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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Zivilisation sprachen. Die Inflationsrate war zweistellig, und die Verbrechenskurve stieg steil an. Der Iran hielt über fünfzig amerikanische Botschaftsangehörige als Geiseln fest, ohne daß man etwas dagegen unternehmen konnte. Die OPECBanditen trieben, allem Anschein nach ungestraft, die Ölpreise nach Gutdünken in die Höhe. Welches Volk der Erde würde als nächstes sehen, was so deutlich vor aller Augen lag? Die Vereinigten Staaten waren nicht imstande, sich zu verteidigen. Der Geldwert fiel ins Bodenlose : anderthalb Cent betrug die Kaufkraft des Dollars, gemessen am Stand von 1980. Das deckte gerade die Druckkosten der EinDollar Note . Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten waren keineswegs in verteidigungsbereitem Zustand, und die Sowjetunion baute unablässig Interkontinentalraketen, noch lange nachdem sie ihren Rückstand gegenüber den USA aufgeholt und auch noch, als sie die Vereinigten Staaten bereits überholt hatte.
    Falls die Wirtschaft nicht zusammenbrach, würde der Atomkrieg das Ende bringen. So oder so schienen die Aussichten denkbar ungünstig, daß auf diesen Fall nicht eingestellte Menschen überlebten. Die Wagenburg verdankte ihre Entstehung gleichermaßen der Verzweiflung wie der Lust am Theaterspiel. Welches von beiden überwog, hing von den jeweiligen Schlagzeilen in den Morgenzeitungen ab.
    Nach Reagans Wahl sahen die Dinge besser aus. Die Geiseln wurden in letzter Minute unmittelbar vor der Amtseinführung des alten Cowboys freigelassen … aber die Mitglieder der Wagenburg trafen sich weiter. Der Dollar stieg und erholte sich. Eine wirtschaftliche Wende zeichnete sich ab, auch die Börse zeigte Anzeichen der Erholung, aber Geld für die Rüstung war nicht da, und die Sowjetunion baute weiterhin eifrig Raketen. Die Wagenburg stellte eine Liste dessen zusammen, was Überlebenswillige auf jeden Fall brauchten, und die Mitglieder kontrollierten gegenseitig ihre Vorräte. Vorgeschrieben waren, genau wie bei den Mormonen, Lebensmittel für ein Jahr, Handfeuerwaffen und Goldmünzen. Und sie träumten von einem Ort, wohin sie sich schließlich retten konnten, einfach für den Fall der Fälle.
    In den späten achtziger Jahren zeigte sich, daß die Wohlfahrtsleistungen mit der Inflation nicht Schritt gehalten hatten, und die Zahl der Arbeitslosen war deutlich gesunken. Vielleicht bestand da ein Zusammenhang. Auch die Inflation selbst hatte abgenommen. Der Autogigant General Motors hatte seinen SchadensersatzProzeß gegen die Gewerkschaften wegen Streikfolgen gewonnen und ließ sich aus der Gewerkschaftskasse auszahlen; in Zukunft dürfte es wohl weniger Streiks geben. Die Kriegswaffen waren in das Reich der Science Fiction gerückt, der Durchschnittsbürger konnte sich kaum noch etwas unter alldem vorstellen. Die Sowjetunion aber hatte ihr Raumfahrtprogramm ständig weiterbetrieben, bis ihr praktisch der ganze Himmel gehörte, angefangen bei der Erdumlaufbahn bis weit hinter dem Mond.
    Die WagenburgLeute trafen sich weiter. Sie waren älter und finanzkräftiger geworden. Vor vier Jahren hatten sie ein Stück Land außerhalb Bellingham erworben, einer verfallenden Stadt an der Pazifikküste nördlich von Seattle, nahe der kanadischen Grenze. Dort hatten vor langer Zeit, bevor das Fahrwasser versandet und die Wirtschaft nach Süden gezogen war, ein Hafen und eine Marinewerft bestanden. Die Stadt war als Angriffsziel ebenso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich wie jeder andere Ort.
    Sie alle verdienten gutes Geld, und ihre Berufstätigkeit machte es erforderlich, daß sie weit im Süden, in Los Angeles, blieben . Im Laufe der Jahre hatte der eine oder andere in einer Kleinstadt Wohlstand oder Frieden oder beides gefunden, andere ersetzten die Aussteiger, und die Wagenburg bestand weiterhin, eine Gruppe alternder überlebenswilliger Mittelschichtangehöriger , die nicht bereit waren, die Trennung von Los Angeles und ihrem nicht unbeträchtlichen Einkommen zu vollziehen.
    Stets hatte sich die Gruppe regelmäßig donnerstags nach der Abendessenszeit zusammengefunden. Heute war Montag, es war Zeit zum Abendessen, und Isadore, der früh Feierabend gemacht hatte, bekam Hunger.
    Jetzt also stand das Ende der Zivilisation bevor. In der Gruppe herrschte eine sonderbare Stimmung. Heute hörte man kein Gelächter, keine Klagen über die Trottel im Kongreß …
    Heute abend war es allen ernst.
    »Mir paßt der Zeitpunkt überhaupt nicht«, sagte George. »Corliss steht kurz vor dem Schulabschluß, und den

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