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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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probierte es auf der Gitarre.
    Das muß er sein. Roger setzte sich an einen Tisch an der Wand. Die Bedienung war höchstens sechzehn Jahre alt. »Rum Sour.«
    »Rum gibt’s nicht. Nur Whiskey.«
    »Dann Whiskey Sour.«
    »Limonen sind viermal so teuer wie Whiskey. Wollen Sie den Drink trotzdem?«
    Roger zeigte seine Kreditkarte vor. »Klar.«
    »Gern, Sir.«
    Wie erwartet, war es MaisWhiskey , vermutlich nicht älter als eine Woche. Ohne den Limonensaft hätte er ihn wohl gar nicht heruntergebracht. Vitamin C ist wichtig, und die Post kann es sich leisten …
    Es dauerte lange, bis der Mann an der Bühne seine Gitarre beiseite legte. Roger erhob sich schwankend. Drei WhiskeySour , noch dazu auf nüchternen Magen, hatten ihm stärker zugesetzt, als er angenommen hatte. Er trat zu dem Mann mit dem von grauen Fäden durchzogenen roten Bart.
    »Mister Reddington?«
    »Der Rote Harry, ja. Und wer sind Sie?«
    »Roger Brooks. Von der Washington Post.«
    »Und?«
    »Ich hab gehört, Sie hätten ein paar interessante Geschichten zu erzählen. Ich sammle Kriegsgeschichten. Was zu trinken?«
    »Gern, aber ich werd in fünf Minuten abgeholt.« Reddington wandte sich der Bar zu. »Ein Bier, Millie.«
    »Nur gegen bar.«
    »Das geht auf meine Rechnung«, rief Roger zu ihr hinüber. »Wohl knapp bei Kasse, was,«
    »Gegen Monatsende schon«, gab Harry zu. »Das Heer zahlt mir zwar was, aber ich hab beim Pokern ein bißchen Pech gehabt.«
    »Verstehe.«
    »Ich krieg auch Benzin«, sagte Harry, »aber nur zum eigenen Gebrauch. Verkaufen darf ich nichts davon.«
    Sie setzten sich, und Roger betrachtete Harry eingehend, während er sein Notizbuch aufschlug. Ordentlicher Haarschnitt, Bart sauber gestutzt. Kleidung gepflegt, fast neu, sitzt nicht richtig. Heereseigentum? »Harry, wir haben viel zu besprechen. Ich würde Sie gern zum Abendessen einladen.« Er nahm seine goldene AmexKarte heraus und gab sie der Bedienung.
    Reddington zögerte für einen winzigen Augenblick. »Darf ich jemanden mitbringen?«
    »Klar. Um wieviel Uhr paßt es Ihnen?«
    »Halb acht wäre mir recht.«
    Im Friedfertigen Rüßler herrschte jetzt mehr Betrieb. Die Zivilisten aßen zu abend, die Soldaten tranken.
    »Hübsch hier«, sagte Rosalee, »woher sie wohl die Lebensmittel bekommen?«
    »Wahrscheinlich schaffen die Küchenbullen was beiseite«, sagte Roger.
    Speisekarten gab es nicht, auf einer Tafel an der Wand waren die Preise verzeichnet.
    »Ist er das?« Sie sah zur Tür. »Rote Haare hat er. Aber er bringt drei Leute mit.«
    »Wundert mich kaum – Carlotta!« Mit einem Satz sprang Roger auf.
    Breit lächelnd trat Carlotta Dawson auf ihn zu. »Nach dem, wie Harry dich beschrieb, dachte ich mir schon, daß du es bist.«
    »Du wußtest, daß ich hier draußen bin und bist nicht zu mir gekommen?«
    »Nein, das wußte ich nicht. Aber wir haben drinnen auch viel zu tun, Roger.« Sie senkte die Stimme, so daß niemand sonst sie hören konnte. »Ich nehme Wes’ Platz ein. Das bleibt aber ganz unter uns, Roger. Wirklich.«
    Mist. »Schön dich zu sehen, Carlotta. Ich hab euch Mädchen ganz aus den Augen verloren.«
    »Wir sind alle wohlauf. Ich habe gerade von Linda gehört. Sie sagt, Evelyn gehe es auch gut.«
    »Prima. Harry, ich wußte gar nicht, was für berühmte Leute Sie kennen!«
    »Ich hatte keine Ahnung, daß Sie einander kannten …«
    »Roger und ich sind sozusagen Jugendfreunde«, sagte Carlotta .
    »Hast du was von Wes gehört?«
    »Nichts seit seiner Rundfunkansprache. Was denken die Leute über ihn, Roger? Halten sie ihn für einen Verräter?«
    Er machte eine hilflose Handbewegung. »Ich habe nichts dergleichen gehört.«
    »Ich auch nicht«, sagte Harry.
    »Aber im Grunde halten sie ihn dafür?«
    »Wer das tut, ist ein Trottel.«
    »Solche gibt es immer«, sagte Harry.
    »Harpanet – der Außerirdische, den Harry gefangengenommen hat – bestätigt, daß Wes die Wahrheit berichtet; sie behandeln Gefangene tatsächlich gut.«
    »›Nach ihren Maßstäben‹«, warf Roger sarkastisch ein. »Das hat Wes glänzend formuliert, Carlotta. Jeder, der ihn kennt, hat ihn verstanden.«
    »Vermutlich mach ich mir einfach zuviel Sorgen. Jedenfalls vielen Dank für die Einladung, ich bin schon viel zu lange da drinnen. Zeit, daß ich mich ein wenig ablenke. Wie schön, dich wiederzusehen, Roger.«
    »Darf ich dir Rosalee vorstellen? Ich hab sie hier kennengelernt . Wir sind seitdem zusammen.«
    »Hallo, Rosalee«, sagte Carlotta.
    »Wollen wir uns

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