegriffen. Erst fünf Meter vor der Strafraumgrenze kam Metin ihm entgegen und konnte ihn nur mit einem Foul bremsen.
Manni pfiff Freistoß, und Charly schnappte sich den Ball. Für einen Direktschuss war der Winkel nicht unbedingt günstig, aber davon ließ die Stürmerin sich nicht stören. Charly nahm Anlauf und zog ab! Der Ball zischte wie eine Rakete über die Mauer und schlug im gegnerischen Gehäuse ein, bevor der Torwart überhaupt die Hände heben
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