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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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fauchte sie. »Dahinter steckt Ihre Frau. Sie war hier nie glücklich.« Ihre Stimme änderte sich, wurde kreischend, ahmte spöttisch den Ton einer großen Dame aus Moskau nach. »Nun, die Partei hat es für nötig gehalten, Pawel für einige Jahre hierher zu entsenden. Die Leute in der Provinz sind so untüchtig, da mußten wir das Opfer wohl auch bringen.«
    »Es wäre mir lieb, wenn Sie Marina nicht nachäfften«, sagte er. »Außerdem haben Sie unrecht. Es hat mit einer Rückkehr nach Moskau nicht das geringste zu tun. Außerdem werde ich Sie mitnehmen, wenn es eines Tages dazu kommt. Welcher Russe will nicht in Moskau leben?«
    »Ich. Ich möchte hierbleiben, und zwar mit Ihnen. Hier paßt Ihre Frau nicht so auf. In Moskau hätte sie Sorge, ihre Freundinnen könnten erfahren, daß ihr Mann eine Geliebte hat.«
    Zwar hatte sie damit recht, aber es spielte kaum eine Rolle. »Das ist jetzt unwichtig«, sagte er. »Die Dinge werden sich bald ändern, früher, als Sie denken. Uns allen stehen große Veränderungen bevor.«
    Sie runzelte die Stirn. »Das klingt ernst.«
    »Mir war es noch nie so ernst.«
    »Veränderungen zum Besseren?«
    »Das weiß ich nicht.« Er stand auf und nahm ihre Hände in seine. »Aber mit Sicherheit gehen sie über unsere Voraussagemöglichkeiten hinaus und sind so tiefgreifend wie in der Revolution .«
    Pawel Bondarew vertiefte sich in die ihm übergebenen Dokumente , warf aber von Zeit zu Zeit einen Blick auf den Mann, der sie gebracht hatte. Dmitri Parfenowitsch Gruschin war trotz seiner Jugend schon Oberstleutnant im KGB. Er trug einen so tadellos sitzenden Anzug aus weichem Wollstoff, daß er nur in Paris oder London geschneidert sein konnte. Gruschin war von durchschnittlicher Körpergröße und schlank, aber sein Händedruck war sehr fest gewesen, und er ging mit federndem Schritt.
    Die Papiere bestätigten, was General Narowtschatow bereits gesagt hatte. »Aha«, sagte Bondarew, »ich soll nach Baikonur.«
    »Ja, Genosse Akademiemitglied.« Gruschin sprach mit Achtung in der Stimme. Es war schwer. Schlüsse auf das zu ziehen, was er dachte, da er Gesicht und Stimme vollkommen unter Kontrolle zu haben schien.
    Er hatte einen Brief von General Narowtschatow gebracht, in dem Marina und die Kinder nach Moskau eingeladen wurden. Die erforderlichen Reisebescheinigungen lagen bei. Marina würde sich freuen. »Hier ist noch viel ungesagt«, nahm Bondarew den Faden auf.
    »Ich kann alles erklären«, sagte Gruschin.
    »Bitte.«
    »Man hat General Narowtschatow zum Ersten Parteisekretär ernannt«, sagte Gruschin zurückhaltend. Er ließ eine hinreichend lange Pause eintreten, um Bondarew Gelegenheit zu geben, das volle Ausmaß dessen zu erfassen, was das bedeutete. »Es wird im Lauf der Woche noch öffentlich bekanntgegeben. Im Politbüro macht man sich gewisse Sorgen wegen dieses interstellaren Raumschiffs. Viele Marschälle der Sowjetunion glauben nicht an Außerirdische.«
    »Man hält es also …«
    »… für einen Trick der CIA«, ergänzte Gruschin.
    »Unmöglich!«
    »Das nehme ich auch an, ebenso wie der Vorsitzende Petrowski .«
    »Und Genosse Trussow?«
    Gruschin zuckte die Achseln. »Sie verstehen, ich sehe den Vorsitzenden des KGB nicht besonders häufig – allerdings hat man mir gesagt, daß der Verteidigungsrat einstimmig beschlossen hat, ein Wissenschaftler, der Zivilist ist, solle die Vorbereitungen zum Empfang der Außerirdischen leiten. Sie, Genosse.«
    »Viel Ehre. Ich muß allerdings gestehen, daß ich für diese Aufgabe nicht besonders geeignet bin.«
    »Wer ist das schon? Ich bin für den diplomatischen Dienst ausgebildet, doch – was für eine Ausbildung braucht jemand, der mit Lebewesen von einem anderen Stern zusammentreffen soll? Wir müssen tun, was uns aufgetragen ist.«
    »Heißt daß, daß Sie als mein Vize mitkommen?« Es war üblich , für ein solches Projekt einen KGBFunktionär als Personalbeauftragten mitzuernennen. Bestimmt würde der KGB darauf bestehen, seine Leute an hoher Stelle innerhalb der entscheidenden Organisation einzuschleusen.
    »Nein, diese Aufgabe übernimmt ein anderer«, sagte Gruschin . »Ich habe Befehl, nach Kosmograd aufzubrechen.«
    »Aha, Sie haben eine Ausbildung als Kosmonaut?«
    »Nein, aber als Pilot.« Gruschin sagte es mit dünnem Lächeln . »Genosse Akademiemitglied, Ihr Schwiegervater hat mir gesagt, ich könne Ihnen vertrauen, also sage ich Ihnen alles, was ich weiß. Das ist ungewöhnlich. Noch seltsamer ist, daß mir

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