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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Folie und Gummihandschuhe, die bei ihrem Transport, ihrer Aufbewahrung und Obduktion verwendet worden waren.
    An allen drei konnte er einen leichten Hauch von Zigarettenrauch feststellen. Er überprüfte bei allen drei Toten Zähne und Zahnfleisch. Keiner von ihnen hatte geraucht, was ihn nicht überraschte. Da Wyr eine größere Empfindsamkeit für Gerüche hatten, neigten sie eher nicht dazu. Lieferte das einen Hinweis darauf, wo sie sich vielleicht aufgehalten hatten, oder hatte ein Polizist es versaut und am Ort des Angriffs eine Zigarettenpause eingelegt? Stirnrunzelnd wandte er sich von den Wyr ab und widmete sich ihren Kleidungsstücken und persönlichen Gegenständen, die eingetütet und mit Etiketten versehen auf einem Tisch lagen.
    Keiner der Typen hatte einen Ausweis dabeigehabt. Alles, was sie bei sich getragen hatten, waren Waffen und Bargeld, und eine halb leere Packung Kaugummis. Dennoch ließen sich die Dufteindrücke anhand der Gegenstände wesentlich besser isolieren. Jetzt war er sich sicher, als er sagte: »Sie haben sich in einer Bar getroffen. Irgendwo, wo es gezapftes Bier und fettiges Essen gibt und wo Rauchen erlaubt ist, denn von diesen Kerlen hat keiner selbst geraucht.«
    »Das stimmt auf jeden Fall mit ihrem Mageninhalt überein«, sagte die Meduse und blickte Tiago mit überraschter Anerkennung an. »Zwei hatten Fisch mit Fritten und der dritte einen großen Cheeseburger mit Jalapeños. Alle drei haben Alkohol zu sich genommen, vielleicht haben sie sich Mut angetrunken, um sich für den Kampf zu rüsten. Der toxikologische Bericht liegt mir noch nicht vor, aber ich glaube, sie hatten nicht so viel intus, dass ihre Fahrtüchtigkeit oder ihre Motorik beeinträchtigt gewesen wäre. Dafür wäre bei Wyr eine große Menge Alkohol nötig, und es gibt keine weiteren Anzeichen, die dafür sprechen.«
    Tiago sah Rune an. »Es gibt Gerüche von anderen Alten Völkern an ihren Sachen, aber keiner davon sticht hervor. Es liefert nur weitere Anhaltspunkte. Wir müssen jemanden die Bars in der Gegend abklappern lassen, die häufig von Angehörigen der Alten Völker besucht werden.«
    Rune nickte. »Irgendjemand hat diesen Arschlöchern ein Abendessen und Getränke serviert. Vielleicht haben wir Glück, und jemand kann einen von ihnen oder sogar alle drei identifizieren. Dann könnten wir uns ansehen, wo sie gewohnt haben, und herausfinden, ob bei ihnen in letzter Zeit große Geldbeträge eingegangen sind. Sie hatten ein Motiv für das Attentat. Vielleicht wurden sie dafür bezahlt.«
    »Vielleicht kriegen wir auch eine Beschreibung von jemandem, mit dem sie sich getroffen haben«, sagte Tiago.
    Die beiden Wächter wechselten ein kompromissloses Raubtierlächeln. Sie brauchten nicht zu fragen, was der andere dachte. In diesem Moment waren beide Wyr einmütig. Es war ein gutes Gefühl, auf die Jagd zu gehen, statt in einer Situation festzustecken und auf Ereignisse reagieren zu müssen, die außerhalb ihrer Kontrolle lagen.
    »Sie beide sind ganz schön unheimlich«, murmelte Dr. Telemar .
    Vom Eingang her erklang eine kühle Stimme: »Vielleicht hoffen Sie auch, Beweismittel einschleusen zu können, um die anderen Ermittler von den Wyr abzulenken«, sagte die Fae-Kommandantin Arethusa. Die hochgewachsene Frau betrat den Raum. »Es sollte mich nicht überraschen, Sie hier dabei zu erwischen, wie Sie die Autopsie-Ergebnisse der drei Leichen kontaminieren.«
    Die Bestie in Tiago preschte bis ans Ende ihrer Kette vor und hieb ihre Klauen in die Luft. Um ihn herum verblasste alles, bis auf das wuterfüllte Gesicht der Kommandantin. Knurrend stürzte sich Tiago auf sie. Arethusa zog zwei kurze Schwerter, die sie auf dem Rücken getragen hatte.
    Ein Lastwagen krachte in Tiago hinein. Er prallte gegen eine Wand. Der Laster verwandelte sich in Rune, dessen muskulöser Unterarm seinen Hals gegen die Wand drückte. Dragos’ Erster Mann schob sein Gesicht dicht vor Tiagos, die goldenen Löwenaugen loderten. » Nein , Tiago.«
    Tiago fluchte und versuchte, Rune von sich fortzuschieben. Er war schwerer und stärker als der andere Wächter, aber Rune war scheißschnell und setzte das Gewicht seines langen, schlanken Körpers zu effizient ein, als dass Tiago ihn hätte abschütteln können. Er sagte: »Sie bettelt schon die ganze Zeit förmlich um einen Arschtritt.« Seine Stimme hatte sich verändert, war kehliger geworden.
    »Mein Scheißegal-Knopf ist kaputt. Du bist mein bester Kumpel, und ich sage Nein.« Rune

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