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Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Stacey
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war gute körperliche Arbeit, bei der er ins Schwitzen geriet. Doch es machte ihn nicht so heiß und nervös wie der Anblick von Emma bei der Arbeit. Sie jammerte nicht. Sie machte sich keine Sorgen, dass sie sich einen Fingernagel abbrechen könnte. Seite an Seite arbeitete sie mit ihm und summte dabei leise Countrysongs. So lernte er auf die harte Tour, wie anziehend und sexy eine schwer arbeitende Frau sein konnte.
    Drei Meter, dachte er. Drei Meter zwischen seinem Bett und ihrer Couch. Ein paar Schritte nur.
    Dann bückte sie sich direkt vor ihm, und vor Schreck ließ er den Stein, den er in den Händen hielt, auf seinen Fuß fallen. Ihm schossen unzählige Flüche durch den Kopf, doch es gelang ihm, sie nicht laut auszustoßen.
    Dreißig Tage zusammen mit Emma entpuppten sich langsam, aber sicher als echte Herausforderung.

4. KAPITEL
    „Das hier ist nicht Disney World, Sean. Du gehst rein, du nimmst dir, was du brauchst, und dann gehst du wieder.“ Wenn Emma gewusst hätte, dass ein Einkaufstrip mit ihm so anstrengend werden würde, dann hätte sie eine Peitsche in ihrer Handtasche versteckt.
    „Ich kaufe ein.“
    „Nein, du schlenderst.“
    Er hielt den Wagen an – schon wieder –, um sich etwas in den Regalen anzusehen, und ging dann im Schneckentempo weiter. „Ich könnte etwas entdecken, das ich vielleicht brauche.“
    „Ich habe eine Einkaufsliste. Siehst du?“ Sie hielt sie in die Höhe. „Ich weiß, was wir brauchen.“
    „Das ist deine Liste. Stehen da Chips mit Salz-und-Essig-Geschmack drauf?“
    „Nein. Ich mag keine Chips mit Salz-und-Essig-Geschmack. Die brennen auf der Zunge.“
    „Siehst du? Wenn wir durch den Laden sprinten und nur einkaufen, was du brauchst, bekomme ich keine Chips mit Salz-und-Essig-Geschmack.“
    „Wenn du auch einige Dinge über dich selbst aufgeschrieben hättest, hätte ich die Chips auf die Einkaufsliste gesetzt.“
    Er schüttelte den Kopf. „Für mich gibt es keine Gebrauchsanleitung. Tut mir leid.“
    Sie zog am Ende des Einkaufswagens und versuchte, ihn dazu zu bringen, etwas schneller zu laufen. „Dieses Geschäft schließt in sechs Stunden. Du solltest dich ein bisschen beeilen.“
    Er blieb so unvermittelt stehen, dass ein fast schmerzhafter Ruck durch ihren Arm ging. „Und du musst dich ein bisschen entspannen.“
    „Nein, ich muss den Einkauf zu Ende bringen, damit es weitergehen kann.“ Aufgebracht funkelte sie ihn an und wollte, dass er den Mund hielt und weiterging.
    „Eine lange Zeit hatte ich nur das, was Vater Staat mir zur Verfügung stellen wollte, und das, was meine Familie mir in Carepaketen schicken konnte“, sagte er leise, und ihre brennende Ungeduld zischte und erlosch wie ein Streichholz, das in eine Pfütze gefallen war. „Als ich in die Staaten zurückgekehrt bin, habe ich nur das Nötigste gekauft. Es war allerdings nicht viel, weil ich ja noch unterwegs war. Ich würde gern ein bisschen stöbern.“
    „Tut mir leid.“ Sie ließ den Einkaufswagen los und atmete tief durch. „Du tust mir einen Riesengefallen, und ich bin so … gnadenlos.“
    „Zickig“, murmelte er.
    „Ich ziehe den Begriff ‚gnadenlos‘ vor.“
    „Gnadenlos zickig.“
    Da ein Lächeln seine Mundwinkel umspielte und er eigentlich vollkommen recht hatte, ließ Emma es gut sein. Sie ging nicht nur nicht weiter auf seine recht uncharmante Einschätzung ihrer Laune ein, sondern versuchte auch, nicht länger über die bevorstehende Ankunft ihrer Großmutter zu grübeln. Was konnte schon Schlimmes passieren, wenn ihr Plan nicht funktionierte? Gram würde wütend sein und diese kleine Eskapade als Zeichen dafür sehen, dass Emma mit allem überfordert war. Sie würde das Haus verkaufen, und Emma würde sich ein Apartment nehmen müssen. Doch das Leben würde weitergehen.
    Der Gedanke machte sie allerdings traurig. Also schob sie ihn beiseite und bemühte sich, geduldig zu sein, als sie sehr, sehr langsam die Regalreihen entlanggingen.
    „Was, zur Hölle, ist das denn?“ Sean nahm eine Verpackung aus dem Regal und reichte sie ihr. „Das sieht wie eine Käsereibe für die Füße aus.“
    „Frauen haben gern gepflegte Fersen.“
    „Hast du auch so ein Ding?“
    „O nein. Das sieht wie eine Käsereibe aus.“
    Sie lachten, als er die Packung zurückstellte und zum nächsten Artikel ging, der seine Fantasie anregte.
    Nach ihrem Einkauf schafften sie es, beinahe die gesamte Ladefläche des Trucks vollzupacken. Aber nachdem sie eine Stunde später alles in

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