Gefaehrlich verliebt in Mona Lisa 1

er sie auf die Arme lädt und sie mit auf sein Zimmer nimmt.

Kapitel 23
    Ich könnte ein ganzes Schwein essen. Mit Sauce. Und dazu ein halbes Dutzend Semmelknödel, geschwenkt in ausgelassene Butter. Oder einen Coq au Vin, gefüllt mit kandierten Maronen. Von mir aus auch ein Menü von Mac Donald’s. Hauptsache was zu essen und viel.
    Genüsslich ziehe ich die warme Decke bis unter die Nase. Aus irgendeinem Grund wage ich nicht, meine Augen zu öffnen. Nein, es ist nicht irgendein Grund, sondern ich kenne ihn genau. Ich habe eine Schweineangst, der Wahrheit in die Augen zu sehen. Das letzte, an das ich mich erinnere, ist ein zarter Kuss. Noch jetzt spüre ich die sanften, brennenden Berührungen harter Männerlippen überall auf meinem Gesicht und anderswo. Aber wenn ich meine Augen öffne, dann bin ich entweder allein in meinem Zimmer. Eventuell lauert Mama bereits auf meine Geschichte, die die Bemalung auf meiner Haut erklärt. Oder ich sehe in Mathis blaue Augen und muss mich mit meinem Vergehen auseinander setzen. Beides wäre mir ein Gräuel.
    Viel lieber will ich mich noch eine Weile fühlen wie im Himmel, auch wenn ich dann vor Hunger umkomme.
    Hinter meinen geschlossenen Lidern tanzen dunkle Flecke über hellen Grund, von denen ich mir vorstelle, sie seien das pure Glück. Bei jedem Fleck, der sich auflöst, darf ich mir etwas wünschen. Wie bei einer Sternschnuppe. Doch bevor mir der erste Wunsch einfällt, gesellen sich zu dem Brummen, das aus meinem anscheinend vollständig entleerten Magen kommt, andere Geräusche. Schritte, Stimmen. Und dann fliegen meine Lider hoch. Eine kleine Weile dauert es, bis ich begreife, in wessen Augen ich da geradewegs sehe. Doch dann wird mir klar, dass das nicht Mathis‘ strahlendblaue Augen sind. Diese Augen sind rund und braun.
    „José“, kommt es wie ein Aufschrei über meine Lippen.
    „Keine Angst“, sagt der Kommissar. „Du bist in Sicherheit.“
     
    Fortsetzung folgt im Januar 2014
     
     
     
    Liebe Leserin!
    Die Geschichte von Jade, ihrer Mutter Aurore, Mathis, seinem Onkel Antoine, José und Clément geht weiter. Der zweite Teil erscheint im Januar 2014 und ich würde mich freuen, wenn Du dabei bleibst. Bis dahin freue ich mich über Deine Rezension, über Anmerkungen und Anregungen.
    Deine ,
    Natalie Nimou
     
    Meine Webseite:
    www.natalienimou.com