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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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miteinander. Harry nutzte die Gelegenheit, einen in einer Plastikhülle steckenden Brief herauszuholen. Er hielt ihn vor sich hin. Sie hörte das leise Summen, mit dem sich das Öffnen der Tür ankündigte. Die Kinder hörten sofort mit ihrem Spiel auf. Wie durch stillschweigende Übereinkunft befanden sich plötzlich alle Gefangenen gegenüber dem Eingang.
    »Wenn Sie das mal anleuchten wollen«, sagte er. Tashajämp trat ein, gefolgt von einer Achtschaft bewaffneter Krieger.
    Der ältere Beamte schob sich näher. Im Schein seiner Taschenlampe war das Briefpapier des Capitols deutlich zu erkennen . »Alle kommen!« wies sie die Gefangenen in der Sprache der Fithp an.
    »… und ermächtige Mr. Harry Reddington, sich in meinem Hause aufzuhalten, meinen Besitz zu schützen und ganz allgemein meine Interessen zu wahren …« »Wohin?« wollte Wes Dawson wissen.
    Hätten sie weitergelesen, wären sie bald an das unverbindliche Geschwafel gekommen, aber sie taten es nicht, und Harry seufzte im stillen erleichtert auf. »Nicht fragen, kommen.« Tashajämp wandte sich um. Offenbar erwartete sie, daß man ihr folgte.
    »Ja, Sir?« sagte der Offizier. Diesmal klang das »Sir« aufrichtig . »Na schön«, sagte Jeri. Sie erhob sich und sagte zu Melissa: »Komm mit!«
    »Ich hab Hunger, Mutti«, sagte Melissa vom Rücksitz.
    »Iß von den Käsebroten«, antwortete Jeri.
    »Die sind alle.«
    »Großer Gott, das sollte eine ganze Weile vorhalten.«
    »Es waren nicht besonders viele – was ist das?«
    Am Himmel blitzten grüne und blaue Lichter auf, denen ein langer, roter Strich bis zur Erde herniederfolgte. »Ich weiß nicht«, sagte Jeri. Sie zitterte. Außerirdische. Die ganze Zeit haben sie da draußen gelauert, fünfzehn Jahre lang, und jetzt greifen sie uns an.
    Einige in der Menge hinter ihnen murrten. Eine Stimme sagte : »Dämliche Bullen«, aber nicht besonders laut. Sie klang wie die eines gebildeten Mannes, keineswegs wie die eines Menschen , von dem man solche Ausdrücke erwartete.
    Harry war versucht, die Situation auszunutzen, sagte aber statt dessen nur leise: »Ich halte gern für Sie oder ‘nen Angehörigen einen Platz frei.«
    Der jüngere Polizeibeamte überlegte kurz und sagte dann: »Meine Frau Rosabell ist in einer Stunde da.«
    ***
    Die Fernstraße 40 lag seit einer Stunde vollständig im Dunkeln. Gerade als Jeri versucht hatte, ein beleuchtetes Verkehrsschild zu lesen, war die Beleuchtung schlagartig erloschen. Im selben Augenblick war auch das Radio verstummt und gab nur noch Rauschen von sich. kamen herein. Einer von ihnen hatte keine Beine.
    Durch ein tief eingeschnittenes Tal strebte sie über die ChuskaBerge im westlichen Neumexiko. »Die Russen an Bord. Arwid Rogatschow, Dmitri Dingskirchen , und den ohne Beine rufen die anderen immer nur Nikolai «, erläuterte Dawson.
    »Wir müssen tanken.«
    »Ich weiß. Gleich kommt Albuquerque. Da kriegen wir sicher Benzin.«
    »Ich weiß nicht, Mutti«, sagte Melissa.
    »Was?«
    »Bist du sicher, daß wir jetzt in eine Stadt fahren sollen? Da wollen bestimmt viele abhauen, die Angst vor Außerirdischen haben, und es gibt Staus.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Im Licht ihrer Scheinwerfer reflektierte ein Schild.
    »Da vorne gibt’s Benzin und was zu essen«, sagte Melissa.
    Jeri suchte nach der Einfahrt. Da war sie. Alles war dunkel, dennoch fuhr sie auf die Zapfsäule zu. Sofern es in der Nähe eine Stadt gab, war nichts davon zu sehen.
    »Da vorne ist jemand«, sagte Melissa. Jeri fuhr an die Säule.
    »Sie wünschen, Ma’am?« ertönte eine Stimme aus der Dunkelheit . Der Tankwart knipste seine Taschenlampe an. Er war ein junger Mann, höchstens zwanzig.
    »Äh – ich muß tanken.«
    »Es gibt keinen Strom«, sagte der Tankwart. »Die Pumpen laufen nicht.«
    »Ich hab’s aber noch weit und brauche wirklich dringend was. Können Sie da gar nichts machen?«
    Er sah nachdenklich drein. »Ich hab ‘ne Handpumpe. Vielleicht könnte ich damit was in einen Kanister füllen. Es ist aber ein mühseliges Geschäft.«
    »Bitte«, sagte Jeri. »Ich zahl es Ihnen gern.«
    »Ob Geld jetzt noch was wert ist? Haben Sie die Nachrichten nicht gehört?«
    »Doch …« Wenn du kein Geld willst, was dann?
    »Wir werden uns schon einig.« Er ging hinein. Das Licht der Taschenlampe tanzte hinter den Fenstern.
    Er macht eigentlich einen ganz netten Eindruck. Wovor hab ich bloß Angst? Sollte der Firnis der Zivilisation so dünn sein?
    Irgendwo aus ihrem Inneren

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