[gay erotik] Fennelly, Tony
Loomis. Ich wollte nicht aufdringlich sein.“
„Ach nein, das ist schon in Ordnung. Ich helfe gern, wenn ich kann. Lassen Sie uns dort unter das Dach gehen.“
„Danke.“
Sie nahm ihre Tochter bei der Hand, und zusammen schlüpften wir in ein Mausoleum aus Stein und Marmor. Mit einer müden Geste von wahrscheinlich vielen solcher Gesten schob Millicent Loomis eine feuchte Strähne ihres verblichenen roten Haares unter den schwarzen Schleier.
„Ich hatte Spätdienst auf der Station, als die Frau an der Pforte mir erzählte, dass sie ihn gefunden hatten. Ich holte schnell die Kinder ab und bin nach Hause gefahren. Obwohl, ich weiß auch nicht, was ich hätte tun können.“ Sie zuckte die Schulter. Tränen gab es nicht, aber ihr Gesicht war fast so bleich wie die Lilien-Gebinde hinter ihr. Sie sah aus wie der Ehrengast oder eher noch: wie eine Leiche. Und mir fiel der Gegensatz zwischen ihrer blassen Unansehnlichkeit und der spritzigen, charismatischen Präsenz ihres Gatten auf Petes Video auf. Pfauen umgeben sich eben mit den unscheinbarsten Hennen.
„Vielleicht kann ich Ihre Fragen beantworten. Ich bin John Stevens, ein guter Freund der Familie.“ Der Eindringling sprach von hinten, und ich drehte mich um, um ihn zu begutachten. Stevens war ein selbstbewusster, schnellsprechender Yuppie von der gleichen Sorte wie Loomis.
„Na, na. Das ist doch wohl nicht die Zeit oder der Ort, um die arme Millicent zu belästigen.“
„Mir macht das nichts aus“, sagte die tapfere Witwe rasch. „Aber vielleicht können Sie heute Morgen Mr. Sinclair bei seinen Ermittlungen helfen. Ich muss jetzt schnell nach Hause, meine Nachbarin passt auf die Jungen auf. Sie sind zu klein, um bei einer solchen ... Gelegenheit mitzukommen. Geschweige denn, dass sie verstehen, warum ihr Papa nie mehr zurückkommt.“ Sie presste ihre Kleinmädchenhände. „H. R. war ein wunderbarer Vater, wissen Sie. Es war so schwierig, es den Kindern beizubringen - besonders Sydney.“
Franks Informationsblatt zufolge war Sydney sechs und die älteste der drei Loomis-Sprösslinge. Aber es vermerkte nicht, dass sie ein ungewöhnlich schönes Kind war, wie eines dieser verführerischen Nymphchen aus der Reklame für weiches Klopapier. Ihr taillenlanges Haar war überwältigend rot, wie es möglicherweise das Haar ihrer Mutter auch mal gewesen war, und sie hatte von ihrem Vater die arglosen blauen Augen geerbt. Sie klammerte sich an Millicents Rock und fixierte mich mit wissendem Blick. „Papa ist in den Himmel gegangen.“
„Himmel?“
John Stevens, diplomierter Ingenieur und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Armbruster Inc., lud meinen „Assistenten“ und mich ganz reizend zum Brunch ins Brennan ein. Er dachte wahrscheinlich, ich sei ein echter Polizist und könnte mir anständiges Essen nicht leisten. Und ich enttäuschte ihn nicht. Für ein genüssliches Mahl am Sonntagnachmittag gibt es keinen besseren Ort. Wie es für New Orleans typisch ist, hatte die Sonne die Nässe schon wieder getrocknet, als wir in die Stadt kamen. Deshalb aßen wir draußen auf der mit Ziegelmauern eingefassten Terrasse unter einem zweihundert Jahre alten Magnolienbaum. Das heißt, Robin und ich aßen - ich die Bananas Foster und er einen Backapfel. An seinem Ende des Tisches redete, schwadronierte und predigte Stevens, während die Sauce hollandaise auf seinen Eiern Hussarde fest und fester wurde.
„Das ganze System hier geht zu Bruch. Mehr kann man dazu gar nicht mehr sagen.“ Er übertönte das Plätschern des Brunnens.
„Wenn ein anständiger Mann wie H. R. Loomis so grausam und brutal sein Leben verlieren muss, ist es mit der Welt schon weit gekommen.“ Eine Fliege verwechselte seinen schimmernden Schädel mit einer Rollbahn und vollbrachte eine bemerkenswerte Landung auf allen vieren. Der Grabredner bemerkte es nicht einmal. „Als mich Millicent anrief, um mir die tragische Botschaft mitzuteilen, war ich am Boden zerstört, das kann ich Ihnen sagen. Am Boden zerstört.“
Ich schnitt in mein Rinderfilet. „Wie lange kennen Sie die Loomises schon?“
„Fast drei Jahre, geschäftlich. Das Küstengeschäft von Armbruster läuft hauptsächlich über mich.“
„Das ist die Firma, die sein größter Kunde war, wurde mir gesagt.“
„Ja, und wir hatten Glück, dass wir ihn hatten. H. R. Loomis verstand von Förderkränen am allermeisten. Seine Arbeiter waren die gewissenhaftesten im ganzen Golf.“
„Wieso das?“
Die Fliege
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