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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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höher und höher, um dem grünen Land zu entkommen. Wieder umfing ihn der blaue Dunst. Feuchtigkeit perlte auf den Fenstern. Noch vierzig oder fünfzig Meter, und er würde den Nebel hinter sich lassen – und jene unglaubliche Welt dort unten.
    Aber dann begann der Backbordmotor zu stottern und fiel aus. Das Flugzeug schlingerte, kippte ab und stürzte dem Licht des grünen Landes wieder entgegen. Bäume kamen auf ihn zu, riesige farnähnliche Pflanzen mit karmesinroten, schuppigen Stämmen. Auf eine Gruppe dieser Pflanzen jagte das Flugzeug zu.
    Verbissen kämpfte Garin mit der Steuerung. Es gelang ihm, die Maschine etwas auszurichten, und der Sturzflug wurde zu einem schnellen Gleitflug. Er sah sich nach einer Lichtung um, um zu landen. Dann spürte er, wie das Fahrgestell über eine Oberfläche scharrte. Direkt vor ihm ragte einer der Farnbäume auf. Das Flugzeug raste auf die langen Farnwedel zu. Es gab ein berstendes Geräusch, dann war das Splittern von Metall und Holz zu hören. Die scharlachrote Wolke, die sich vor Garins Augen zusammenballte, wurde schwarz.
     
    Garin kam durch einen roten Nebel aus Schmerzen wieder zu sich. Er lag eingeklemmt in einer zerquetschten Metallmasse, die einmal die Steuerkabine gewesen war. Durch einen Riß in der Wand neben seinem Kopf ragte ein grüner Stengel mit zerfetzten Blättern. Er lag da und starrte den Stengel an; er wagte sich nicht zu rühren, aus Furcht, daß die Schmerzen dann stärker wurden.
    In diesem Augenblick hörte er das Geräusch draußen. Es hörte sich so an, als ob sanfte Hände an dem Wrack herumzerrten. Der Zweig erzitterte, und ein Teil der Kabinenwand fiel klirrend zusammen.
    Langsam drehte Garin den Kopf herum. Durch die Öffnung kletterte eine koboldähnliche Gestalt. Das Wesen war etwa anderthalb Meter groß und lief auf den Hinterbeinen, nach Menschenart, aber die Beine waren kurz und gedrungen und endeten in Füßen mit fünf gleichlangen Zehen. Die schlanken, wohlgeformten Arme endeten in kleinen Händen mit nur vier Fingern. Das Geschöpf hatte eine hohe, runde Stirn, aber kein Kinn; das Gesicht glich in den Konturen dem einer Eidechse. Die Haut war von mattschwarzer Farbe und hatte eine samtene Oberfläche. Um die Lenden trug es einen kurzen Kilt aus metallischem Gewebe, und das Kleidungsstück wurde von einem außergewöhnlich kunstvoll gearbeiteten, juwelenbesetzten Gürtel gehalten.
    Lange musterte die Erscheinung Garin. Und es waren jene goldenen Augen, die ihn unverwandt anblickten und ihm seine Furcht nahmen. Er las in ihnen nichts als tiefes Mitleid.
    Der Echsenmann bückte sich und strich das schweißnasse Haar aus Garins Stirn. Er befühlte die Metallfesseln, die den Flieger einklemmten, als wollte er ihre Stärke prüfen. Dann wandte er sich der Öffnung zu, gab offensichtlich einen Befehl und kehrte zu Garin zurück.
    Zwei weitere Geschöpfe seiner Art erschienen, um die Trümmer zu beseitigen. Obgleich sie sehr vorsichtig vorgingen, verlor Garin das Bewußtsein, bevor sie ihn freigelegt hatten.
    Als Garin sich seiner Umgebung wieder bewußt wurde, entdeckte er, daß er sich auf einer Bahre befand, die zwischen zwei schwerfälligen Tieren hing, die kleinen Elefanten ähnelten, nur daß sie keine Rüssel hatten, dafür besaß aber jedes vier Stoßzähne. Sie überquerten die Ebene und gelangten zu der hohen Öffnung einer riesigen Höhle, wo die Bahre von vier Echsenmännern übernommen wurde.
    Garin starrte zum Dach der Höhle hinauf. In das schwarze Gestein waren Farnwedel und Blumen eingemeißelt. Leuchtmotten, die schwaches Licht ausströmten, schwirrten durch die Luft. Hin und wieder, während die Träger immer tiefer in die Höhle eindrangen, sammelten sich die Leuchtmotten zu Schwärmen, und es wurde heller.
    Mitten in einem langen Korridor blieben die Träger stehen, und ihr Anführer zog an einem Knauf an der Wand. Eine ovale Tür schwang auf, und sie kamen in einen runden Raum, dessen Wände aus mattgelbem, violett-geädertem Quarz waren. Am höchsten Punkt der Decke hing eine große Kugel aus Leuchtmotten und sandte sanftes Licht nach unten.
    Zwei Echsenmänner in langen Roben sprachen mit dem Anführer der Gruppe, die den Flieger hergebracht hatte, bevor sie zu Garin traten. Einer der Langgewanderten schüttelte den Kopf beim Anblick von Garins schrecklich zugerichtetem Körper und winkte den Trägern, die Bahre in eines der inneren Gemächer zu bringen.
    Hier waren die Wände mattblau, und genau in der Mitte des

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