Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ganz oder Kowalski

Ganz oder Kowalski

Titel: Ganz oder Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Stacey
Vom Netzwerk:
Seite des Bettes aufgewacht war.
    Als er bei seiner Tante und seinem Onkel ankam, war Mary wie immer in der Küche. Gleich, nachdem Onkel Leo ihn in die Richtung geschickt hatte, verschwand der alte Herr im Wohnzimmer und machte die Tür hinter sich zu. Feigling .
    In dem Moment, als er über die Schwelle zur Küche trat, stürzte seine Tante sich auf ihn. „All die Jahre habe ich mich in dir getäuscht. Ich dachte immer, du wärst ein kluger Junge, doch du bist alles andere als das.“
    „Tante Mary, ich …“
    „Nenn mich nicht Tante Mary, Sean Michael Kowalski. Ich sollte meinen Holzlöffel holen und dir ein bisschen Vernunft einprügeln.“
    Sean seufzte und versuchte, etwas reuevoller und nicht so angriffslustig auszusehen. Nicht, dass sie ihn nicht durchschauen würde, aber er machte sich trotzdem die Mühe. „Ich helfe ihr nur ein paar Wochen aus, damit …“
    „Du hilfst ihr dabei, ihre Großmutter zu belügen, meinst du.“
    „Ich weiß, dass das schlimm klingt, aber …“
    „Weil wir dich zu etwas Besserem erzogen haben.“
    Er hatte geahnt, dass es nicht leicht werden würde, insgeheim jedoch gehofft, zumindest einen oder zwei Sätze zu Ende bringen zu können. „Lässt du mich aussprechen? Bitte?!“
    „Nur, wenn du etwas Vernünftiges zu sagen hast.“
    Er nahm sich ein paar Sekunden, um einmal tief durchzuatmen, damit ihm sein Frust nicht anzuhören war. Das hoffte er zumindest. „Erinnerst du dich, als ich nach der Highschool mein Motorrad zu Schrott gefahren und dir erzählt habe, dass ich nur einen geprellten Ellbogen und ein paar Abschürfungen davongetragen hätte?“
    Sie fixierte ihn mit einem Blick, bei dem er am liebsten zusammengezuckt wäre. „Ja.“
    „Tja, mein Motorrad war schrottreif, weil ich mit einem Truck zusammengestoßen bin. Ich hatte eine schwere Gehirnerschütterung. Und vier gebrochene Knochen.“
    Ein paar Sekunden lang war ihre Miene wie versteinert. Dann konnte er ihren Augen ansehen, dass sie verstand. Als Nächstes trat ein unglaublich wütender Ausdruck in ihren Blick. „Du kleiner Mistkerl. Warum hast du das getan?“
    „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst. Du hättest mir nicht geglaubt, dass ich allein zurechtkomme. Du hättest die Familie für mich im Stich gelassen und wärst sofort zu mir geeilt, um dich um mich zu kümmern. Und Lisa war hochschwanger, es hätte jeden Moment losgehen können.“
    „Du gehörst auch zur Familie. Vergiss das nicht.“
    „Du hättest dir vollkommen grundlos Sorgen gemacht, denn du hättest sowieso nichts tun können. Ich wollte dir das nicht antun, also habe ich die anderen überredet, für mich zu lügen. Dasselbe macht Emma gerade mehr oder weniger auch durch.“
    Mit vor der Brust verschränkten Armen funkelte seine Tante ihn an. „Du meinst, sie schützt auch gerade schwache alte Damen vor der Wahrheit?“
    Ach, zum Teufel. Nein . „Du bist nicht schwach und alt, Tante Mary. Genauso wenig wie Emmas Großmutter Cat. Ich weiß, dass du wütend bist, aber ich glaube, dass du bestimmt auch schon mal die Wahrheit verschwiegen hast, damit jemand, den du liebst, nicht unglücklich ist.“
    Als sie nicht sofort antwortete, dachte er, dass sie sich vielleicht hatte erweichen lassen. „Mir gefällt das alles nicht, Sean.“
    „Ich habe es Emma versprochen.“ Mehr hatte er dazu eigentlich nicht zu sagen.
    Sie presste die Lippen aufeinander. „Und?“
    „Und …“ Er holte tief Luft. „Wenn du nicht hinter mir stehen kannst, muss ich versuchen, Cat von hier fernzuhalten. Und sie weiß, dass ihr in der Nähe wohnt. Ich müsste also behaupten, dass wir einen Streit gehabt hätten.“
    „Droh mir nicht, junger Mann“, erwiderte sie, doch ihr Tonfall klang schon milder. Gerade sie wusste nur allzu gut, wie stur die Kowalski-Männer sein konnten und dass sie obendrein meinten, was sie sagten.
    Aber das Letzte, was er wollte, war ein Streit mit dieser Frau. Er liebte sie viel zu sehr. „Ich habe sie zusammen beobachtet, und Emma hat recht. Cat ist viel glücklicher, nachdem sie nun davon überzeugt ist, dass wir verlobt sind. Und nur das hat Emma erreichen wollen. Bitte, Tante Mary. Ich habe es ihr versprochen.“
    Sie seufzte. Es war ein tiefes, bedeutungsvolles Seufzen, wie es nur eine Mutter ausstoßen konnte. „Was soll ich tun?“
    „Cat möchte euch kennenlernen. Vielleicht bei einem gemeinsamen Abendessen. Ich habe gedacht … gehofft , dass du und Onkel Leo ein Barbecue veranstalten könntet.“
    Mary

Weitere Kostenlose Bücher