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Gebieter des Sturms (German Edition)

Gebieter des Sturms (German Edition)

Titel: Gebieter des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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versetzte ihm mit der flachen Hand einen Klaps. Er fegte Tiago die Sonnenbrille aus dem Gesicht. Scheppernd fiel sie zu Boden. »Reiß dich zusammen!«
    Dr. Telemar wich in eine entfernte Ecke des Raums zurück. Arethusa starrte die beiden an, ihr Gesicht wurde weiß.
    Tiago fauchte Rune an und erhob sich erneut gegen ihn. Mit klauenbewehrten Händen griff er nach Runes Arm, der ihn in Schach hielt, und stemmte sich, so fest er konnte, dagegen, aber er fand keinen Hebelpunkt, um den Griff des anderen Wächters durchbrechen zu können.
    Rune starrte Tiago direkt in die Augen, sein gut aussehendes Gesicht zeigte keine Spur von Angst. Mit ruhiger Stimme sagte der Erste: »Ich weiß, dass du da drin bist. Du kannst mich hören, sonst würde jetzt schon längst Blut fließen. Denk nur eine Minute nach! Wer braucht uns?«
    Tiago nahm einen tiefen Atemzug, der bebend durch seinen Körper fuhr, während er darum rang, die Bestie unter Kontrolle zu halten. Er drehte den Kopf zur Seite und knurrte: »Niniane.«
    »Richtig.« Rune senkte die Stimme zu einem kaum hörbaren Raunen. »Du hörst mir jetzt besser zu. Du bist gerade dabei, es so zu versauen, dass es keinen Weg mehr zurück gibt. Sie werden dich nie wieder in ihre Nähe lassen. Kapiert?«
    Das rückte ihm den Kopf wieder zurecht, wie nichts anderes es vermocht hätte. Er hörte auf, sich gegen den Griff des anderen Wächters zu stemmen, und sagte: »Kapiert.«
    Runes goldbraune Brauen hoben sich. Er lockerte den Druck, den er auf Tiagos Schlüsselbein ausgeübt hatte. Tiago verharrte bewegungslos und hielt seine Bestie fest im Griff. Rune nickte, ließ ihn los und klopfte ihm auf die Schulter.
    Rune drehte sich um und wandte sich an die Kommandantin der Dunklen Fae. Er sagte: »Okay, erstens, Sie haben das Chi meines guten Freundes gestört. Ich kann Sie gerade nicht besonders gut leiden.«
    »Ich möchte dem ein Zweitens hinzufügen«, sagte Dr. Telemar, als sie aus ihrer Ecke trat. All ihre Kopfschlangen blickten die Kommandantin der Dunklen Fae an. »Ich hab’s nicht so mit politischen Affären zwischen Alten Reichen, aber Sie haben die Integrität meiner Behörde verleumdet, und das dulde ich nicht. Es gibt verdammt noch mal nichts an meinen Autopsieverfahren, das nicht ordnungsgemäß wäre, einschließlich der Art, wie die Leichen dieser Wyr obduziert werden.«
    Obwohl sie gerade von zwei Seiten Anschiss kassierte, löste sich der kalte Zorn im kantigen Gesicht der Kommandantin auf. Sie richtete sich aus ihrer defensiven, kauernden Kampfstellung auf und machte ein nachdenkliches Gesicht, während sie ihre Schwerter in die Scheiden schob. Einige der Kopfschlangen der Meduse wandten sich um und sahen Rune blinzelnd an. Er bedachte sie mit einem Was-weiß-denn-ich-Schulterzucken.
    Arethusa sah von Rune zu Tiago. Sie sagte: »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben.«
    Tiago hatte die Leine seiner Bestie zwar wieder besser im Griff, aber er traute sich noch nicht zu, sprechen zu können. Die Muskeln in seinem Kiefer hüpften auf und ab. Er bückte sich, um seine Ray-Ban aufzuheben, und setzte sie sich wieder auf die Nase.
    Es war Rune, der antwortete: »Welchen Teil meinen Sie, Kommandantin?«
    Arethusa sah Tiago an. Ihm fiel auf, dass sie sorgsam darauf achtete, am anderen Ende des Raums zu bleiben, doch der Geruch nach Aggression in ihren Pheromonen hatte nachgelassen. Sie sagte: »Worin die Wyr sonst auch verwickelt sein mögen, Ihnen ist es wirklich wichtig, dass die Erbin der Dunklen Fae Ihre Hilfe brauchen könnte.«
    »Meinen Sie?«, fragte Tiago durch zusammengebissene Zähne. Eines Tages wollte er die Chance bekommen, einen Schuss auf das Gesicht der Kommandantin abzugeben. Und dann würde er sie zum Mond schießen, dachte er, während er sie anstarrte. Direkt zum Mond.
    Rune sagte: »Ich muss Ihnen eine Frage stellen, Kommandantin. Was hiervon« – er machte eine alles umfassende Geste, die die drei toten Wyr, Tiago und ihn selbst einschloss, – »ergibt für Sie irgendeinen Sinn? Warum sollten wir Tiago schicken, um Niniane zu beschützen, und ihr dann auch noch diese Deppen auf den Hals schicken? Es gibt eine Reihe einfacherer und direkterer Wege, ein paar Typen hinzurichten.«
    Arethusa schnalzte mit der Zunge, während sie die Wächter betrachtete. »Als ich hereinkam, sprachen Sie darüber, dass Sie versuchen wollten, diese drei identifizieren zu lassen, um nach einer Geldspur suchen zu können. Das haben wir bei Geril getan«, sagte sie. »Wir

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