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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Umstände so zu ihrem Vorteil beeinflussen können, daß Robert in das Nebenhaus ziehen konnte? Die Howells kommen aus einer andern Stadt. Es war ein Zufall, daß meine alten Nachbarn auszogen und das Haus frei wurde.
    Nur Zufall? Wie häufig finden wir solche Superintelligenzen wie Robert und Star? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß eines dieser Wunderkinder ausgerechnet Stars und mein Nachbar wird?
    Ich weiß, daß auch Robert ein Telepath ist, denn noch während ich dies schreibe, spüre ich, wie er liest, was ich eben geschrieben habe.
    Ich erhasche sogar seinen Gedanken: »Oh, Verzeihung, Mr. Holmes. Ich wollte wirklich nicht neugierig sein. Wirklich nicht.«
    Habe ich mir diese Worte nur eingebildet? Oder baut Star meine telepathischen Fähigkeiten immer weiter aus?
    »Es ist nicht nett, in den Gedanken anderer Leute herumzustöbern, wenn man nicht darum gebeten wurde, Robert«, dachte ich streng zurück. Es war nur ein Experiment auf gut Glück.
    »Ich weiß, Mr. Holmes. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.« Er liegt in seinem Bett – drüben im Nebenhaus.
    »Nein, Vati. Er hat es wirklich nicht absichtlich getan.« Und Star ist in ihrem Bett in diesem Haus.Es ist mir unmöglich, meine Gedanken und Gefühle niederzuschreiben. Es kommt eine Zeit, wo Worte nur noch leere Schalen sind – nichtssagende Gebilde, hohl und nutzlos. Aber vermischt mit der unbestimmten Angst vor einer kommenden Katastrophe fühle ich ein Fünkchen Dankbarkeit, daß auch ich jetzt ein – wenn auch noch tastendes und verschwommenes – telepathisches Talent entwickele.
    Samstag 11. August
    ICH habe mir einen Spaß ausgedacht. Ich habe Jim Pietre schon eine Ewigkeit nicht gesehen, eigentlich kein einziges Mal mehr, seit er seine Arbeit im Museum aufgenommen hat. Es wird ihm nicht schaden, wenn ich ihn einmal aus seinem Loch heraushole, in das er sich vergraben hat, und diese kleine Reklamemünze, die Star verloren hat, ist genau das Richtige für diesen Zweck.
    Ein komisches Ding. Zweifellos eine dieser Reklamemünzen, die zu Millionen an Kinder ausgegeben werden, obwohl nichts über Popcorn oder Kaugummi draufsteht. Sie sieht einfach aus wie eine alte Münze, nicht einmal richtig rund, vermutlich aus Bronze. Sie müssen sie zu Millionen herausgeben, ohne sich je die Mühe zu machen, den Prägestock auszuwechseln. Aber das ist genau das Richtige, um Jim aus seiner Höhle herauszulokken. Er hatte außerdem schon immer Verständnis für einen guten Witz. Ich möchte übrigens wissen, was er denkt, wenn er erfährt, daß er nur ein Zwisch ist.
    Montag 13. August
    DIE letzte Stunde habe ich damit verbracht, vor meinem Schreibtisch zu sitzen und ins Leere zu starren. Ich weiß nicht, was ich von dieser Sache denken soll.
    Es war ungefähr um die Mittagsstunde, als Jim Pietre mich im Büro anrief.
    »Jetzt hör’ mal, Pete«, fing er an, »was soll das nun wieder für ein Witz.
    Ich hielt mein Lachen zurück und stellte mich dumm.
    »Was meinst du, alter Junge?« fragte ich zurück. »Witz? Was für ein Witz? Wovon sprichst du überhaupt?«
    »Von dieser Münze.« Es klang ungeduldig. »Erinnere dich. Du hast mir mit der Post eine Münze geschickt.«
    »O ja, die Münze.« Ich tat so, als ob ich mich endlich entsinnen würde. »Schau, du bist doch ein berühmter Münzen- und Metallexperte – zu berühmt, um noch für alte Freunde Zeit zu haben. Nun, ich habe mir gedacht, vielleicht gelingt es dieser Münze, deine Aufmerksamkeit wieder einmal auf diese alten Freunde zu lenken.«
    »Schön und gut. Also erzähle«, sagte er mit leiser Stimme. »Wo hast du sie her?« Sein Tonfall war völlig ernst.
    »Jetzt laß doch die Münze, Jim. Du wirst doch wohl einen Spaß verstehen. Ich gebe ja zu, daß es nur ein Witz war. Star hat sie kürzlich verloren. Irgend so eine Reklamemünze für die Kinder.«
    »Ich spreche im vollen Ernst«, sagte Jim. »Das ist kein Reklametrick.«
    »Wieso? Sie ist echt?«
    »Ich weiß es nicht. Wo hat sie Star herbekommen?« Er schien ziemlich kurz angebunden.
    »Oh, ich habe keine Ahnung«, sagte ich. Allmählich stieg ein leiser Ärger in mir hoch. Anscheinend wollte er den Spieß umdrehen und mich verulken. »Ich habe sie nicht gefragt. Du weißt ja, wie Kinder sind und was sie alles mit sich herumschleppen. Kein Vater weiß, was man alles gegen ein paar Gutscheine und einen Groschen bekommen kann.«
    »Diese Münze wurde nicht gegen drei Gutscheine und einen Groschen eingetauscht«, sagte er mit einer

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