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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Sebastian dem König der Affen ein Trinkgeld gab, ließ ich mich bäuchlings auf das riesige weiche Bett fallen. Das Bettzeug roch erstaunlich gut nach Lavendel.
    Das Zimmer ... nein, die Zimmer waren größer als alles, was ich jemals in einem Hotel zu Gesicht bekommen hatte. Das Hotel bezeichnete sich selbst als »historisch«, und entsprechend altmodisch war auch das Dekor. Alle Möbelstücke waren aus schwerem, dunklem Holz und mit zahlreichen Schnitzereien überzogen. Die Decken waren sehr hoch und mit Stukkaturen versehen. Den Kronleuchter hatte man mit Glühbirnen bestückt, die so flackerten wie Gasflammen. Das Ganze hatte etwas Majestätisches und zugleich Warmherziges an sich. Von den Fenstern aus blickte man vermutlich auf die Dächer der zum Mississippi hin gelegenen Häuser, doch da ich auf dem Bett lag, konnte ich nur den Schnee sehen, der in weißen Streifen vom Himmel fiel.
    Insgesamt war das hier eine schöne Zuflucht, nach allem, was sich bislang zugetragen hatte. Vielleicht musste ich nur die Augen zumachen, und dann würde dieser Tag noch einmal von vorn anfangen, um besser abzulaufen.
    Ich schloss die Augen, wartete ein paar Sekunden und schlug sie wieder auf.
    Nichts. Pech gehabt.
    Die Federn ließen die Matratze wippen, als sich Sebastian auf die andere Seite des Bettes setzte. »Er war ein redseliger Bursche, nicht wahr?«
    Ich drehte den Kopf zur Seite und blinzelte Sebastian an. »Redest du vom König der Affen? Was hast du anderes erwartet?«
    Er zog die Augenbrauen zusammen und betrachtete mich nachdenklich. »Also, ich fand ja, dass er mehr wie ein junger Jackie Chan ausgesehen hat. Ist die Bezeichnung >Affe< nicht
etwas heftig? Zugegeben, ich bin nicht immer auf dem Laufenden, was die gesellschaftlichen Bräuche angeht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man einen anderen Menschen als Affen bezeichnen sollte.«
    »Das habe ich damit nicht gemeint«, erwiderte ich und stützte mich auf die Ellbogen auf, damit ich seinen Gesichtsausdruck besser sehen konnte. Auf dem Weg zum Hotel war er irgendwie eigenartig gelaunt gewesen, sehr in sich gekehrt und auffallend still. Wir hatten kaum ein Wort geredet. Jetzt schien mir der richtige Augenblick gekommen zu sein, um auf die Visionen und den Schwindel zu sprechen zu kommen, die mir so zu schaffen machten, aber Sebastian wirkte mit einem Mal so ernst und erschöpft, dass ich doch lieber warten wollte. Immerhin hatten wir dank meiner dämlichen neuen Visionen schon genug über uns ergehen lassen müssen. Also sank ich zurück aufs Bett und griff nach einem Kissen, um es mir aufs Gesicht zu drücken.
    »O Mann«, murmelte ich.
    Er tätschelte sanft meinen Oberschenkel und stand vom Bett auf. Ich konnte hören, wie er durch das Zimmer ging. Als ich über den Rand des Kissens spähte, stellte ich fest, dass er wie erwartet eine finstere Miene aufgesetzt hatte. Die Augenbrauen dicht zusammengezogen, sah er sich nach unserem Gepäck um. In diesem Augenblick sollten wir eigentlich die halbe Strecke bis nach Amsterdam zurückgelegt haben, wo unser Anschlussflug nach Wien auf uns wartete. Armer Sebastian. Er hatte sich so auf diese Reise gefreut. Ich wusste, er war seit Jahrzehnten nicht mehr in seiner Heimat gewesen.
    Ich zog das Kissen weiter nach unten und schaute ihn an. »Ich habe uns die Flitterwochen verdorben, noch bevor sie richtig angefangen haben, nicht wahr?«
    »Unsere Flitterwochen sind noch nicht vorüber.« Dann lächelte er mich zärtlich an und fügte hinzu: »Ich bin davon überzeugt, dass wir die noch gerettet bekommen.«
    Ich setzte mich auf und winkelte die Beine an, sodass das Kissen zwischen meinen Knien und meiner Brust klemmte und mein Gesicht noch immer teilweise bedeckte. »Trotzdem tut es mir leid«, erklärte ich. »Aber es war alles vereist, wie du weißt.«
    »Meine FBI-Gesprächspartner haben mich etliche Male darauf aufmerksam gemacht«, gab er düster zurück. »Und dadurch hat es offenbar umso merkwürdiger gewirkt, dass wir das Flugzeug verlassen wollten.«
    Seine Worte bestätigten meinen Verdacht, dass es für ihn viel komplizierter gewesen sein musste, da er nicht in Amerika geboren war. Ich verkniff mir eine weitere Entschuldigung und fragte: »Sind sie irgendwie grob mit dir umgesprungen?«
    Er schnaubte. »Kann man so nicht sagen. Mir hat nur nicht gefallen, welche Fragen sie mir gestellt haben.«
    »Tut mir leid«, rutschte es mir heraus.
    »Ist schon in Ordnung«, meinte er schulterzuckend. »Wären wir in

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