Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
wollte, ebenso. Und das zweite Stück zerbrach sogar, als es auf den Boden fiel. Verblüfft sah Mamsell es an. Zum Glück lagen noch mehr Kreiden bereit. Keine davon konnte sie in die Hand nehmen und festhalten.
    Wortlos hob Elli jedes Stück wieder auf und legte es neben die anderen. Mamsell betrachtete die Kreiden misstrauisch, aber sie konnte nichts entdecken. Schließlich rief sie Lilo auf: „Schreib du bitte, was ich sage. Meine Hand ist heute zu unsicher. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist.“
    Lilo tat es und sie hatte keinerlei Probleme mit der Kreide. Mamsell schüttelte den Kopf.
    Doch am Mittagstisch geschah etwas Ähnliches: Kaum wollte sie nach der Gabel greifen, da rutschte diese unter den Tisch, das Messer gleich mit.
    Das kam der guten Mamsell aber doch sehr verdächtig vor. „Bitte, gib mir die Sachen her, ich will sie mir einmal genauer ansehen“, sagte sie zu Hilda, die unter den Tisch getaucht war, um das Besteck aufzuheben.
    Hilda hatte gerade noch Zeit genug, um die fast unsichtbaren Perlonfäden von den Griffen abzustreifen. Lilo, die Mamsell gegenübersaß und an den Fäden gezogen hatte, wurde vor Schreck blass. Aber Hilda nickte ihr beruhigend zu. Deshalb zog sie voll Übermut auch noch an Mamsells Serviette.
    Kopfschüttelnd betrachtete und befühlte Mamsell ihr Besteck. Sie konnte beim besten Willen nichts Besonderes daran entdecken.
    „Ich bin heute anscheinend sehr tapsig“, murmelte sie leise vor sich hin und beschloss, sich später bei einem langen Spaziergang in der frischen Luft zu erholen.

    Eines Tages gerieten Fränzi und Mary in gewaltige Verlegenheit. Die dritte Klasse war mit Frau Wilton, der Sportlehrerin, unterwegs.
    „Wir werden nach Neustadt hinübergehen. Eure Parallelklasse kommt dort zum Sportplatz und wir spielen gegen sie Handball.“
    „Fein“, riefen ein paar.
    „Wissen Sie, ob die andere Klasse gut ist?“, fragten welche.
    „Das eben wollen wir feststellen“, erklärte Frau Wilton. „Ich finde, wir sollen nicht immer nur Auswahlmannschaften gegeneinander spielen lassen, sondern lieber einmal die Klassen.“
    Sie sah sich um. „Hallo, Fränzi“, rief sie dann, „trägst du bitte das Netz mit dem Handball?“
    Fränzi sah sie erstaunt an. Sie sollte den ganzen Weg das blöde Netz schleppen? Aber eine Ausrede gab’s nicht. Sie hängte sich das Netz über den Arm.
    Frau Wilton nahm von ihrer mürrischen Miene überhaupt keine Notiz. Sie hatte längst gemerkt, dass die Schwestern sich höchst ungern in die neue Umgebung fügten und außerdem recht bequem waren.
    Unterwegs im Wald bildeten sich schnell einzelne Gruppen. Ein paar, darunter auch die Lehrerin, gingen flott voran. Frau Wilton sah nur ab und zu zurück, ob auch alle nachkamen. Den Schluss bildeten Mary und Fränzi mit den Zwillingen. Die waren diesmal lieber bei ihnen geblieben, um Fränzi ein wenig aufzumuntern. Aber sie kamen gar nicht zu Wort.
    Fränzi schimpfte. „Als ob andere sich nicht darum rissen, diesen idiotischen Ball zu schleppen“, knurrte sie.
    „Es gibt genug, die diese Aufgabe liebend gern übernommen hätten!“
    „Sie hätte ja auch einen Ball von den Neustädtern mitbringen lassen können“, sagte Mary. „Warum müssen wir das Ding kilometerweit schleppen?“
    „Gib her!“, fiel Hanni schließlich Fränzi ins Wort; sie konnte das Gejammere der beiden nicht mehr mit anhören.
    „Fällt mir gar nicht ein“, rief Fränzi nun empört, „damit mich die Wilton dann anmeckert!“
    „Ich gebe ihn dir schon rechtzeitig zurück“, versicherte Hanni.
    Aber das wollte Fränzi auch nicht. „Jetzt schleppe ich den Ball“, rief sie und lief ein paar Schritte zurück.
    Als die Zwillinge nachkamen und ihr das Netz einfach entreißen wollten, wirbelte sie es in einem großen Kreis und mit mächtigem Schwung über ihrem Kopf herum.
    Und dann geschah es: Hatte Hanni an ihrem Arm gerissen oder hatte sie von allein das Netz losgelassen – jedenfalls sauste es plötzlich mitsamt dem Ball durch die Luft – hoch hinauf in einen Baum. Verdutzt sahen die vier Mädchen hinterher.
    Dort oben hing der Ball in einer Astgabel!
    Das war ja eine dumme Geschichte. Wie sollten sie ihn herunterbekommen? Eine lange Stange war nicht in der Nähe. Den glatten Buchenstamm hinaufklettern – das schien unmöglich. Und Frau Wilton die ganze Sache gestehen, das wollten sie auch nicht. Fränzi und ihre Schwester waren ratlos.
    „Carlotta!“, rief Nanni plötzlich und raste den anderen nach.

Weitere Kostenlose Bücher