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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Stacey
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natürlich. Und auch seine Tante Mary hielt große Stücke auf sie – und seine Tante hatte eine unglaubliche Menschenkenntnis.
    Er räusperte sich. „Zwischen meinem Schulabschluss und meiner Unterschrift unter dem Vertrag mit der Army habe ich ein Motorrad zu Schrott gefahren. Es hat mich ziemlich schlimm erwischt. Aber als Tante Mary angerufen hat, weil sie sich immer spätestens nach zwei Wochen bei uns meldete, habe ich ihr erzählt, ich hätte nur ein paar Abschürfungen und einen geprellten Ellbogen. Ich habe sogar meine Familie dazu überredet, für mich zu lügen.“
    Emma nickte. „Sie hätte sowieso nichts tun können und sich nur fürchterliche Sorgen gemacht, wenn sie die Wahrheit erfahren hätte.“
    „Ja. Also kann ich Sie verstehen. Was Ihre Beweggründe sind und wie das alles so weit kommen konnte, meine ich.“
    „Es hat als harmlose kleine Notlüge begonnen, doch dann ist es irgendwann aus dem Ruder gelaufen. Und ich habe Angst, dass meine Großmutter nicht mehr nach Florida zurückkehrt, wenn sie erst hierherkommt und sieht, dass ich allein bin. Sie liebt Florida, und ihre besten Freunde wohnen mittlerweile ebenfalls dort.“
    Offenbar war er genauso verrückt wie sie. „Falls ich mitspiele, was ist eigentlich Ihr Ziel?“
    „Mein Ziel?“ Sie zuckte die Schultern. „Ich hoffe, dass sie mir vor ihrer Abreise das Haus verkauft. Und dann warte ich eine Zeit lang und erkläre ihr irgendwann, dass wir beide uns getrennt hätten.“
    „Einen Moment mal. Sie wollen sie unter falschen Voraussetzungen dazu bringen, Ihnen das Haus zu überlassen?“
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr Zopf schwang hin und her. „Nicht überlassen. Verkaufen . Ihre Gründe, mir das Haus nicht zu verkaufen, sind lächerlich. Und ehe Sie um meine Hand angehalten haben …„ Er versuchte, nicht auf ihre Worte zu reagieren, aber es war verdammt seltsam, wenn sie so über ihn sprach. Als hätte er ein Doppelleben, an das er sich nicht erinnern konnte. “… wollte sie es auf den Markt bringen. Sie wollte nicht, dass ich mich durch das große alte Haus verpflichtet fühle und mich nicht frei entwickeln kann.“
    Er sah sie an, und in ihren kaffeebraunen Augen stand ein so intensiver Ausdruck, dass er beinahe einen Schritt zurück gemacht hätte. Es schien so, als würde sie die Wahrheit sagen. „Falls ich den Eindruck bekommen sollte, dass Sie nur eine Versagerin sind, die das Haus ihrer Granny ergaunern will, ist die ganze Sache für mich augenblicklich beendet.“
    „Wollen Sie mir den Gefallen tatsächlich tun?“
    „Ich glaube schon.“ Er zog den billigen Ring hervor, den er am Morgen im Kaufhaus besorgt hatte, und reichte ihn ihr.
    „Moment.“ In ihrer Stimme schwang leichte Panik mit. „Was machen Sie da?“
    „Es gibt Ausflüchte, und es gibt klare Lügen. Ich würde Letzteres gern auf ein Minimum beschränken, also werde ich um Ihre Hand anhalten, und Sie werden Ja sagen.“
    „Oh. Okay.“
    „Also? Wie sieht es aus? Wollen Sie … Willst du dich mit mir verloben?“
    Als sie errötete und nickte, steckte er ihr den Ring an den Finger. Er musste ein bisschen drücken, um ihn über ihren Fingerknöchel zu bekommen, doch er passte besser, als er gedacht hätte. Dann wurde es ein bisschen peinlich, denn eigentlich hätte nach einem Heiratsantrag noch irgendetwas folgen müssen. Ein Kuss. Eine Umarmung. Verdammt, mindestens ein Handschlag.
    Verlegen schob sie die Hände mit dem neuen Ring am Finger in die Taschen ihrer Jeans. „Danke. Dass du das für mich tust, meine ich. Und für den Ring. Ich kann dir das Geld dafür geben.“
    „Mach dir darüber keine Gedanken.“ Falsche Absichten hin oder her: Keine seiner Frauen würde sich ihren Schmuck selbst kaufen müssen. „Also, teilen wir uns in diesem Märchen ein Schlafzimmer?“
    Ihm gefiel es, wie sie errötete, und er verspürte den unmissverständlichen Drang, mit dem Daumen über ihre Wangen zu streichen, um herauszufinden, ob ihre Haut sich so erhitzt anfühlte, wie sie aussah. „Sie weiß, dass wir zusammenleben. Theoretisch. Also geht sie vermutlich davon aus, dass wir miteinander schlafen.“
    Das war ein Plan, hinter dem er voll und ganz stand. „Und wie, schlägst du vor, soll das Problem gelöst werden?“
    „Ich stelle ein Sofa ins Schlafzimmer. Zum Lesen und um fernzusehen … und damit ich darauf schlafen kann. Du kannst das Bett haben.“
    Das konnten sie später noch erörtern. „Und jetzt? Wann kommt sie?“
    „In drei

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