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Garantiert wechselhaft

Garantiert wechselhaft

Titel: Garantiert wechselhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner , Carolin Birk
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ich wütend. «Ich bin nicht scharf auf diesen Gustnbeck. Da kann er Holz schichten und Tapeten ablösen, bis er krumm und bucklig ist! Du kannst ihn gerne haben!»
    Da waren sie baff, alle beide, und hielten endlich den Mund. Ich wollte wieder ins Kabuff zurückgehen, als ein Geräusch die Stille durchbrach. Ein einsames Klatschen.
    «Originelle Idee!», rief jemand.
    Wie unter Schock verharrte ich in der Bewegung, dann drehte ich mich langsam um. Der verdammte Bühnenvorhang war offen. Und ich stand halb nackt mit Gustl und Steffi im Scheinwerferlicht und machte einen auf Komödienstadl.
    Jetzt ist alles aus, dachte ich. Aus und vorbei.
    Doch dann wurde aus dem Klatschen ein Applaus, der allmählich tosend anschwoll.
    «Bravo!» Walter, der direkt vor der Bühne stand, klatschte wie verrückt. «Auf so a Idee muss man erst amol kommen! A Modenschau als Volkstheaderstück!»
    In diesem Moment kamen von hinten Leni und Bärbel auf die Bühne. «Ja, aufm Land geht’ s manchmal richdich rund!», rief Leni fröhlich, während Bärbel mir mit ein paar Handgriffen richtig in mein Oberteil half.
    «Und nun präsendieren mir Ihnen … Zwiebellook !»
    Die Band setzte ein, Scheinwerfer blitzten auf, und zu den Klängen von Mungo Jerrys «In the Summertime» nahmen die beiden mich in ihre Mitte und zogen mich den Catwalk entlang.
    «Lächeln, Nina!», zischte Leni mir zu. «Immer schön lächeln. Die glauben, mir hamm des alles so einstudiert!»
    Vor den Fotografen am Ende des Laufstegs drehten wir uns einmal im Kreis. Dann ging ich wie in Trance mit den beiden zurück und verschwand hinter der Bühne.
    «Etzt sag mir fei bidde ned, dass du die ganze Zeit den Gustl mit’m Gustnbeck verwechselt hast», sagte Leni und schubste mich zum Umziehen vor meinen Garderobenständer.
    «Wieso?», brachte ich hervor, während Jeanette mich in das nächste Outfit stopfte.
    «Naa, wieso wohl? Weil’s halt ned der Gleiche is!»
    «Ned?», wiederholte ich ratlos.
    Rosi kam atemlos vom Laufsteg zurück.
    «Die Leut sinn begeistert!», rief sie. «Los, weiter geht’s!»
    Leni und Bärbel hakten mich erneut unter und zogen mich mit auf die Bühne, diesmal zu der fröhlichen Melodie von «Pretty Woman».
    Als wir in der Mitte des Laufstegs angelangt waren, wurde die Musik leiser, aber ich wollte es jetzt endlich wissen und zischte so unauffällig wie möglich: «Aber wenn der Gustl Beck nicht der Gustnbeck ist, wer ist es denn dann?»
    «Gustnbeck ist a Hausname, verstehst?», sagte Leni.
    «Nein, verstehe ich nicht!»
    «Fast jedes Haus hat hier an Hausnamen. Des hat nix mit dem Namen der Bewohner zu tun, des ist im Lauf der Jahre so entstanden. Du hast ja auch einen.»
    «Ach was.»
    «Ja, die hier im Gasthof wohnen, des sinn die Heggel’schen», sagte Bärbel. Sie schubste mich vorwärts, die Musik setzte wieder ein, und wir machten unsere Runde.
    Kurz bevor wir das Podium erreichten, drehte sich mir der Kopf. Was wir hier aufführten, war kein Volkstheater, sondern eine Farce. Und ich spielte die komische Alte.
    «Jetzt spuckt’s endlich mal aus!», rief ich empört. «Wer! steckt! hinter! diesem! verdammten! Gustnbeck!?»
    Oh Gott, diese Frage hatte ich erst hinter der Bühne stellen wollen und vor allem nicht so laut, aber nun war es zu spät.
    Leni und Bärbel sahen sich kurz an. Dann ließ Bärbel den Kater aus dem Sack. «Des ist dem Christian sei Hausname.»
    «Christian? Christian Lodes?!» Ich riss beide Arme hoch und lief ein paar Schritte auf den Catwalk zurück. «Wollt ihr mich auf den Arm nehmen?»
    Die Zuschauer lachten.
    Plötzlich erschienen auch Rosi und Claudia und stellten sich neben Leni und Bärbel auf das Podium. Leni trat einen Schritt vor.
    «Is zufällig a fähicher Schreiner im Saal? Mir hamm da an akudn Fall von Bredd vorm Kopf und bräuchten a weng a Hilfe!»
    Die Gäste im Saal sahen sich gespannt um, und in der Stille hörte man eine Frau und einen Mann im Flur lauthals miteinander diskutieren.
    «Und ob du des etzt machen wirst!», hörte ich Gundi rufen. Im nächsten Augenblick tauchte sie im Saal auf, einen widerspenstigen Christian hinter sich herziehend.
    Als sie am Catwalk angekommen waren, gab sie ihm einen Schubs. Christian kletterte hoch und blieb unsicher im Scheinwerferlicht stehen. Auch ich wurde nun von einem Lichtkegel erfasst und sah mich hilfesuchend um, aber die Bühne hinter mir war auf einmal dunkel und leer.
    Ich war wie gelähmt und hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, als ich die

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