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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Willst du mich umbringen? Ja klar, das käme dir sicher gelegen. So fies, wie du bist.«
    Â»Raffst du denn gar nicht, wie gefährlich Wöbke ist? Wir müssen hier weg.«
    Â»Du vielleicht«, sagte Silvy. »Aber ich nicht. Ich weiß schon, wie ich David um den Finger wickle.«
    Â»Du bist echt bescheuert, Silvy«, sagte ich, stieg auf einen Stuhl und kletterte auf das schwankende Regal. Es war eines dieser billigen Kellerregale aus unbehandeltem Holz. Ohne die vielen Bücher und die Stütze der Wand wurde es nur von einer dünnen Metallverstrebung an der Rückseite stabilisiert. Ich stieg auf das unterste Regalbrett, dann kletterte ich über das zweite langsam höher. Das Regal schwankte wie der Kopf eines Wackeldackels. Als ich oben angekommen war, hockte ich mich hin. Richtete mich langsam auf und versuchte, die Beine ruhig zu halten, um das Zittern des windschiefen Möbels nicht zu verstärken. Dann packte ich links und rechts den Fensterrahmen, stieß mich ab und stemmte mich hoch, bis ich mich mit dem Oberkörper auf das Dach legen konnte.
    Schlechte Idee, Sander, gaaanz schlechte Idee. Kalter Wind wehte mir um die Nase. Der Himmel war bewölkt, und wenn das Dach nur ein bisschen höher gewesen wäre, hätte ich die Wolken berühren können. So kam es mir vor. Verkehrslärm drang zu mir hoch. Ungefähr sechs Meter unter mir befand sich die Dachrinne. Dahinter ging es jäh nach unten in die Straßenschlucht. Ich musste mich auf die andere Seite konzentrieren und drehte mich um. Bis zum Dachfirst waren es ungefähr fünf Meter. Und ich entdeckte etwas, was meine Hoffnung schürte. »Das Haus schließt direkt an das Nebengebäude an, das ein Flachdach hat. Da sehe ich auch eine Tür«, informierte ich Silvy. »Wenn wir es bis dahin schaffen, sind wir gerettet.«
    Â»Ich gehe da nicht hoch«, wiederholte sie. Ich ließ mich noch einmal nach unten gleiten, um Silvy ins Gesicht zu sehen. »Du musst mitkommen«, sagte ich. »David Wöbke ist ein Mörder und ein Psychopath.«
    Â»Ach, so wild ist das nicht«, behauptete Silvy. »Mit dem werde ich schon fertig.«
    Â»Komm mit«, sagte ich noch einmal mit Nachdruck.
    Â»Mit dir auf gar keinen Fall«, sagte Silvy. »Hau ruhig ab. Ist sowieso besser. Alleine werde ich David schon zur Vernunft bringen.« Sie räusperte sich und verkündete: »Ich werde ihm ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sobald ich an ein Telefon komme, hole ich Hilfe«, sagte ich und schob mich weiter aus dem Fenster raus. Mit jedem Zentimeter kam ich dem Abgrund hinter der Dachrinne näher. Und mit jeder Sekunde sah er tiefer aus. Mir wurde mulmig. Oder besser gesagt: Ich hatte total Schiss. Für diese Höhen war der Mensch nicht gemacht, so viel war mal klar. Und ganz besonders ich nicht. Links war eine Antenne. Die bekam ich zu packen, ich klammerte mich daran fest und zog mich ganz aufs Dach. Ein paar Tauben glotzten mich an wie ein Alien.
    Â»Guck nicht nach unten«, sprach ich mir selbst Mut zu, als ich einen Schritt nach oben machte. Ich duckte mich weit nach unten, um meinen Schwerpunkt so tief wie möglich zu halten. Kroch einen weiteren Schritt nach oben. Suchte mit den Händen nach Halt auf den kalten Dachziegeln. Noch einen Meter, dann war da ein Schornstein, an dem ich mich festhalten konnte. Zwei Schritte, dann würde ich ihn erreichen. Von da war es nicht mehr weit. Dann müsste ich nur noch über den Dachfirst balancieren. Das wäre viel einfacher als auf meiner Slackline. Der First war ja zumindest fest. Und breiter. Und in ungefähr dreißig Meter Höhe. Shit. Ich musste noch mal durchatmen und die Augen schließen, um die Wellen von Panik in meinem Bauch in den Griff zu kriegen. Ich würde es schaffen. Es war nicht mehr weit. Gerade setzte ich zum nächsten Schritt an, da hörte ich plötzlich die wütende Stimme von David Wöbke. »Wo ist die andere? Wo ist Natascha?«
    Â»Die ist zum Fenster raus«, sagte Silvy. »Ich wollte sie davon abhalten, aber sie hat mich … geschlagen. Sie ist wirklich gefährlich, David. Aber ich werde dir helfen. Auf mich kannst du dich …«
    Â»Scheiße. Scheißnutte!«, schrie er außer sich.
    Â»Die wird eh runterfallen«, sagte Silvy. »Vergiss sie.«
    Ich hörte etwas klirren. »David, beruhig

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