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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Kaschmirpullover. Die Wolkendecke hing niedrig, und Nebel lag über Los Angeles. Durch die Feuchtigkeit , die in der Luft hing, roch man, daß es bald Smog geben würde. Von der Sonne war nichts zu sehen, doch sie würde wohl bis Mittag durchkommen. Es war nicht angenehm draußen .
    Drinnen war es besser. Sie setzte sich mit einer Tasse Kaffee an den Küchentisch. Für einen Anruf von Ed war es zu früh. Außerdem rief er nie an, wenn er außerhalb der Stadt war. So schön es ist, mit einem Raumfahrthelden verheiratet zu sein, so angenehm wäre es, von Zeit zu Zeit den Mann zu Hause zu haben. Geistesabwesend blätterte sie die Los Angeles Times durch.
    Zwar war sie nicht gern allein zu Hause, aber sie wollte auch nicht ausgehen. Ed konnte ihr zehnmal versichern, das sei völlig ungefährlich, viel sicherer als in Washington, wo sie aufgewachsen war, und sie glaubte ihm sogar – aber dort kannte sie sich aus, und in Los Angeles nicht.
    Sie könnte den Küchenboden wachsen, fand sie. Eds Vorgesetzter , Colonel McReady, würde nächste Woche zum Abendessen kommen, und es war bekannt, daß seine Frau ihre Nase in alles steckte.
    Es würde Ed nicht recht sein, daß sie den Fußboden bearbeitete – nicht jetzt. Lächelnd ließ sie den Blick auf ihrem Unterleib ruhen. Man sah überhaupt noch nichts, und ihr wurde auch nicht schlecht. Trotzdem behandelte Ed sie wie eine Puppe aus Meißener Porzellan, trug den Mülleimer hinaus, hob, was es zu heben gab und hatte im Bett Angst, er könnte ihr weh tun.
    Bei dem Gedanken runzelte sie die Stirn. Seit sie schwanger war, hatte er das Interesse an ihr verloren! Vielleicht will ich in einem Monat oder so auch nicht mehr. Wie er sich aufführt, muß ich das fast hoffen.
    Linda goß sich Kaffee nach. Das Klingeln des Telefons erschreckte sie so, daß ihr die Tasse aus der Hand fiel. Zum Glück war sie aus unzerbrechlichem feuerfesten Glas und klapperte nur laut über den Fußboden, während der Kaffee in alle Richtungen spritzte.
    »Hallo?«
    »Linda?«
    »Ja?«
    »Äh … Hier spricht Roger.«
    »Nanu, wie geht es?«
    »Prima. Schön, daß du noch weißt, wer ich bin.«
    »Na hör mal!« Den ersten Mann vergißt man nicht, sagte sie sich, die erste Liebe. So vieles hatte sie mit Roger zum erstenmal erlebt, noch als Schulmädchen und unmittelbar nach der Schulzeit . Was soll ich ihm sagen? Daß er sich lange nicht gemeldet hat, ich das aber auch gar nicht gewollt hätte? »Woher hast du denn unsere Nummer?«
    »Wir Zeitungsleute haben da unsere Mittel und Wege. Ich würde dich gern treffen. Hast du Lust auf ein wirklich ungewöhnliches Erlebnis?«
    Sie kicherte. »Roger, ich bin verheiratet.«
    »Als ob ich das nicht wüßte. Glücklich?«
    »Selbstverständlich.«
    »Gut für euch beide. Es schlägt übrigens in Eds Fach. Im JPL ( Jet Propulsion Laboratory ) laufen Bilder vom Saturn ein. Wir können sie dort aus erster Hand ansehen.« Er ließ eine kurze Pause eintreten. »Ich berichte von hier aus über die Sache. Auch wenn es damit keine Lorbeeren zu ernten gibt, hab ich den Auftrag angenommen, weil ich mal ‘ne Weile von Washington weg wollte. Wissenschaftler erklären das Ganze, und es kommen wirklich äußerst interessante Aufnahmen herein. Es sind auch Science FictionAutoren da. Die Sache ist im großen Stil aufgezogen. Wie wär’s, wenn ich vorbeikäme und dich abholte? Ihr wohnt praktisch an meinem Weg. Ich versprech auch, daß ich nicht versuchen will, dich zu verführen.«
    Ed war schon seit einer ganzen Woche fort. »Wirklich verlockend . Aber ich kann nicht.«
    »Klar kannst du.«
    »Roger, meine Schwester ist hier bei uns …«
    »Na und? Bis zum Abendessen bist du längst wieder zu Hause .«
    Linda überlegte. Jenny war heute ausgegangen. Bilder vom Saturn. Zeitungsleute. Vielleicht ganz interessant. »Du sagst, Science FictionAutoren sind da. Auch Nat Reynolds?«
    »Ich glaub schon. Augenblick, ich hab hier ‘ne Liste – ja, er ist da. Kennst du ihn?«
    »Nein, aber Edmund liest seine Bücher so gern. Ich hab ihm eins zum Geburtstag gekauft. Meinst du, Reynolds würde es mir signieren?«
    »Der Frau eines Astronauten? Na hör mal, die Jungs werden sich darum schlagen, dich endlich kennenzulernen.«
    Nat Reynolds hatte einen entsetzlichen Kater, außerdem war es zum Aufstehen viel zu früh. Ein Wunder, daß er es mit seinem Porsche bis zum Parkplatz des Jet Propulsion Laboratory geschafft hatte.
    Fast einen Kilometer lang parkten Autos neben der Straße, die zum

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