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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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dich. Alles wird gut«, setzte Silvy noch mal an. »Ich bin die Tochter der Klinikchefin. Ich werde dir helf… kletter besser nicht da rauf, das ist wackelig!«, rief sie. »Warte, ich halte das Regal fest.«
    Mist! Ich kauerte mich hinter den Schornstein und hoffte, dass er mich nicht sehen würde. Endlose Sekunden verstrichen. Ich hörte Wöbke schnaufen und dann einen grollenden Schrei. »Die ist weg! Scheiße!«
    Dann polterte etwas. Die Stimmen wurden wieder leiser. Wöbke war offensichtlich ins Zimmer zurückgekehrt.
    Â»Lass uns mal überlegen«, hörte ich Silvy säuseln, »was wir jetzt am besten machen. Ich würde vorschlagen, dass …«
    Â»Halt endlich die Schnauze!«, schrie Wöbke außer sich. »Du machst einen total irre mit deinem ganzen Scheißgelaber!«
    Â»Ich versuche doch nur, dir zu …« KLATSCH!
    Â»Au!«, heulte Silvy auf. »Was soll das? Was hast du vor, David?« Dann hörte ich nur noch komische Geräusche von Silvy, gedämpft, als ob er ihr einen Knebel verpasst hätte.
    Scheiße.
    Diese superdämliche intrigante biestige Ätzkröte Silvy.
    Ich ließ mich über die Ziegel gleiten bis zum Fenster und lugte vorsichtig über den Rahmen. Wöbke hatte mir den Rücken zugekehrt. Silvy saß auf dem Sessel. Er hatte ihr etwas in den Mund gestopft und knotete nun eine Krawatte um Silvys Kopf. »Jetzt hältst du endlich mal deine Schnauze, du unerträgliche Schwätzbacke, da kann doch kein vernünftiger Mensch nachdenken …« David Wöbke fluchte weiter vor sich hin. Die Spritze, die er vorhin die ganze Zeit bei sich gehabt hatte, lag auf einem kleinen Schränkchen neben der Tür, in dem auch der Bowlingpokal drin war. Ich musste schnell sein. Verdammt schnell. Wöbke holte eine zweite Krawatte aus dem Schrank, mit der er offensichtlich Silvy fesseln wollte. Ich stemmte beide Hände links und rechts auf den Rahmen und ließ mich langsam durch das Fenster hinab (Klimmzüge waren nichts dagegen!), bis ich das oberste Regalbrett berührte. Ich stieß mich von der Decke ab, das Regal begann zu kippen. In Richtung Wöbke. Ich ließ mich von ihm tragen wie von einem Surfbrett, doch sobald es sich zu stark neigte, sprang ich seitlich ab und kam auf dem Boden auf.
    Â»Was …?«, rief Wöbke erstaunt, der sich umdrehte. Silvy glotzte ebenfalls dumm aus der Wäsche. Ich fackelte nicht lang, sondern riss das Schränkchen auf und holte mit einer einzigen Bewegung den Pokal heraus und schleuderte ihn wie eine olympische Hammerwerferin David Wöbke entgegen. Bevor er reagieren konnte, knallte ihm der Kegel seitlich an die Schläfe, er verdrehte die Augen und sackte schlaff zusammen.
    Â»Los!«, schrie ich Silvy zu. »Abhauen!« Sie riss sich den Knebel aus dem Mund und stand sofort auf. David Wöbke zuckte. Bewegte sich. Mit zitternden Fingern durchsuchte ich seine Jacketttasche nach dem Wohnungsschlüssel und dem Handy. Mist, wo waren sie? Er stöhnte auf. Kam langsam wieder zu sich. Beeil dich, Sander! Silvy war schon an der Tür. Wöbke hatte sie nicht abgeschlossen. Ich hörte Silvys hastige Schritte im Treppenhaus. Endlich bekam ich den Schlüssel zu fassen, schnappte ihn und rannte zum Ausgang. Doch da fiel mir noch was ein, ich drehte mich um, grapschte nach der Spritze auf dem Schränkchen. Wöbke stand jetzt wieder aufrecht, er kam auf mich zu, noch ein wenig benommen, aber sehr, sehr wütend. Mit bebenden Knien hechtete ich zur Tür, knallte sie hinter mir zu und versuchte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken, meine Hand zitterte und ich schaffte es gerade in dem Moment abzuschließen, als er die Klinke runterdrückte. »Mach auf, du Schlampe!«, brüllte er und hämmerte wie ein Berserker gegen die Tür. Ich drehte mich um und raste hinunter. Silvy war schon lange weg.

40
    I ch sah Silvy noch die Straße runterrennen und um die Ecke biegen. Eine alte Dame mit einem Hackenporsche voller Einkäufe schlurfte mir entgegen, aber als ich sie auf ein Handy ansprach, sah sie mich nur verwirrt an und klammerte ihre Handtasche an sich. Ich lief weiter, an Wöbkes Mercedes vorbei, und bog um die Ecke. In der nächsten Straße war doch irgendwo ein Bäcker gewesen. Tatsächlich, in einer Seitengasse fand ich einen kleinen Laden, in dem einige glänzende Rosinenschnecken und ein paar Croissants die

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