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Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Soviel ich weiß, hat den größten Teil davon die Rockefeller-Stiftung springen lassen. Aber damit war nur der Bau finanziert, nicht aber die Unterhaltskosten. Und das Ding braucht eine Unmenge Energie. Die meisten Projekte der Wissenschaftler waren zwar vom wissenschaftlichen Standpunkt aus bestimmt sehr wertvoll, aber Geld brachten sie keins ein.
    Wir Führer dagegen hatten Leute an der Hand, bei denen Geld keine Rolle spielte. Und anscheinend gibt es von dieser Sorte hier in den Staaten mehr als genug. Ich hoffe, Sie fühlen sich nicht auf den Schlips getreten, alter Junge. Jedenfalls konnten es sich diese Leute leisten, eine hübsche Stange Geld zu zahlen, daß man sie mit Hilfe der Maschine in die Vergangenheit brachte. So konnten wir also mithelfen, die Arbeit der Maschine für wissenschaftliche Zwecke zu finanzieren, vorausgesetzt, wir bekämen einen entsprechenden Anteil der verfügbaren Betriebszeit.
    Ich will mir Einzelheiten ersparen. Jedenfalls schlossen sich schließlich die Führer zu einem Syndikat zusammen und übernahmen die Aufgabe, die Zeit der Maschine gerecht zu verteilen. Das Syndikat hat acht Mitglieder – eines davon ist Rivers und Ayar.
    Gleich vom Anfang an hatten wir alle Hände voll zu tun. Unsere Frauen – die Frau des Radschas und meine bessere Hälfte – waren natürlich gar nickt begeistert. Als das Großwild zu Ende ging, hatten sie gehofft, daß sie uns in Zukunft nie mehr mit Löwen und ähnlichen Bestien teilen müßten. Na ja, Sie wissen ja, wie Frauen sind. Sie können einfach nicht begreifen, daß die Jagd gar nicht so gefährlich ist, wenn man dabei nur seinen Kopf beisammenhält und genügend vorsichtig ist.
    AUF der fünften Expedition mußten wir für zwei Sahibs zugleich Kindermädchen spielen. Beides Amerikaner in den dreißiger Jahren, beide gesund und zahlungskräftig. Ansonsten so verschieden wie nur irgend möglich.
    Courtney James war ein ausgesprochener Playboy, steinreich und aus New York. Sein Vermögen war so groß, daß er sich jede Extravaganz leisten konnte. Ein Kerl wie ein Schrank, fast so groß wie ich, und wenn er nicht langsam begonnen hätte, Fett anzusetzen, hätte man ihn fast hübsch nennen können.
    Er hatte zur Zeit seine vierte Frau, und als er in meinem Büro mit einer Blondine aufkreuzte, der man das ehemalige Mannequin auf hundert Meter ansah, nahm ich natürlich an, daß dies die vierte Mrs. James sei.
    »Miß Bertram«, verbesserte sie mich jedoch und kicherte verlegen.»Häschen ist nicht meine Frau«, erklärte James. »Meine Frau ist in Mexiko – ich glaube, sie läßt sich gerade von mir scheiden. Aber Häschen hier möchte gern mitkommen.«
    »Tut mir leid«, sagte ich, »aber wir nehmen keine Damen mit, wenigstens nicht ins Mesozoikum.«
    »Ach, Unsinn«, sagte James, »wenn sie mitkommen will, dann kommt sie auch mit. Sie läuft Ski, ist eine großartige Schwimmerin und fliegt auch meinen Kopter. Warum sollte sie also nicht.«
    »Tut mir leid, aber das widerspricht den Grundsätzen meiner Firma.« »Sie könnte ja schließlich im Lager bleiben, wenn wir hinter den gefährlicheren Tieren her sind.« »Tut mir leid. Nichts zu machen.« »Ja, verdammt noch mal«, sagte er und lief langsam rot an.
    »Schließlich bezahle ich ja eine ganz ansehnliche Summe und kann dafür mitnehmen, wen ich will.«
    »Sie können mich nicht dafür bezahlen, etwas gegen mein besseres Wissen zu tun. Wenn Sie das wollen, suchen Sie sich einen anderen Führer.«
    »Worauf Sie sich verlassen können! Und ich werde allen meinen Freunden erzählen, daß Sie ein ganz verdammter…« Nun, er hatte einen ganz respektablen Wortschatz, den ich aber hier lieber nicht wiederholen will. Jedenfalls sagte ich ihm schließlich, er solle machen, daß er aus meinem Büro käme, bevor ich ihn hinauswürfe.
    Nachdem er endlich gegangen war, saß ich da und dachte an den Berg Geld, der für mich abgefallen wäre, wenn ich nur nicht so stur gewesen wäre. Da klopfte es, und mein zweiter Anwärter, ein gewisser August Holtzinger, kam herein. Er war das genaue Gegenteil seines Vorgängers, ein kleiner schmächtiger Bursche, bleich, mit Brille, sehr höflich und formell.
    Holtzinger setzte sich vorsichtig auf den angebotenen Stuhl, räusperte sich und sagte: »Äh – Mr. Rivers, hoffentlich glauben Sie nicht, daß ich Ihnen etwas vormachen will. Ich bin wirklich kein Sportsmann. Wahrscheinlich werde ich sogar Blut und Wasser schwitzen, wenn ich einem richtigen Dinosaurier

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