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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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reinziehen läßt. Nein, die Sache ist bestimmt einwandfrei.«
    »Möglich.«
    Fox grinste breit. »Wir werden ja sehen.«
    ***
    Jenny sah sich befriedigt in ihrem Büro mit den schäbigen Möbeln um. Zum Glück waren es nicht besonders viele, denn keinesfalls hätten mehr in dem fensterlosen Kellergelaß Platz gefunden. Es enthielt einen Schreibtisch, auf dem das Telefon stand, einen kleinen Schreibmaschinentisch, drei Sessel und einen schweren stählernen Aktenschrank mit einem Sicherheitsschloß . Es hatte geheißen, man werde ihr noch ein Bücher- und Aktenregal hineinstellen, aber das war bisher ebensowenig aufgetaucht wie das Datensichtgerät.
    Es war ein Kellerraum, aber er lag im Weißen Haus – das war eine Menge wert.
    Das Telefon klingelte.
    »Major Crichton«, meldete sie sich.
    »Jack Clybourne.«
    »Oh. Hallo.« Er war ihrer Einladung zum Kaffee gefolgt, nachdem er sie nach Hause gefahren hatte. Sie hatten sich hinaus in den Wintergarten gesetzt, und als sie auf die Uhr sah, stellte sie fest, daß zwei Stunden vergangen waren. Das war ihr schon seit Jahren nicht widerfahren.
    »Selber hallo. Ich hab nur ganz kurz Zeit. Wie wär’s mit Abendessen?«
    Tante Rhonda rechnete damit, daß sie in Flintridge aß. »Woran hast du gedacht?«
    »Ein afghanisches Restaurant. BasmatiReis und Lamm vom Grill.«
    »Klingt verlockend. Allerdings …«
    »Ich ruf dich zu Hause an. Es ist nicht schlimm, wenn du nicht kannst. Dann würg ich eben ‘nen Hamburger runter.«
    »Eine Selbstmorddrohung für den Fall, daß ich nicht mit dir esse?«
    »Ich muß jetzt weg. Ich ruf dich wieder an.«
    »Du hast doch meine Nummer noch gar nicht«, sagte sie.
    »Keine Sorge. Wir haben unsere Methoden. Tschüs!«
    Sie legte auf. Heiliger Bimbam, mir ist ganz wirbelig im Kopf. Ich muß wohl was essen. Ich hatte tatsächlich an ihn gedacht, kurz bevor es klingelte.
    ***
    Der private Apparat auf Wes Dawsons Schreibtisch steckte in einem ledernen Gehäuse. Er klingelte leise.
    »Ja?« meldete sich Carlotta.
    »Ich bin’s.«
    »Wie geht’s in Houston?«
    »Es ist heiß, feucht und windig. Ich wohne im Hilton Edgewater , Zimmer 2133.«
    Sie notierte sich die Zimmernummer.
    »Du fehlst mir schon jetzt«, sagte er.
    »Wer’s glaubt. Wahrscheinlich hast du längst eine Schnecke aus Texas aufgegabelt.«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, zwei.«
    »Paß bloß auf, ich komm dir auf die Schliche.«
    »Klar doch. Kannst du Andy bitten, daß er sich um meine Ausschußarbeit kümmert?«
    »Schon geschehen. Für was für eine Art von Sekretärin hältst du mich eigentlich?«
    »Mittelprächtig.«
    »Hmm. Mach nur so weiter, und ich verlange Gehaltserhöhung . Ich vermute, daß man in Houston von nichts anderem als den Außerirdischen redet?«
    »Das kann man wohl sagen«, bestätigte Wes. »Sogar im Fernsehen gibt es nichts als Witze über Außerirdische. Manche sind nicht mal schlecht. Die Stimmung im Land scheint ganz gut zu sein.«
    »Kommt mir auch so vor. Trotzdem habe ich Wilbur beauftragt , sich im Wahlkreis ein bißchen umzuhören«, sagte Carlotta . »Bis jetzt allerdings ist nichts dabei herausgekommen. Nicht einmal Anrufe, außer von Mrs. McNulty.«
    »Ja, die schwebt wahrscheinlich im Siebten Himmel.« Mrs. McNulty rief durchschnittlich einmal pro Woche ›ihren‹ Abgeordneten an, gewöhnlich mit der flehenden Bitte um Schutz vor fliegenden Untertassen. »Weißt du, ich bin hier in ein ziemlich enges Zeitkorsett eingespannt. Aufstehen vor Tag und Tau. Und dann auch noch Fitneßübungen! Pfui Teufel!«
    »Das wird schon gutgehen. Du bist ja schließlich in Form«, sagte Carlotta.
    »In einem Monat sieht das noch viel besser aus. Ich werde gefallen.«
    »Schön. Ruf mich morgen wieder an!«
    »Mach ich. Und danke, Carlotta.«
    Sie lächelte, als sie auflegte. Er hatte »danke« gesagt. Danke, daß du dich um alles kümmerst und mich in den Weltraum fliegen läßt … Seit sie Wes kannte, war er geradezu verrückt nach dem Weltraum gewesen. Er hatte sich sogar als Mondsiedler eingetragen und war aus allen Wolken gefallen, als sie ihm mitteilte, ein Leben auf dem Mond komme für sie nicht in Frage. Sie hatte richtig Angst bekommen, als sie ihn damals gesehen hatte: Hätte er eine Gelegenheit gehabt, wäre er bestimmt ohne sie gegangen.
    Diese Gelegenheit aber kam nie. Die Mondstation der Vereinigten Staaten war winzig und hatte nie mehr als sechs Astronauten umfaßt. Im Augenblick waren es sogar nur vier – verglichen mit fünfzehn

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