Gebieter der Dunkelheit
ihren Höhepunkt erreicht hatte. Ihr Lustschrei hallte in dem Gewölbe wieder. Endlich ließ auch Jeff sich gehen und stöhnte selig auf.
Malcolms Brustkorb bebte noch immer, als er seinen erschlafften Penis herauszog, sich auf den Rücken neben Jillian legte und an die gewölbte Decke starrte. »Das war … das … wow!«
Naomi war allein vom Zuschauen atemlos. Bevor einer der drei sie entdecken konnte, zog sie ihre High Heels aus und schlich aus der Kelterei.
Aufgeputscht rannte sie zwischen den Weinreben hindurch, als wäre der Teufel hinter ihr her. Wie ein Wirbelwind drehte sie sich unter dem sternenübersäten Nachthimmel, schwenkte ihre Schuhe und spürte das Adrenalin, das durch ihre Adern rauschte.
So etwas absolut Verruchtes, Tabuloses, Lasterhaftes wollte sie auch erleben!
In diesem Moment entglitt ihr Samuels Geschenk. Es flog in hohem Bogen zwischen die Reben. Naomi suchte es und hob es auf. Angestachelt durch die Lust, die in ihr vibrierte, packte sie das Präsent auf der Stelle aus. Die gefesselte Frau mit der Korsage und der Gliederkette, die ihre Nippelklemmen verband, kam zum Vorschein. Sam hatte ihr Ekstase durch Unterwerfung geschenkt.
In dieser Nacht schlief Naomi gerade mal eine Stunde. Sie las den Ratgeber in einem Rutsch durch und masturbierte danach.
Und ein weiteres Mal unter der Morgendusche.
5
Journaleintrag Samuel McAvoy, Montag, 2. Juli, 2:00 a.m.
Die Veranda ist mein Lieblingsplatz bei Nacht. Von hier aus kann ich das ganze Valley überblicken. Ein Glas Merlot leistet mir Gesellschaft. Das Firmament wölbt sich über mir wie eine dunkelblaue, mit Swarowski-Steinen übersäte Kuppel. Zikaden bringen mir ein Ständchen. Die Nacht ist erfüllt von Sinnlichkeit. Oder kommt sie aus mir selbst? Weil ich die ganze Zeit an sie denken muss.
Naomi Coffin kommt mir vor wie eine Wildrose, die kurz vor dem Vertrocknen ist. Bildschön und so natürlich. Mit einem Sexappeal, der nicht aufgesetzt wirkt. Unwissend, wie attraktiv sie ist. Diese vollen Lippen, die üppigen Brüste und die schlanke Taille. Mein Schwanz spielt verrückt, wenn sie vor Verlegenheit ihren Blick senkt.
Noch steht sie in dem behüteten und strukturierten Garten ihres Alltags. Doch eine Wildrose braucht Freiheit. Das ist ihr noch nicht bewusst. Aber ich kann in ihren Augen lesen, dass sie den Zaun niederreißen und sich der wilden Seite des Lebens hingeben möchte. Sie quält sich. Ich kann dich erlösen, Naomi.
Ihr Hunger nach Sex ist beinahe aufdringlich. Doch sie spielt die Widerspenstige. Das reizt mich! Vor mir kann sie nicht verbergen, dass eine Lust in ihr brodelt, die kurz vor dem Ausbruch steht. Sie fühlt sich zu mir hingezogen. Das ist gut, sehr gut. Du spürst die Glieder meiner unsichtbaren Kette noch nicht, doch ich habe dich längst in Fesseln gelegt.
Du gehörst mir, Naomi! Aber keine Sorge, ich werde dich nicht ausnutzen, sondern deine Fantasien wahr werden lassen. Schon bald wirst du vor deinem Verlangen kapitulieren und dich mir hingeben. Dann werde ich bereit sein und mit Vibrator und Flogger auf dich warten. Lust und Leid liegen so nah beieinander. Unter meiner Führung werden sie verschmelzen. Dich in die Knie zwingen. Dein freches Mundwerk wird dann nur noch betteln. Um Gnade. Um mehr. Um endlich von mir gevögelt zu werden.
Meine Hose spannt sich schmerzhaft. Ich muss mir Erleichterung verschaffen, um mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren zu können. Mein Handgelenk wird schmerzen, so heftig brauche ich es. Ich hasse Hand-Jobs. Aber eine andere Frau könnte deinen Platz nicht einnehmen. Ich will nur dich!
Naomi, Naomi … Hörst du mein Flüstern, mein Locken? Komm zu mir. Ich werde gut zu dir sein. Deine Grenzen erweitern. Dich fordern. Ich werde dich in eine neue Welt der Lust einführen, die du nicht für möglich gehalten hast. Dunkel. Berauschend. Tabulos. Und geil.
Ich habe deine Neigung längst erkannt.
6
Rosamar war die Erste, der Naomi an diesem Morgen im Erdgeschoss begegnete. In der einen Hand trug sie einen Rattankorb, an der anderen zog sie Sandro hinter sich her, der sich einen Spaß daraus machte, sie auszubremsen. »Guten Morgen, Señorita. Sandro hat keine Lust, mit mir zum Markt nach St. Helena zu fahren, aber ich werde ihn auf keinen Fall alleine zurücklassen.«
Ihre Miene hellte sich auf. »Frühstück steht in der Küche. Señor und Señora Brookstone sind schon bei der Arbeit, Chad und Rachel schlafen noch. Der Rest brütet im Büro übers Geschäft. Aber
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