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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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muß sich verstecken, bis wir wissen, was die von uns wollen. Und um sicher zu sein, belasten wir uns eben nicht mit schwierigsten Fällen.«
5 Wie sie rennen!
    Tu dem andern an, was er dir zufügen möchte,
    und zwar als erster.
    E DWARD N OYES W ESTCOTT
    David Hamm (1898)
Zeit: Sechs Wochen bis zur Stunde Null
    Von der Arco Plaza Mall tief unter der Erde führten Schächte vier Stockwerke hoch nach oben. Einige Müßiggänger saßen auf Bänken und sahen neugierig dem Rundfunkinterviewer zu. Das Studio war neben der Buchhandlung eingerichtet; man konnte durch große Schaufensterscheiben hineinsehen. Der Reporter befragte einen Science FictionAutor , der gekommen war, um sein neuestes Buch vorzustellen, und es sich nicht verkneifen mochte, etwas über das Raumschiff der Außerirdischen zu sagen.
    Schon seit dem frühen Morgen herrschte im Buchladen Hochbetrieb. Ken Dutton sah Harry Reddington am Stock hereinschlurfen, hatte aber alle Hände voll zu tun, so daß er ihn nicht begrüßen konnte.
    Früher, das wußte Ken, war Harry viel Motorrad gefahren, jetzt aber wirkte seine einst athletische Gestalt schwabbelig. Er war im Unterschied zu früher glatt rasiert und trug das Haar kurz geschnitten. Sein Bauch war wirklich so massig, wie man es Ken beschrieben hatte.
    Harry blieb gleich an der Tür stehen und ließ den Blick über die Regale gleiten, bevor er auf Ken hinter der Theke zuging. »Hallo.«
    »Tag, Harry. Was führt dich her?«
    Harry fuhr sich durch das ergrauende Haar, dem man immer noch ansah, daß es einst flammend rot gewesen war. »Ich hab die Nachrichten gehört. Viel haben sie über das Raumschiff ja nicht gesagt. Es kommt immer näher … die meisten von den Büchern hier dürften eine Stunde nach seiner Landung veraltet sein.«
    »Manche bestimmt. Vielleicht die medizinischen. Vielleicht haben die was gegen alle möglichen Krankheiten und brennen darauf, uns das Geheimnis zu verraten. Andere möglicherweise nicht. Geschichte hat immer einen Sinn. Die hier …« – Dutton machte eine Handbewegung zu einem Regal mit Militaria hin.
    »Abwarten. Hast du heute schon mit George gesprochen?«
    »Nein, hätte ich wohl müssen«, sagte Dutton. Hol’s der Geier, ich hätte mich an die Leute von der Wagenburg halten sollen, als sie mir die Mitgliedschaft angeboten haben. Mal unauffällig erkundigen. »Ich geh nach Feierabend vorbei.«
    »Viel Glück«, sagte Harry.
    »Hast du mit ihnen gesprochen?«
    »Ja. Sie nehmen keinen mehr. Sie kriegen allmählich Schiß. Ein bißchen vor den Außerirdischen, und die schwere Menge vor den Rußkis.« Harry sah nachdenklich drein. »George hat von einem Buch über Kannibalenküche gesprochen und meinte , es beruht auf richtiger wissenschaftlicher Arbeit … wollte wohl ‘nen Witz reißen.«
    »Wir führen es nicht. Außerdem bin ich gar nicht sicher, ob ich dir gern eins verkaufen würde, Harry.«
    »Man kann ja nie wissen …« Harry konnte nicht länger an sich halten und lachte laut heraus. »Na schön, aber vielleicht brauchen wir Überlebenshandbücher. Ich dachte, ich seh mich mal um.«
    Die Regale waren förmlich geplündert. Harry wählte einige Bände aus und trat damit an die Theke. »Das Gesundheitsministerium hat doch ein neues Buch herausgegeben mit Streckgymnastik . Habt ihr das schon?«
    »Hatten. Ist längst ausverkauft. Andere waren schon vor dir so schlau.«
    »Ken, du gehörst doch bestimmt zur Wagenburg, was?«
    Ken zögerte. »Sie haben mal gesagt, ich könnte mitmachen. Ich weiß aber noch nicht, was ich tu.« Und vielleicht ist es dazu auch schon zu spät, großer Gott.
    »Hast du schon ‘ne Verabredung zum Abendessen?«
    »Weiß nicht. Muß erst anrufen.« Er ging ins Hinterzimmer und wählte Georges Nummer. Vicki meldete sich.
    »Hallo«, sagte Ken. »Ah … hier spricht Ken Dutton.«
    »Hör ich doch.«
    »Ja … ah … Vicki, ist heute abend Sitzung?«
    »Nein. Ruf morgen wieder an.«
    »Vicki, ich weiß doch, daß Sitzung ist!«
    »Ruf morgen an! Oder ist sonst noch was? Also dann, mach’s gut!« Die Leitung war tot.
    Ken Dutton ging wieder in den Laden zurück und sagte zu Harry: »Heute abend bin ich frei. Wir können gleich hier im Einkaufszentrum essen, dann haben wir keinen Ärger mit dem Stoßverkehr.«
    ***
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