Galaxis Science Fiction Bd. 07
Störwellen ausstrahlt.«
Er fragte interessiert:
»Hört sich ja sehr einfach an. Könnte das einer unserer Leute zusammenbauen? »
»Ein Telenose-Techniker könnte es jedenfalls schneller schaffen.«
»Ohne Genehmigung der Central-Intelligence-Division? Das bezweifle ich aber.«
»Na ja, das mag stimmen«, gab ich zu. »Ich werde also mal unten in der Werkstatt vorbeischauen und zusehen, was ich mit den Jungens zusammen austüfteln kann. Zwei, drei Tage kann es allerdings dauern.«
»Ich sorge dafür, daß ihr freie Fahrt habt. Ich möchte, daß Sie so schnell wie möglich wieder nach Palm Beach zurückgehen.«
Als ich mich anschickte, das Zimmer zu verlassen, hielt ermich noch mit einer weiteren Frage zurück. »Übrigens, Earl, was ist mit diesem Gesundheitskult da unten in Palm Beach? Wie heißt er doch – Sonnenstrahl, was? Haben Sie was in Erfahrung bringen können?«
Sonnenstrahl e. V. war einer der Hauptgründe dafür, daß ich meinen Urlaub in Palm Beach, Florida, verbrachte, anstatt in Sacramento, Kalifornien, meiner Heimatstadt. Irgend jemand hatte Newell ins Ohr geflüstert, daß da so eine exzentrische Sekte existierte, die gerade in Palm Beach eine Tagung veranstalten würde, und der Boß hatte natürlich nicht einsehen können, warum einer seiner Reporter nicht Arbeit mit Vergnügen verbinden sollte – besonders, weil das Intergalaxis keine zusätzlichen Kosten verursachte.
Und das sagt Ihnen vielleicht noch ein bißchen mehr, was für ein Knabe dieser Newell ist.
»Steckt überhaupt nichts dahinter«, sagte ich. »Alles Schwindel. Sie verehren so eine Art Höhensonne, von der sie sich regelmäßig bestrahlen lassen. Daneben leben sie nur diät und verrenken sich die Glieder nach einem speziellen System von Leibesübungen. Sie haben ihren eigenen Privatstrand. Alles zusammen soll garantiert alle Krankheiten und so weiter heilen.«
»Und wer ist ihr Chef?« fragte Newell, »und wieviel Anhänger sind denn unten?«
»Ungefähr fünfundzwanzig oder dreißig, außer den paar Leuten, die sich von ihrer Neugierde haben verleiten lassen – so wie ich, beispielsweise. Im Moment scheinen sie keinen Vorsitzenden zu haben. Ich glaube, der alte ist gestorben, und sie halten das Treffen hauptsächlich ab, um einen neuen zu wählen. Da fällt mir ein – heute sollte ja die Wahl stattfinden. Das ist mal ein Knüller, der mir durch die Lappen gegangen ist.«
»Irgendein Nachrichtenwert in der ganzen Geschichte?«
Ich schüttelte den Kopf. »Für ein Feature langt es vielleicht, aber selbst dafür ist die ganze Sache fast zu alltäglich.«
»Na ja, trotzdem nicht locker lassen, Sie wissen ja«, sagte Newell. »Für den Fall, daß die Telenose-Angelegenheit im Sande verläuft. Und jetzt laufen Sie and sorgen Sie dafür, daß Sie so schnell wie möglich dieses Abwehrgerät bekommen.«
»Bekomme ich einen richtigen Urlaub, wenn die Sache vorbei ist?« fragte ich, wußte dabei allerdings schon, wie die Antwort ausfallen würde.
»Raus!« antwortete Newell. »Ich bin ein vielbeschäftigter Mann. Hauen Sie ab!«
AM späten Nachmittag des nächsten Tages war mein Abwehrgerät fertig. Mit Hilfe eines provisorischen Elektroenzephalographen hatten sie meine Gehirnwellen sondiert, und dann hatten ein paar elektronische Ingenieure solange herumgebastelt, bis sie einen Apparat vor sich stehen hatten, der genau auf meiner Wellenlänge Störvibrationen aussandte. Da wir kein richtiges Telenosegerät besaßen, konnten sie natürlich die Wirksamkeit des Apparates nicht hundertprozentig testen. Ich mußte mich also allein auf das Wort der Techniker verlassen, daß er schon funktionieren würde.
Ein schwacher Trost, und ehrlich gesagt, fühlte ich mich auch nicht besonders gut geschützt, als ich um fünf Uhr an Bord des Stratoklippers ging, der mich zurück nach Palm Beach bringen sollte.
Das Abwehrgerät befand sich in einem schwarzen Kasten, der wie ein Kofferradio, oder eine Schreibmaschine, oder vielleicht auch wie ein kleiner Koffer aussah. Wenn man den Deckel aufmachte, sah man weiter nichts als eine glatte Oberfläche, die einen einzigen Knopf aufwies. Er regulierte die Stärke. Die Vibrationen besaßen eine Reichweite von ungefähr einem Kilometer.
Es war schon nach sechs, als ich endlich wieder mein Hotel betrat. Ich hatte zwar Grogans Adresse, und er wohnte auch nicht sehr weit weg; aber Grogan ist nicht der Mann, dem man nach Büroschluß noch einen Besuch abstatten kann. Obwohl er hier bestimmt kein
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