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Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben

Titel: Gefährliche Gefühle - zu schön zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Lichterketten hingen in den kahlen Bäumen über den Buden. Als Kinder hatten wir die Kirmes geliebt. Wir hatten die ganze Zeit Süßkram gegessen und waren dann alle Riesenrad gefahren. Irgendwann hatte Basti keine Lust mehr gehabt, mit uns zu gehen, und mein Vater musste immer öfter auch am Wochenende arbeiten und so hörten unsere Kirmes-Familienausflüge irgendwann auf. Beim Anblick der Lichter gab es mir heute einen Stich, dass ich nicht mit Enzo hier war. Aber wenn ich erst die Tasche und die Bedrohung durch die Russenmafia los wäre, dann würde ich mit Enzo alles ins Reine bringen und richtig romantisch werden. Musste ich schließlich auch mal ausprobieren, wie sich das so anfühlte.
    Wir fuhren an dem Haupteingang vorbei auf der Suche nach einem Parkplatz, da sah ich auf der anderen Straßenseite im absoluten Halteverbot der Feuerwehreinfahrt Philipps roten Porsche stehen. Typisch!
    Â»Halt mal«, sagte ich zu Hedi, aber sie konnte meiner Bitte nicht nachkommen, da sich hinter uns die Autos drängten. Hedi musste eine Runde um den Block fahren. Als wir wieder auf der Straße am Park waren, steuerte Hedi den Wagen bis auf die Höhe der Feuerwehreinfahrt, in der Philipp geparkt hatte. Sein Porsche stand gegen die Fahrtrichtung, sodass die Fahrerseite von der Straße abgewandt war. Aber ich konnte erkennen, dass er am Steuer saß.
    Â»Dauert nicht lange«, sagte ich. »Du kannst hier warten.«
    Ein Fluchtfahrzeug bereitstehen zu haben, war sicher nicht das Verkehrteste. Ich stieg aus. Mein Herz bummerte. Die Tasche fühlte sich schwer an. Ich schaute mich um, versuchte zu erkennen, ob im Schatten der Tannen hinter der niedrigen Mauer, die den Park umgab, nicht doch dieser Dimitri lauerte. Ich ging um den Porsche herum zur Fahrerseite. Musik aus dem Autoradio schallte gedämpft heraus. Ich blickte mich noch einmal um, weil ich jetzt den dunklen Park im Rücken hatte, was kein angenehmes Gefühl war. Nur schnell die Tasche loswerden und abhauen! Philipp hatte mich noch nicht bemerkt. Ich klopfte an die Fensterscheibe. Er reagierte nicht. Vielleicht war seine Musik zu laut?
    Ich klopfte wieder. Keine Reaktion. Ich beugte mich runter, um durch die Scheibe zu sehen. Philipp lehnte an der Kopfstütze und schlief. In seiner rechten Hand hielt er eine erloschene Zigarettenkippe. Vermutlich besoffen, dachte ich, und klopfte heftiger. Aber auch davon wachte er nicht auf. Langsam wurde mir mulmig. Ich nahm den Türgriff in die Hand und öffnete entschlossen die Fahrertür.
    Â»Hey Schnarchnase. Du verpasst unseren Termin«, sagte ich. Kalter Rauch schlug mir entgegen. Der Wagen roch wie ein Aschenbecher. Philipps linker Arm, der an die Tür gelehnt war, fiel schlaff herunter. Philipp regte sich noch immer nicht. Jetzt bekam ich aber wirklich Schiss. Aber ich kannte das ja. Nicht jeder, der tot aussah, war auch wirklich tot.
    Â»Philipp?«, fragte ich ängstlich und rüttelte an seiner Schulter, um ihn zu wecken. Er kippte nach vorne. Aufs Lenkrad. Auf die Hupe. Es dröhnte ohrenbetäubend, aber Philipp rührte sich nicht. Meine Welt schrumpfte zusammen auf ein winziges Universum namens Angst. Die Atmosphäre, die es umgab, war erfüllt vom ätzenden Lärm der Hupe. Wie in Trance streckte ich die Hand aus und berührte Philipps Hals auf der Suche nach der Schlagader. Seine Haut war kühl und ich schreckte zurück. Die Hupe kreischte in meine Ohren. Vorsichtig schob ich ihn zur Seite, bis sein Kopf die Hupe freigab und rechts über das Lenkrad hing. Jetzt war es plötzlich eigentümlich still in meiner Welt. Ein Gedanke kreiste in meinem Hirn umher wie ein Shuttle auf der Suche nach der richtigen Route zurück zur Erde.
    Hilfe.
    Der Gedanke tauchte in die Erdatmosphäre ein und ich begann mich zu bewegen. Ich musste Hilfe holen. Hedi war inzwischen ausgestiegen und kam alarmiert auf mich zugelaufen. Ich taumelte ihr entgegen.
    Â»Er atmet nicht«, stammelte ich. »Er bewegt sich nicht.«
    Meine Beine drohten nachzugeben, ich ließ die Tasche auf den Boden neben mir gleiten und stützte mich am Autodach ab.
    Â»Er sitzt am Steuer und ist tot«, sagte ich. Hedi kam mit mir zum Porsche. Die Tasche nahm ich automatisch mit.
    Â»Ich gehe davon aus, dass es sich nicht um ein Ablenkungsmanöver handelt, oder?«, fragte Hedi. Ich schüttelte den Kopf. Philipp hing immer noch in seiner unnatürlichen Haltung

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