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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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die sie sich ein Leben nicht vorstellen konnte. Es war auch Sean, und das machte ihr eine solche Angst, dass sie ihn anstieß und ihm sagte, dass sie aufstehen wolle.
    „Geht es dir gut?“ Er strich ihr über das Gesicht und war offensichtlich besorgt.
    „Alles in Ordnung. Ich muss nur … Ich bin in ein paar Minuten wieder da.“
    Sie ging nach oben in ihr gemeinsames Schlafzimmer – in ihr eigenes Schlafzimmer – und schloss sich im kleinen Bad ein. Als sie dort war, wurde ihr klar, was an ihrem emotionalen Ausnahmezustand schuld war. Und trotzdem wusste sie, dass es nicht nur die monatliche Achterbahnfahrt ihrer Hormone war, sondern dass etwas weitaus Schlimmeres dahintersteckte.
    Trotz seiner Warnungen hatte sie sich, was Sean betraf, zu Hoffnungen hinreißen lassen. Sie hatte Angst, dass sie sich in ihn verliebt hatte und dass es nichts gab, was sie dagegen tun konnte.
    Na toll, dachte sie und presste die Handballen gegen ihre Augen, um die Tränen zurückzuhalten. Jetzt musste sie so tun, als würde sie den Mann, den sie vorgab zu lieben und mit dem sie angeblich nicht schlief, nicht lieben.
    Sean gab Emma zwanzig Minuten, bevor er beschloss, ihr hinterherzugehen. Irgendetwas hatte sie offenbar aus der Bahn geworfen, und er vermutete, dass es der Werbespot für Florida gewesen war. In dieser letzten Woche, die Gram noch da sein würde, war ihr wahrscheinlich bewusst geworden, dass Cat bald wieder nach Hause fahren würde.
    „Möchten Sie, dass ich die Sendung solange anhalte?“, fragte Cat, als er sich von der Couch erhob.
    „Nein, schauen Sie ruhig weiter. Ich werde mal nach Emma sehen. Ich glaube … Ich glaube, sie fühlt sich nicht gut, und ich bin mir nicht sicher, ob wir wieder nach unten kommen oder oben bleiben.“
    Sie warf ihm ein warmherziges Lächeln zu und widmete sich wieder ihrer Strickarbeit. Er ging die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. Emma lag zusammengerollt auf der Couch, eingekuschelt in die Decke. Sie hatte sich ihr Kissen aus dem Bett geholt.
    „Was ist passiert?“, fragte er, während er sich neben sie kniete und ihr das Haar aus der Stirn strich. Sie sah aus, als hätte sie geweint.
    „Nichts.“
    „Lag es an dem Werbespot? Dem für Florida?“ Sie zögerte einige Sekunden und nickte dann. „Ich werde sie auch vermissen“, erklärte er. „Sie ist eine tolle Lady.“ Eine Träne kullerte über Emmas Wange, und er wischte sie fort. „Ist das alles, was dich beschäftigt?“
    Sie hob eine Schulter zu einem halbherzigen Schulterzucken. „Ich bin nur müde.“
    Behutsam steckte er ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Dann gehen wir jetzt ins Bett. Warum liegst du auf der Couch?“
    „Weil …“ Sie schniefte, und ihre Wangen erröteten zart. „Ich … äh … Ich habe meine Tage.“
    „Oh.“ Unterleibsprobleme, wie sein Onkel diese Zeit so taktvoll umschrieb, erklärten einiges. „Im Bett hättest du es aber wesentlich bequemer.“
    Sie schüttelte den Kopf und zog sich die Decke über das Gesicht. Langsam stand er auf und dachte über seine Möglichkeiten nach. Er könnte zurück nach unten gehen und mit Cat zusammen die Sendung zu Ende ansehen. Doch er wollte Emma eigentlich ungern allein lassen, auch wenn es nur wenig gab, was er tun konnte, um ihr zu helfen. Er konnte allerdings auch schlecht die ganze Nacht neben dem Sofa stehen bleiben. Also ging er ins Bad und machte sich fertig fürs Bett.
    Nachdem er das Licht ausgeschaltet und sein Kissen in die richtige Form geboxt hatte, streckte Sean sich auf dem Bauch aus und versuchte, sich dazu zu zwingen, einzuschlafen. Er hatte das ganze Bett für sich allein und musste die Decke mit niemandem teilen, also hätte alles gut sein müssen.
    Aber ihm war nur allzu bewusst, dass Emma in der anderen Ecke des Raumes auf dem Sofa lag. Und dort sollte sie nicht sein. Auf keinen Fall würde er mit ihr zusammen auf die Couch passen. Er wollte sie aber neben sich spüren – dort, wo sie hingehörte.
    Er schlug die Augen auf, drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Das war falsch. Genau genommen sollte sie gar nicht neben ihm schlafen. Sie sollte eigentlich auf der Couch schlafen, wo sie sich im Augenblick auch befand. Was zwischen ihnen war, war nicht echt, also sollte er verdammt noch mal ohne sie einschlafen können.
    In weniger als einer Woche wäre er hier weg. Wahrscheinlich würde er zurück in die Wohnung über Jasper‘s Bar & Grille ziehen. Vielleicht würde er auch zurück nach Maine gehen und in der

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