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Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Benson
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gelungen, die ganze Wahrheit über sie herauszufinden. Zumindest, was ihren Auftrag betraf. »Und was hat die auf die Idee gebracht, dass ich eine Geheimagentin sein könnte?«
    »Der Bursche, der sich angesichts mei ner Überredungskünste fast in die Hose gemacht hat«, entgegnete Hopkins mit einem breiten Grinsen. »Santiago weiß, dass Sie eine Agentin der Regierung sind, und dementsprechend wollte er sie ausschalten. Und mich gleich mit, weil er denkt, ich sei auch einer aus Ihrem Geheimniskrämerverein.«
    »Ich glaube, der Innenminister wür de sich sehr freuen, wenn Sie in seine Dienste treten würden«, sagte Sally daraufhin. »Ich verstehe gar nicht, warum Pinkerton Sie damals gehen ließ.«
    »He, nun mal keinen Spott, Lady!«, protestierte Hopkins, sah aber im nächs ten Moment, dass sie dies keineswegs spöttisch gemeint hatte.
    »Ich meinte das so, wie ich es sagte. Denken sie mal drüber nach, ob Sie nicht in unsere Reihen eintreten wollen. Sie scheinen wirklich Talent zum Schnüf feln zu haben. Aber wie dem auch sei -was haben Sie über den Stützpunkt der Bande rausgekriegt? Ich weiß nur, dass er zwischen Corpus Christi und Nuevo Laredo liegt.«
    »Und ich weiß, dass dieser Stützpunkt den Namen Fort Henderson trägt. Ist Ihnen das vielleicht ein Begriff?«
    Die junge Frau überlegte eine Weile und nickte dann. »Ja, das müsste ein ehemaliges Fort sein, stammt noch aus der Zeit von Alamo, glaube ich.«
    »Dann scheint es ja ne ziemliche Bruchbude zu sein.«
    »Täuschen Sie sich nicht, Mr. Hopkins, die Mauern von alten Forts sind zuweilen dicker, als man annehmen mag. Und sicher hat Santiago dafür gesorgt, dass er gut bewacht wird.«
    »Er und seine Rebellenkasse, nicht wahr?« Michael Hopkins zwinkerte ihr zu.
    »Sicher, warum nicht? Er hat bestimmt einiges Geld in seinem Versteck, womit sollte er sonst seine Leute bezahlen und bei Laune halten? Und vergessen Sie nicht die Belohnung, die auf die Köpfe der Kerle ausgesetzt sind. In dem Punkt habe ich Sie nicht angeschwindelt.«
    »Und in welchem dann?«
    »Das verrate ich Ihnen, wenn alles vorbei ist. Wenn Sie dann noch scharf darauf sind, es erfahren zu wollen.«
    »Ich glaube, das bin ich jetzt schon nicht mehr«, entgegnete Hopkins grin send. »Also, wann reiten wir?«
    »Heute!«, antwortete Sally, während sie die Zähne zusammenbiss und sich wieder vom Bett erhob. »Wir dürfen kei ne Zeit verlieren, Santiago hat fast eine ganze Woche Vorsprung, und den werden wir niemals wieder aufholen können. Allerdings muss ich vorher noch einmal ein Telegramm aufgeben...«
    »Habe nichts dagegen. Aber vorsorg lich komme ich mit, falls Sie doch wieder irgendjemand zu einer Mahlzeit aus blauen Bohnen einladen will ...« Mit diesen Worten öffnete Michael Hopkins die Tür und verließ mit Sally den Saloon.

    Noch war es zu hell, um Carlos Santiago auf die Bude zu rücken. Fort Henderson, das sich tatsächlich als ein verlassenes Army-Fort entpuppte, glich einer Festung und war zudem gut bewacht. Sally wusste, dass ihr keine andere Möglichkeit übrig blieb, als diese, die ihr während des fast zweiwöchigen Rittes hierher durch den Kopf gegangen war. Sie musste den Lockvogel für die Rebellen spielen!
    »Und wie gedenken Sie, dort reinzu kommen?«, fragte Michael Hopkins, während er durch seinen Feldstecher spähte und die Eingänge beobachtete. Wie es aussah, war die Bande doch nicht so groß, wie er es sich gedacht hatte, aber jeder der Eingänge war bewacht von Männern, die bis zu den Zähnen bewaffnet waren.
    »Ganz einfach - indem ich sie ablen ke!«, entgegnete Sally, während sie aus dem Sattel stieg und ihr Pferd an einem Strauch festmachte. Diese Gegend war zwar nicht besonders gut bewachsen, aber einige Bäume und Sträucher, die Deckung boten, gab es doch, und in solch einer kleinen Baumgruppe auf einer Anhöhe hatten sie Halt gemacht ..
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Micha el zurück, während er das Fernglas sinken ließ und dann zu Sally ging, die gerade ihren Schlafsack ausrollte. Schlafen wollte sie eigentlich nicht, jedenfalls nicht richtig, aber wenigstens bis zum Einbruch der Dunkelheit ein wenig hinlegen.
    »Ich werde mich den Wachen stellen und zu Santiago führen lassen. In der Zwischenzeit werden sie sich durch ei nen der Eingänge in das Fort schleichen und dann versuchen, an die Gatling zu kommen. Von dort aus können Sie meinetwegen die Bande in Schach halten oder dezimieren, wie sie wollen. Ich werde mich um Santiago

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