[gay erotik] Fennelly, Tony
dienstbereit herum. Nachdem der Ober Eddie uns einen Platz zugewiesen hatte, tänzelte sie mit der Speisekarte herbei. „Rate, was ich jetzt habe, Matty!“
„Ich wage nicht zu fragen.“
Sie zog ihr trägerloses Hemd herunter und entblößte zwei schwellende Brüste im C-Schalen-Format. „Kein Schaumgummi mehr, guck. Ich hab' sie mir letzte Woche in Houston machen lassen.“ Didi ist auf halbem Weg zu einer Geschlechtsumwandlung, und sie sieht jeden Monat weiblicher aus, was zugleich komisch und beängstigend ist.
Aber kritiklos streichelte ich ihre Neuerwerbungen. Sie waren fester als hausgemachte.
„Du weißt ja, dass ich dich besser fand, so wie du warst, Didi.“
Sie zog einen Schmollmund, der ihr passable Ähnlichkeit mit der Bardot in Und immer lockt das Weib verlieh. „Unser wunderbares Verhältnis darf sich gar nicht ändern, wenn ich erst mal meine Muschi habe.“ Sie beugte sich vor und ließ mich ihr Shalimar inhalieren. „Ich hätte gern, dass du sie zuerst ausprobierst.“
Ich legte meine Hände zwischen ihre Beine und streichelte die arme, dem Untergang geweihte Ausstattung. „Nur ein Schuft würde ablehnen. Hast du Crumpet heute Abend gesehen? Wir hatten gehofft, ihn hier zu erwischen.“
Robin zog mich am Ärmel. „Guck mal, da kommt er gerade!“
Ich ließ los und nahm eine Speisekarte. „Wunderbar, Didi. Würdest du den Herrn bitten, zum Abendessen unser Gast zu sein?“
„Oh ja. Ich bin sicher, er findet das aufregend. Mr. Villery muss doch sonst immer die anderen einladen. Er ist in dem Alter, weißt du.“
„Gut weiß ich das.“
„Und was willst du dann mit ihm anstellen?“
„Alter bringt Weisheit.“
Crumpet ist der Protokollchef des dekadenten schwulen Lebens. Keine sexuelle Konfiguration, die ihm nicht vertraut wäre. Wenn man also die Etikette und Gepflogenheiten kennenlernen will, mit denen man seine Affären mitten in öffentlichen Toiletten betreibt, dann ist er genau der Richtige.
Crumpet (getauft auf Earnest Villery ) ist längst jenseits jedes vertretbaren Alters für eine Schwuchtel. Er ist 47, und man sieht ihm jede Minute davon an. Sein Haar geht aus, und er hat eine Bierwampe, mit der ich eher sterben würde, als sie jemandem zu zeigen. Glücklicherweise lässt diese ungefällige Erscheinung ihn hetero aussehen. Das ist wichtig für den renommiertesten Kardiologen im Südosten.
„Ich glaube“, erzählte ich ihm bei den Cocktails, „das Schlimmste für Loomis waren gar nicht diese unerträglichen Schmerzen, sondern die krasse Erniedrigung. Er musste doch wissen, dass er so sterben und dass man ihn so finden würde.“
„Stimmt.“
„Und ich persönlich würde lieber kopfüber von der Greater New Orleans Brücke springen oder in einem Kleinstwagen verkohlen, als mich so wie Loomis zu verabschieden.“
„Ich auch“, stimmte Crumpet zu.
„Dann schon lieber in einem Gulag mir die Eier abfrieren oder vier Tage lang in einem argentinischen Polizeigefängnis verrotten.“
„Amen. Amen.“
„Wenn also jemand Loomis diese Art von Abgang verschafft hat, muss er ihn gewaltig gehasst haben.“
Unser medizinischer Filibuster gähnte und orderte eine Feuillete Saint-Jacques Proveneale . „Die Theorie hat eine Menge für sich. Du glaubst also, dass dein Mörder schon in der Klokabine auf der Lauer lag.“
„Bis sich das Opfer in eine ... schwache Position begab.“
Robin wedelte mit der Speisekarte wie mit einem spanischen Fächer. Für ihn ist die Pose des blonden Dummchens keine Pose. „Du meine Güte! Wie konnte dein Täter wissen, ob Mr. Loomis oder sonst jemand in der Kabine war? Ich meine, er konnte von dem andern doch nur den Penis sehen!“
„Oh, du musst noch viel lernen“, schalt ihn Crumpet. „Die Wände dieser Toilettenzellen gehen nicht ganz bis auf den Fußboden, wie du weißt. Und man erfahrt schon viel über jemanden ...“
„Wenn man seine Schuhe sieht?“
„Hm. Die können schon einen guten Eindruck von seinem Geschmack und seinem Gehalt vermitteln. Aber das ist es nicht, worauf ich achte.“ Er lehnte sich vertraulich vor. „Der Herr hat die Hosen unten, verstehst du. Und dann kannst du seine Beine sehen. Wenn die keine Haare haben, aber blass sind, und blaue Venen durchscheinen, dann weißt du schon, dass du eine alte Schwuchtel in der Nachbarzelle hast.“
„Igitt!“ Robin grimassierte, als ob es nichts Ekligeres gäbe.
„Was machst du, wenn dir das passiert?“
Crumpet zwinkerte. „Nun, ich verstopfe dann
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