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Galaxis Science Fiction Bd. 06

Galaxis Science Fiction Bd. 06

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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kroch durch die Hecke hinüber zu Ruths Küchentür.
    »Sie sind wieder weggerannt«, beklagte sie sich durch das Fliegenfenster der Tür bei Ruth, die in der Küche arbeitete.
    Jim und ich standen wie angewurzelt da und starrten aus dem Fenster. Ich warf ihm einen schrägen Blick zu. Sein Gesicht sah eingefallen und bleich aus. Aber vermutlich bot es keinen schlimmeren Anblick als meins.
    Das flüchtige Schimmern der Luft kehrte wieder. Star und Robert materialisierten sich aus dem Nichts und rannten zum Freimal. Sie riefen dabei mit äußerster Lautstärke: »Frei! Frei!«
    Marily heulte von neuem los und rannte nach Hause zu ihrer Mutter.
    ICH rief Star und Robert herein ins Haus. Sie kamen und hielten sich dabei immer noch an der Hand. Sie waren ein bißchen beschämt, ein bißchen trotzig.
    Wie sollte ich anfangen? Was, in aller Welt, konnte ich sagen?
    »Das ist nicht sehr anständig«, sagte ich. »Marily kann euch dorthin nicht folgen.« Es war ein Schuß ins Blaue, aber ich hatte einige Hoffnung, trotzdem etwas zu treffen.
    Star wurde so bleich, daß sich die Sommersprossen auf ihrer kleinen Nase von der gebräunten Haut sichtbar abhoben. Robert errötete und wandte sich ihr heftig zu.
    »Ich hab’ dir’s gesagt, Star. Ich hab’s gesagt. Ich hab’ gesagt, es ist nicht fair«, klagte er sie an. Dann wandte er sich zu mir. »Marily kann sowieso nicht gut Verstecken spielen. Sie ist nur eine Dumme.«
    »Das wollen wir jetzt einmal für eine Minute vergessen, Robert.« Ich blickte Star forschend an. »Star, wo geht ihr hin?«
    »Ach, nicht sehr weit, Vati.« Sie versuchte, sich zu rechtfertigen und dabei gleichzeitig die Wichtigkeit der ganzen Sache zu verkleinern. »Wir gehen nur ein kleines Stückchen, wenn wir mit ihr spielen. Sie sollte uns doch ein kleines Stückchen finden können.«
    »Jetzt versuche nicht meiner Frage auszuweichen. Wohin geht ihr? Und wie geht ihr dorthin?«
    Jim trat einen Schritt näher und zeigte ihr die Bronzemünze, die ich ihm geschickt hatte.
    »Du mußt wissen, Star«, sagte er mit leiser Stimme, »wir haben das da gefunden.«
    »Warum muß ich euch mein Spiel verraten?« Sie war den Tränen nahe. »Ihr seid beide nur zwei Zwisch. Ihr versteht es nicht.« Dann wandte sie sich plötzlich zerknirscht an mich. »Vati, ich habe versucht und versucht, dich zu ESPen. Wirklich. Aber du kannst es einfach nicht richtig.«
    Sie hängte sich bei Robert ein. »Robert kann es sehr schön«, sagte sie wohlwollend, so als würde sie ihn beglückwünschen, daß er seine Gabe auf die richtige Art und Weise benutzte. »Er muß es sogar besser als ich können, denn ich weiß nicht, wie er mich immer findet.«
    »Ich sage dir, wie ich dich finde«, fing Robert eifrig an. Es hatte den Anschein, als wolle er sie jetzt dafür entschädigen, daß die Erwachsenen sie ertappt hatten. »Du hast einfach keine Phantasie. Ich hab’ noch nie jemand gesehen, der so wenig Phantasie hat.«
    »Ich hab’ doch Phantasie«, widersprach sie laut. »Ich hab’ schließlich das Spiel erfunden – oder? Ich hab’ dir gesagt, wie man es spielt, oder nicht?«
    »Ja, ja!« rief er zurück. »Aber du mußt immer erst auf ein Buch schauen und ESPen, was drin ist, und dann läßt du einen ESPer-Fleck zurück. Ich gehe dann einfach zum Lexikon und ESPe, wo du es getan hast – und dann gehe ich an denselben Ort, und da bist du. Ganz einfach.«
    Stars Mund öffnete sich bestürzt.
    »Daran habe ich nie gedacht«, sagte sie endlich.
    Jim und ich standen da und versuchten, die Bedeutung ihrer Worte zu verarbeiten.
    »Trotzdem«, sagte Robert wieder, »du hast doch keine Phantasie.« Er setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den Boden. »Du kannst dich an keinen Ort teleportieren, den es nicht schon gegeben hat.«
    Sie hockte sich neben ihn. »Doch ich kann es. Was ist mit den Mondleuten? Die hat es ja noch nicht gegeben.«
    Er schaute sie mit kindlicher Verachtung an.
    »Oh, Star. Natürlich hat es sie schon gegeben. Das weißt du doch.« Er gestikulierte und spreizte die Finger seiner Hand, als wolle er mit einem Vortrag beginnen. »Für deinen Vati, zum Beispiel, hat es diese Zeit noch nicht gegeben. Aber für jemand anderes, zum Beispiel die Arkturuswesen, ist sie schon gewesen.«
    »Na, aber an einen Platz, den es noch nie gegeben hat, hast du dich auch noch nicht teleportieren können.«
    ICH winkte Jim, in einem Stuhl Platz zu nehmen, und ließ mich zitternd in einen andern sinken. Die Stuhllehne wenigstens fühlte

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