Gefährlich sexy!
Handtuch bekleidet war. Schnell hatte sie ihre Kleider zusammengesucht und sich wieder angezogen. Doch gleich darauf war Beau erneut erschienen, und sie hatte entsetzt entdeckt, dass sie wieder halbnackt war. Morgens war sie dann völlig müde aufgewacht und hatte Schwierigkeiten gehabt, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.
Und heute Morgen? Sie hatte mindestens fünf verschiedene Outfits anprobiert, bis sie schließlich ein eng anliegendes apricotfarbenes T-Shirt, einen grünen Kurzblazer, Jeans und Schuhe mit Keilabsatz angezogen hatte. Das war lässig und dennoch professionell. Schließlich war das ein Geschäftstermin und keine Verabredung. Und dann hatte sie geschwankt, ob sie sich einen Pferdeschwanz oder einen Knoten frisieren oder ihre Haare offen tragen sollte. Schließlich hatte sie sich dafür entschieden, die Haare offen bis über die Schultern fallen zu lassen. Sie machte sich keine Illusionen über ihr Aussehen. Sie war keine Schönheit, nach der sich die Leute umdrehten, und brachte ein paar Pfund zu viel auf die Waage. Sie war durchschnittlich groß und hatte durchschnittliche braune Augen. Aber sie war stolz auf ihre schönen, langen und leicht gelockten Haare.
Natürlich hatte sie viel zu lange gebraucht, um sich fertig zu machen. Aber das hatte absolut nichts mit Beau Stillwell zu tun gehabt. Nein, es war ihr völlig egal, ob er sie attraktiv fand oder nicht. Sie versuchte nicht, den katastrophalen ersten Eindruck vergessen zu machen, den sie am Freitagabend auf ihn gemacht haben musste.
Sie passierte das Eingangstor zum Dahlia Speedway. Noch bevor sie den Minivan geparkt hatte, tauchte schon Scooter auf.
„Schön, Sie wiederzusehen, Miss Bridges. Steigen Sie hinten auf.“ Er grinste. „Sie kommen gerade noch rechtzeitig, um Beau siegen zu sehen.“
„Ich kann es kaum erwarten.“ Trotz ihres Sarkasmus erwiderte sie das Grinsen.
Er reichte ihr ein blaues Armband. „Legen Sie das an.“
Natalie streifte es über die Hand. „Wofür?“
„Das zeigt, dass Sie ein Mitglied unserer Crew sind. Lassen Sie uns losfahren.“
Sie zuckte mit den Schultern. Eigentlich hatte sie nur dafür sorgen wollen, dass Mr. Stillwell den Termin auf Belle Terre einhalten würde. Aber wenn sie dafür zum Mitglied der Crew werden musste, würde sie das eben tun. Sie setzte sich diesmal rittlings hinter Scooter auf die Sitzbank des Motorrads und hielt sich lediglich an dem Gepäckständer am Heck fest. Hm. In der Rückschau stellte sie verlegen fest, dass sie sich auch Freitagabend daran hätte festhalten können, statt die Arme um Beau zu schlingen.
„Bereit?“, fragte Scooter über die Schulter.
„Ja.“ Obwohl der Mann sie am Freitagabend zum halbnackten Beau Stillwell in den Caravan geschickt hatte, mochte sie Scooter Lewis. Mit seinen Sommersprossen und den schelmischen Augen erinnerte er sie an einen Kobold.
Er gab Gas, fuhr aber nicht zu den Boxen, sondern zur Startzone der Rennstrecke. Über das laute Dröhnen der Motoren und das aufgeregte Stimmengewirr der vielen Menschen hinweg hörte Natalie, wie der Ansager via Lautsprecher ankündigte, dass das Finalrennen zwischen Beau Stillwell und Jason Mitchell in wenigen Minuten starten würde.
Nachdem Scooter neben dem schwarz und violett lackierten Tamaro angehalten hatte, stieg Natalie vom Motorrad. Obwohl sie sich Beaus Nähe fast körperlich bewusst war, wechselte sie zuerst ein paar Worte mit Tim und Darnell. Tim wurde rot, als sie ihn begrüßte. Schließlich drehte sie sich zu Beau um, der sie anlächelte. Aber es war der fast laszive Blick seiner leuchtend blauen Augen, der ihr den Atem verschlug.
„Frisch gewaschen sehen Sie richtig nett aus, Miss Bridges.“ Er beugte sich über sie, und einen Moment lang war sie sicher, dass er sie küssen würde. Sie glaubte, ihr Herz würde einen Schlag lang aussetzen. Seine Augen glitzerten sinnlich. Ihr Körper prickelte vor Erwartung, und zwischen ihnen schien es zu knistern. Er neigte den Kopf nach links und sog die Luft ein, während seine dunklen Haare zart ihre Wange streiften. Ihr wurde heiß. Dann richtete er sich wieder auf und grinste selbstgefällig. „Sie riechen auch viel besser.“
Natalie wäre ihm am liebsten an die Kehle gegangen. Stattdessen lächelte sie zuckersüß. „Sie riechen fürchterlich.“ Eine schlagfertigere Erwiderung fiel ihr in der Kürze der Zeit und in ihrem aufgewühlten Zustand nicht ein. Ihr Herz hämmerte noch immer, weil er ihr so nahe gekommen war.
„Sie
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