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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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begierig die feuchte, kühle, süße, lebensspendende Luft einsog, fuhr ihm etwas Scharfes an Rumpf und Gliedmaßen entlang, und merkwürdige Hände schälten ihn wie eine Apfelsine.
    Er war nackt. Er fiel. Flecken tanzten ihm vor den Augen.
    Wo sind die anderen? Ist sonst niemand von uns übriggeblieben ?
    Andere Leiber waren zu sehen, alle unbekleidet. Rogatschow: weiße, schwarzbehaarte Haut, helle Augen, die ihn beobachteten . Giorge: schwarze Haut, fast haarlos, stumpfe Augen, die nichts sahen. Noch jemand fiel an ihm vorbei und prallte gegen die weiche Wand. Blasse Haut, eine bestürzend menschenunähnliche Gestalt … Beinstümpfe … Nikolai, auf seinem Unterleib große Narben. Muß es den erwischt haben!
    Arwid Rogatschow und Nikolai sprachen auf russisch miteinander . Ihre Stimmen klangen geradezu unanständig gelassen .
    Vier. Wo waren die anderen?
    Giorge hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt. Sein Mund stand leicht offen. Wes packte ihn an der Schulter und drehte ihn herum, so daß er ihm ins Gesicht sehen konnte. Die Augen des Schwarzen standen offen, schienen aber nichts zu erfassen. »Giorge? Jetzt ist alles in Ordnung, jedenfalls erst mal. Im Augenblick besteht keine Gefahr. Kannst du mich hören, Giorge?«
    Er sagte ein Wort, wohl in seiner eigenen Sprache. Mehr brachte Wes nicht aus ihm heraus.
    Er ist nahezu katatonisch. Wes konnte verstehen, daß seine Psyche dieser Verlockung nachgegeben hatte. Zwar war es einfach, sich in die fetale Position zusammenzurollen und die Augen zu schließen – aber nicht vernünftig.
    Sie haben angegriffen. Ohne vorherige Warnung, wortlos. Großer Gott, Carlotta hat alles mit angesehen! Bestimmt hält sie mich für tot. Oder haben sie der Erde mitgeteilt, daß sie Gefangene gemacht haben?
    Erneut öffnete sich die Tür. Dmitri Gruschin flog zwischen sie, fluchte lautstark mit erregter Stimme. Rogatschow blaffte ihm etwas entgegen. Vermutlich Befehle. Gruschin schloß die Augen und öffnete sie, dann verstummte er. Rogatschows Stimme wurde väterlich. Dmitri nickte.
    Jetzt waren sie zu fünft. Sieben fehlten, darunter beide Frauen .
    Arwid Rogatschow wandte sich um und sprach Wes auf englisch an. »Geht es Ihnen gut, Abgeordneter?«
    Wes probierte, ob seine Kehle Töne hergab. »Dazu würde ich gern einen Arzt hören. Ich bin wie zerschlagen. Und Ihnen?«
    »Ebenso. Wir wissen doch, was bei einem schlagartigen Druckverlust passiert. Wir werden es überleben, wenn auch mit geplatzten Venen im Gesicht und am ganzen Leibe …«
    »Das wäre das Ende meiner politischen Karriere.«
    Arwid lachte. »Präsident Reagan hat Makeup benutzt, und Nixon auch.«
    »Wie tröstlich. Arwid, was geht hier vor sich? Ich hätte – ich habe mein Leben darauf verwettet, daß die Eroberung eines anderen Planeten durch den interstellaren Raum hindurch nicht kosteneffektiv ist. Sieht Ihnen das auch nach einem Krieg der Welten aus?«
    »Dazu haben wir bisher zuwenig Informationen.«
    »Ist sonst niemand von uns übriggeblieben?«
    »Ich weiß nicht. Captain Greeley ist wohl tot. Dmitri hat beobachtet, wie ein Außerirdischer in Captain Greeleys Kabine gegangen ist, immerhin im Vakuum. Die Tür war zu eng für ihn, und während er sich durchquetschte, hat Greeley auf ihn gefeuert, wahrscheinlich aus seiner Rettungsblase heraus. Daraufhin haben die Außerirdischen die Kabine mit Explosivgeschossen bepflastert.«
    Wes fiel nichts dazu ein als: »Das sieht ihm ähnlich.«
    Ein Geräusch ertönte, fast unterhalb der Hörschwelle, als sei ein riesiger Gong angeschlagen worden. Wes sah eine Wand auf sich zukommen: er fiel! Er hielt schützend die Arme vor sich. Sie alle wurden gegen das Polstermaterial gepreßt … dann hörte der Schub auf, und sie trieben schwerelos.
    »Na bitte, ganz wehrlos sind wir noch nicht«, sagte Arwid.
    »Angriffssatelliten?«
    »Wohl eher auf der Erde stationierte Strahlenwaffen. Die Außerirdischen werden es vor uns wissen. Zumindest sagt uns das, daß wir noch kämpfen können.«
    »Wenn wir doch nur ein Fenster hätten«, sagte Wes.
    Besser wäre eine übergroße Atombombe, dachte Arwid. Wünsche ich das wirklich? Auch mein Leben wäre dann zu Ende. Das wird noch früh genug kommen. Geduld.
    ***
    Die B 1 B flog mit annähernder Schallgeschwindigkeit unmittelbar über den Baumwipfeln dahin. Eine Weile spähte Jenny aus den winzigen CockpitFenstern , aber es gab nur wenig Interessantes : Schatten huschten vorüber, von Zeit zu Zeit sah sie ein Licht. Der größte

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