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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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Beziehung zu einer anderen Frau war in seiner Erinnerung je so gut gewesen wie das letzte Mal mit Linda. Möglicherweise sah er das verklärt – vielleicht auch nicht. Schluß damit! Wenn man es mir nun ansieht … Worüber soll ich, um Himmels willen nur schreiben?
    Eine weitere Gruppe drängte sich unter dem Modell, das Voyager in natürlicher Größe nachbildete. Sicher Naturwissenschaftler . Die Science FictionAutoren in ihrer Nähe wirkten eher wie ihresgleichen als wie Medienleute. Sie gaben sich nicht die geringste Mühe, gelassen zu erscheinen. Es machte ihnen nichts aus, wenn andere ihre Begeisterung merkten. Journalisten taten so etwas nicht, sie versuchten, die übliche gelangweilte Miene von Unbeteiligten zur Schau zu stellen.
    Die Pressekonferenz begann. Der Missionsleiter gab Erklärungen ab, teilte Einzelheiten über die Mission mit, nannte Leistungsdaten und so weiter.
    »Sie schicken Bilder aus fünf Milliarden Kilometern Entfernung «, sagte jemand zu seiner Rechten. Eine hübsche junge Frau mit langen Beinen, schlanken Fesseln und kurzem Haar, Bubikopf. Jeri Wilson stand auf ihrem Namensschild, sie kam von irgendeiner geologischen Fachzeitschrift. Trauring, aber das mußte nichts bedeuten. Sie war wohl allein. Vielleicht würde sie auch den Rest der Woche dasein.
    Die für die Planung Verantwortlichen verließen das Podium, und die Wissenschaftler Brad Smith, Ed Stone und Carl Sagan gingen hinauf, um zu berichten, was die Mission ihrer Ansicht nach an Neuem erbracht hatte. Roger hörte zu und versuchte sich eine interessante Frage zu überlegen. In einer Situation wie dieser kam es darauf an, daß man auffiel, damit man später bekannt war und dann versuchen konnte, ein Exklusivinterview zu bekommen. Spielerisch warf er einige Entwürfe aufs Papier.
    »Nicht ein paar Dutzend Ringe – Hunderte! Wir sind immer noch damit beschäftigt, sie zu zählen.« Eine lange Pause. »Manche sind exzentrisch.«
    »Was heißt das?« erkundigte sich jemand leise.
    Der Science FictionAutor im khakifarbenen Buschhemd antwortete, vermutlich glaubte er zu flüstern: »Die herkömmliche Annahme geht von vollkommenen Kreisen aus, in deren Mittelpunkt Saturn liegt. Jetzt haben sie ein paar Ringe entdeckt , die nicht kreisförmig, sondern elliptisch sind.«
    Weitere Wissenschaftler äußerten sich: »… möglicherweise der größte Krater im Sonnensystem, im Verhältnis zum Himmelskörper , auf dem er sich befindet …«
    »Es gibt keinen Janus. Wo wir ihn vermuteten, sind zwei Monde, coorbital , das heißt, sie haben dieselbe Umlaufbahn und wechseln bei jedem Durchgang die Plätze. Ja, wir wissen schon seit einer ganzen Weile, daß diese Umlaufbahnen denkbar waren. Es ist eine Standardprüfungsfrage in der Himmelsmechanik . Wir haben nur einfach nie etwas in der Art im Universum gefunden.«
    Brooks notierte sich Einzelheiten dazu; sicherlich war es eine Erwähnung wert – Janus, der innerste Mond des Saturn, benannt nach dem doppelgesichtigen römischen Gott der Ein- und Durchgänge.
    Er flüsterte das Linda zu, die zustimmend nickte. Auch die Wilson schrieb etwas.
    »Die Speichen der Ringe gehen allem Anschein nach auf winzige Teilchen zurück, etwa in der Größe der Wellenlänge des Lichts. Der Prozeß scheint oberhalb des Ringes stattzufinden und nicht in ihm selbst.«
    Speichen zwischen den Ringen! Die müßten eigentlich durch die Rotation der Ringe verschwinden, da sich die inneren rascher bewegten als die äußeren, taten es aber nicht. Merkwürdige Neuigkeiten von überall aus dem Saturnsystem. Einige von Brooks’ Kollegen würden die Erklärungen sicher verstehen.
    Doch die Pressekonferenz bot weit mehr, als Brooks erwartet hatte. Im Vergleich zu früheren Interviews mit Naturwissenschaftlern fiel ihm hier auf, daß keine Antworten kamen.
    »Wir wissen nicht, was das bedeutet.«
    »Wir möchten darüber noch nichts sagen.«
    »Je mehr Daten wir von Voyager bekommen, desto weniger wissen wir über die Ringe.«
    »Wenn wir mit den Zahlen ein bißchen herumspielen, können wir ziemlich genau erklären, warum die Cassinische Teilung so viel größer ist, als sie sein müßte.« Effektvolle Pause. »Natürlich erklärt das nicht die fünf schwach erkennbaren Ringe.«
    »Hätte ich eine Liste mit allem aufstellen müssen, was wir keinesfalls zu sehen bekämen, hätten exzentrische Ringe ganz obenan gestanden.«
    »Und ineinander verflochtene Ringe, Brad?«
    »Völlig undenkbar.«
    Brooks hatte den Eindruck, daß

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