Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
nach Hause gehen könnte. Ich fragte Blekeke danach.
    »Noch nicht«, antwortete er mir. »Kolonie kann noch leben. Lieber alter Doktor« – Hand aufs Herz, Gesicht zur Decke – »wünschte kolossal.«
    Ich verstand zwar kein Wort, aber ich nickte trotzdem. Ehrlich gesagt, mein Interesse hatte einen Tiefpunkt erreicht. Vier Martinis und dazu die Aufgabe, Blekekes verworrenes Englisch zu entwirren, hatten mich müde und schläfrig gemacht.
    Aber er wollte unbedingt wissen, wo ich mich während der Wahl aufgehalten hatte. Ich erzählte ihm, daß ich zu einer wichtigen Besprechung mit meinem Verleger nach New York hatte zurückfahren müssen.
    Er sagte: »O ja. Schriftleger.« Er zeigte auf mein Abwehrgerät, das neben meinem Stuhl stand. »Das Schreibermaschine?«
    »Wie? Ach so, nein. Das – das ist ein Kofferradio. Ich trage es immer mit mir herum für den Fall, daß eine Unterhaltung langweilig wird.« Ich hatte den Punkt erreicht, wo es mir egal war, was ich sagte.
    Er mußte meinen zarten Wink mit dem Zaunpfahl verstanden haben, denn nach einer Weile stand er auf und verabschiedete sich mit seiner schrillen Stimme. »So fröhlich, Sie gesehen haben. Wünschte wissen. Auf Wiedersehen!«
    Ich nickte und winkte ihm müde nach.
    ICH kam gerade auf meinem Weg nach oben zu meinem Zimmer am Empfangstisch vorbei, als der Portier mich anrief.
    »Mr. Langston! Mr. Langston! Ein Ferngespräch für Sie, Sir! Ich hatte gerade in Ihr Zimmer hinaufgerufen. Sie können es dort drüben in der Zelle entgegennehmen.«
    Ich nickte und steuerte auf die Reihe der Fernsehzellen zu. Ich setzte mich in eine, schaltete die Anlage ein und langte mir das Mikrophon. Der Schirm wurde helle, und aus dem Lautsprecher kamen kleine knisternde Geräusche. Dann erschien Carson Newells Pausbackengesicht auf dem Schirm.
    »Wollte nur sicher gehen, daß Sie das Neueste über Grogan wissen, wenn Sie ihn besuchen. Ich habe gerade den Bericht hereinbekommen.«
    »Wunderbar, schießen Sie los!« sagte ich.
    »Also dann –« Der Boß blickte von seinen Notizen hoch. »Wie lange, sagen Sie, waren Sie unter diesem Telenose-Einfluß? Wieviel Tage?«
    »Hm! Genau kann ich das nicht sagen. Wenn es richtig angefangen wird, kann man den Anfang nur schwierig feststellen. Alpdrücken, Tagträume, Geistesabwesenheit, unkontrollierte Gefühlsregungen – es kann Telenose sein oder, auch nicht. In meinem Fall möchte ich sagen – drei oder vier Tage.«
    »Hm, na ja, ein zwingender Beweis wäre das sowieso nicht«, sagte Newell. »Hier jedenfalls der Bericht über Grogan. Aus der Heilanstalt entlassen vor ungefähr einem Monat. Ging von da aus direkt nach Memphis. Dort ein paar geschäftliche Angelegenheiten erledigt. Dann nach Palm Beach, um sich zu erholen. Ankunft in Palm Beach am Dienstagnachmittag, also vor vier Tagen. Hat ein Appartement im Space Verge gemietet. Ist in Begleitung von vier – in Anführungszeichen – Sekretären und hat sich bis jetzt geweigert, irgend jemand zu empfangen. Kein ungewöhnlich umfangreiches Gepäck, keine ungewöhnliche Tätigkeit beobachtet. Das war’s.«
    Er nahm ein neues Blatt auf. »Bericht der Heilanstalt: Guter Heilerfolg. Beschäftigungstherapie in Buchhaltung, politischer und Geschäftsethik. Jetzt hören Sie zu – das ist der einzige Punkt, der Ihrer unbestimmten Ahnung etwas Glaubwürdigkeit verleihen könnte. Drei Monate lang Telenose-Behandlung einer leichten paranoiden Tendenz. Reaktion positiv. Entlassen aus der Heilanstalt nach fünf Jahren, drei Monaten, sechs Tagen. Klassifikation: Geheilt, obwohl Rückfall nicht unmöglich.«
    Wir schauten uns beide einen Augenblick lang schweigend an.
    Endlich sagte ich: »Na schön! Ich werde morgen bei ihm vorbeisehen. Vergessen Sie nicht, es ist nur ein unbestimmtes Gefühl – mehr nicht.«
    »Seien Sie jedenfalls vorsichtig, Earl!« warnte mich Newell. … irgendwann nach Mitternacht wachte ich auf. Ein klickendes Geräusch war in meinen Ohren. Ich lag im Bett, starrte in die Dunkelheit und versuchte mir auszumalen, was wohl passieren würde, wenn das Abwehrgerät jetzt versagen würde. Es brauchte nur eine Röhre auszubrennen oder eine kleine Spule zu verschmoren.
    Nach einiger Zeit hörte das Klicken wieder auf. Aber ich lag noch lange wach.
    ICH hatte keine Schwierigkeiten, ein Interview mit Grogan zu bekommen. Ich hatte das auch nicht erwartet. Ich rief sein Appartement an und sagte dem narbengesichtigen »Sekretär«, der ans Videophon kam, daß Earl Langston

Weitere Kostenlose Bücher