Gefährlich sexy!
auch nicht müssen“, erwiderte sie mit leiser, trauriger Stimme.
Er folgte ihrem Blick auf den Mann am Boden. Als er wieder aufschaute, sah er, dass sie weinte und zitterte. Sie hatte einen Schock. Er schalt sich einen Narren, schloss sie tröstend in die Arme und drückte sie fest an sich. Warum hatte er nicht gleich daran gedacht?
Es war vorbei, der Schrecken der vergangenen zehn Jahre hatte ein Ende. Er wusste noch nicht, was genau passiert war, aber das würde er schon bald erfahren. Alles. Das war sein Job.
Jamie aber war sein Leben. „Nein, Liebes. Das musst du nie wieder.“
Jamie beendete das Telefonat mit ihrer Mutter und reichte das Handy an Kell zurück, der neben ihr auf den Treppenstufen saß, die zur Hütte hinaufführten.
„Kate war sicher erleichtert“, sagte er.
Er hatte alle notwendigen Anrufe schon vor einer Stunde erledigt, hatte nach seinem Team gesehen und sich um den Polizisten gekümmert, der angeschossen worden war. Außerdem hatte er veranlasst, dass der Mörder abtransportiert wurde.
Sie hatte abgewartet, bis das alles erledigt war, bevor sie sich bei ihrer Mutter meldete, um ihr die gute Nachricht mitzuteilen. „Ja, sehr.“
Sie fühlte sich seltsam nervös. Jetzt waren sie und Kell allein. Sie und ihr Texas Ranger.
Es hatte eine Weile gedauert, bis sie sich wieder im Griff hatte, nachdem der Täter unter Kontrolle gebracht war. Als Erstes hatte sie trockene Kleidung angezogen, dann hatte Kell ihr seine Pistole in die Hand gedrückt, mit der sie den Mörder in Schach halten konnte, während er zu seinem Wagen lief, um ein Seil aus der Werkzeugkiste zu holen. Damit konnte er den Mann besser fesseln als mit dem Klebeband.
Anschließend war er mit ihr hinaus auf die Veranda gegangen, um mit Greenley und seinen Leuten Kontakt aufzunehmen.
Während sie auf die Ankunft seiner Kollegen warteten, was wegen der Lage der Hütte dauerte, bereitete Kell frische Sandwiches zu. Die auf dem Steg hatten die Vögel sich geholt.
Als sie vor dem Schlafzimmerfenster stand, waren ihr im Hinblick auf das Messer, das sie mitgenommen hatte, Zweifel gekommen. Sie hatte viel zu viel Angst, um es zu benutzen, und befürchtete, es in einem Kampf fallen zu lassen. Dann entdeckte sie den Stein und stellte fest, dass die Vorstellung, ihn als Waffe zu benutzen, weniger erschreckend war.
Die Szene, auf die sie dann in der Hütte stieß, übertraf ihre schrecklichste Vorstellung – der Mann, der ihre Freunde auf dem Gewissen hatte, bedrohte das Leben ihres Geliebten.
Bei der Erinnerung daran schüttelte sie sich noch immer. Sie hatte diese entsetzlichen Minuten durchgestanden, wie sie die vergangenen zehn Jahre durchgestanden hatte. Außerdem hatte sie keine Wahl und musste einen kühlen Kopf bewahren, denn es ging nicht nur um ihr Überleben, sondern auch um Kells. Sie durfte nicht zulassen, dass er sich für sie opferte.
Jetzt saß er neben ihr auf den Stufen, die Unterarme auf die Knie gestützt, sein Blick ging in die Ferne, seine Miene war grimmig. Sie liebte die kleinen Fältchen, die sich zeigten, wenn er die Augen zusammenkniff.
Da sie seine Anspannung spürte, legte sie ihm eine Hand auf den Oberschenkel. „Es ist das Ende des Falls, nicht das Ende der Welt. Du wirst noch oft Gelegenheit bekommen, den Helden zu spielen.“
Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Nach diesen letzten Tagen denke ich eher darüber nach, früher in Rente zu gehen.“
Sie wusste, dass er nur scherzte, aber der Gedanke, dass er nie wieder in einen Pistolenlauf blicken musste, gefiel ihr. Besonders aber gefiel ihr in diesem Moment sein Lächeln; es half ihr über die Furcht vor der Ungewissheit hinweg, was als Nächstes kommen würde. „Und die Bösen gewinnen lassen? Auf keinen Fall.“
„Es gibt genug Leute, die scharf auf den Job sind. Die Bösen haben also keine Chance.“
Er nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. „Aber die Guten manchmal leider auch nicht.“
„Ach Kell.“ Sie legte den Kopf an seine Schulter und drückte ihn. „Das mit deinem Kollegen tut mir schrecklich leid. Er wird doch wieder gesund, oder?“
„Wenn er die Operation übersteht. Mit dem Risiko, angeschossen zu werden, müssen wir alle klarkommen.“ Er streichelte ihren Arm. „Danke jedenfalls für dein Verständnis und dafür, dass du hier bei mir bist.“
Sie liebte ihn. „Wo sollte ich denn sonst sein?“
„Ja, apropos.“ Er seufzte. „Wir sollten packen und dich zurück nach Weldon
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