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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Ein unerwarteter Gast
    »Schwarze Magie«, grummelte Nicole Duval leise vor sich hin, während sie die Blumenrabatten durchkämmte. Sie war überzeugt, zwischen Osterglocken, Narzissen und Hyazinthen fündig zu werden, aber da irrte sie sich.
    Professor Zamorra saß gelangweilt an einem Gartentisch und beobachtete ihre verzweifelte Suche. Es gelang ihm einfach nicht, den Blick von seiner Lebensgefährtin abzuwenden, die nach all den Jahren immer noch wie eine Frau Anfang zwanzig aussah. Da sie genau wie er selbst vom Wasser der Quelle des Lebens getrunken hatte, alterte sie körperlich nicht mehr, sondern war relativ unsterblich.
    Es war ein milder, beinahe schon warmer Augusttag über Château Montagne, den Zamorra und Nicole zu -einem ausgiebigen Nachmittagskaffee im Garten nutzten. Zamorra hatte ein paar kleine Geburtstagsgeschenke für sie versteckt, als wären es Ostereier.
    »Ich sehe schon kommen, dass du mich den ganzen Tag suchen lässt«, beschwerte sich die gebürtige Französin.
    »Einfallsreichtum, meine Liebe. Ich habe mir beim Verstecken einfach Mühe gegeben.«
    »Anscheinend liegt dir nicht viel daran, dass ich fündig werde und auf deinen Schoß zurückkehre.« Nicole streckte ihm ihren verführerischen Po entgegen. »Aber wer nicht will, der hat schon, und ich habe Zeit beim Suchen.«
    »Du musst dich ein bisschen mehr anstrengen«, antwortete Zamorra süffisant und nippte am Inhalt einer großen Tasse mit dampfendem Milchkaffee. »Ich kann mir ja ein wenig die Beine vertreten gehen und bei Moustache vorbeischauen.«
    »Zum Teufel mit dir! Aber bilde dir bloß nichts ein, da ist noch gar nicht geöffnet.«
    Moustache war der Wirt der besten, weil einzigen Kneipe des kleinen Ortes, der unterhalb der Ländereien des Châteaus lag. Zum Teufel war ihr Name, wie eine blutrote Leuchtschrift und ein aus Holz geschnitzter Teufelskopf mit gewaltigen Hörnern gleich über der Tür verrieten.
    »Ich habe ohnehin Besseres zu tun. Ich genieße die Aussicht.«
    »Mehr bleibt dir im Moment ja auch nicht übrig. Kalt oder warm? Gib mir doch wenigstens einen kleinen Hinweis.«
    »Aber gem. Eindeutig keine Schwarze Magie.« Zamorra konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Denn davon abgesehen, dass weder das Verstecken noch das Finden von Geschenken mit Schwarzer Magie zu tun hatte, war das gesamte Château durch die M-Abwehr der weißmagischen Schutzkuppel gesichert.
    »Du bist ein Scheusal«, beschwerte sich Nicole. »Aber warte, ich weiß. Ich rufe William aus dem Haus, damit er für mich weitersucht.«
    »Der Weg ist das Ziel«, spornte Zamorra seine Gefährtin an. Der Butler des Hauses war eine solch gute Seele und mit einem derartigen Pflichtbewusstsein ausgestattet, dass er Nicoles Ansinnen zweifellos nachgekommen wäre. Aber William hatte andere Aufgaben. »Also gut, ich gebe dir einen Tipp. Ganz kalt.«
    »Als ob mir das eine große Hilfe wäre.«
    Nicole murmelte noch einige unverständliche Worte und kletterte vorsichtig aus den Beeten. Grübelnd sah sie sich um, fand aber keinen Anhaltspunkt für ihre weitere Suche.
    Ein diskretes Läuten ließ Zamorra aufhorchen. Es kam vom Eingangsportal und wurde per Funksignal auch in den kleinen »Schlosspark« übertragen.
    »Erwarten wir Besuch?«, rief Nicole ihm zu.
    »Nicht dass ich wüsste. Ich habe jedenfalls niemanden eingeladen, und angemeldet hat sich auch keiner.«
    Nicole schüttelte nachdenklich den Kopf. »Bei mir auch nicht.«
    Trotzdem war es nicht ungewöhnlich, dass das Château zuweilen unerwarteten Besuch erhielt.
    Das Läuten wiederholte sich mehrmals. Eigentlich hätte William darauf reagieren müssen. Aber vielleicht war der Butler in irgendwelchen Räumlichkeiten beschäftigt, in denen er das Signal nicht wahrnehmen konnte.
    »Schaust du nach, wer da ist?«
    Zamorra erhob sich, umrundete das Château und ging Richtung Eingang. Ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn, während er sich dem Tor näherte, eine Vorahnung.
    Es läutete erneut, obwohl draußen scheinbar niemand stand. Spielte ihnen jemand einen Streich? Oder versteckte der Störenfried sich aus einem undurchsichtigen Grund im Schutz der Mauer?
    Sofort erwachte das Misstrauen in Zamorra.
    Als er das Tor in der Schutzmauer erreichte, schaute er vorsichtig um die Ecke und gewahrte einen Schatten im Schutz der Umfriedung. Eine Gestalt, die eben noch kniete, sprang federnd in die Höhe. Zamorra wich instinktiv zurück, dann erkannte er den unerwarteten Gast.
    »Überraschung!«, rief

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