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Gefaehrliche Liebe

Gefaehrliche Liebe

Titel: Gefaehrliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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nicht rühren, die Augen öffnen oder den Kopf heben. Dafür ist ein bisschen Kraft in meinen rechten Arm zurückgekehrt. Er hängt schlaff über meinem Körper, wie eine Flosse, nein, lebloser, wie eine Keule. Ich habe keine Koordination, keinen Beweis, dass ich noch Finger besitze. Immerhin schaffe ich es, den Arm so weit zu bewegen, dass ich die Schläuche herausreiße. Ein Piepsen ertönt, doch ich bleibe nicht lange genug bei Bewusstsein, um mitzubekommen, wen es herbeiruft.
    Als ich das nächste Mal zu mir komme, sind meine Hände am Tisch festgebunden und die Schläuche stecken wieder in meinem Arm. Dafür kann ich die Augen öffnen und den Kopf etwas heben. Ich befinde mich in einem großen, in silbriges Licht getauchten Raum mit niedriger Decke. Zwei Reihen Betten stehen einander gegenüber. Ich höre ein Atmen, das vermutlich von den anderen Mitspielern stammt. Direkt gegenüber erkenne ich Beetee, der an mindestens zehn Apparate angeschlossen ist.
Lasst uns doch einfach sterben!,
schreie ich innerlich. Ich schlage den Kopf, so fest ich kann, gegen den Tisch und sacke wieder weg.
    Als ich endgültig aufwache, sind die Fesseln nicht mehr da. Ich hebe die Hand und sehe, dass meine Finger mir wieder gehorchen. Mit einem Ruck setze ich mich auf und halte mich an dem gepolsterten Tisch fest, bis ich den Raum scharf sehe. Mein linker Arm ist verbunden, die Schläuche baumeln an Gestellen neben dem Bett.
    Ich bin allein, nur Beetee liegt noch immer mir gegenüber und wird durch ein Heer von Apparaten am Leben erhalten. Aber wo sind die anderen? Peeta, Finnick, Enobaria und ... und ... noch einer, oder? Entweder Johanna oder Chaff oder Brutus waren noch am Leben, als es mit den Bomben losging. Ich bin sicher, dass sie an uns allen ein Exempel statuieren wollen. Aber wohin haben sie sie gebracht? Aus dem Krankenhaus ins Gefängnis?
    »Peeta ...«, flüstere ich. Ich hätte ihn so gern beschützt. Bin immer noch fest dazu entschlossen. Wenn es mir schon nicht gelungen ist, ihm ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen, muss ich ihn jetzt finden und töten, bevor das Kapitol eine sadistische Todesart für ihn ausgewählt hat. Ich schwinge die Beine vom Tisch und sehe mich nach einer Waffe um. Auf einem Tisch neben Beetees Bett liegen ein paar steril verpackte Spritzen. Perfekt. Jetzt brauche ich nur noch ein bisschen Luft, und dann hinein damit in seine Vene.
    Ich halte einen Moment inne und überlege, ob ich auch Beetee töten soll. Aber dann fangen bestimmt die Monitore an zu piepsen, und ich werde geschnappt, bevor ich Peeta gefunden habe. Ich leiste das stille Versprechen, dass ich zurückkommen und ihn töten werde, falls ich kann.
    Ich trage nur ein dünnes Nachthemd, darunter bin ich nackt. Deshalb verstecke ich die Spritze unter dem Verband, der die Wunde an meinem Arm bedeckt. Die Tür ist unbewacht. Bestimmt bin ich Kilometer unter dem Trainingscenter oder an irgendeinem Stützpunkt des Kapitols und die Chancen auf Flucht sind gleich null. Egal. Ich will nicht fliehen, ich will nur meine Aufgabe zu Ende fuhren.
    Ich schleiche einen schmalen Flur entlang bis zu einer angelehnten Metalltür. Dahinter ist jemand. Ich hole die Spritze hervor und halte sie ganz fest. Ich drücke mich gegen die Wand und lausche auf die Stimmen in dem Raum.
    »Kein Kontakt zu 7, 10 und 12. Dafür hat 11 inzwischen die Verkehrswege unter Kontrolle, jetzt haben wir zumindest Hoffnung, dass sie ein paar Lebensmittel rausschaffen können.«
    Plutarch Heavensbee. Denke ich sofort. Obwohl ich eigentlich nur einmal mit ihm gesprochen habe. Eine heisere Stimme stellt eine Frage.
    »Nein, tut mir leid. Ich kann dich auf keinen Fall nach 4 bringen. Aber ich habe einen Sonderbefehl gegeben, sie rauszuholen, falls möglich. Mehr kann ich nicht tun, Finnick.«
    Finnick. Mein Hirn müht sich, den Sinn der Unterhaltung zu begreifen, die Tatsache, dass sie zwischen Plutarch Heavensbee und Finnick stattfindet. Ist er dem Kapitol so lieb und teuer, dass er von seinen Verbrechen freigesprochen wird? Oder hatte er wirklich keine Ahnung, was Beetee vorhatte? Krächzend fügt er etwas hinzu. Etwas Gewichtiges, voller Verzweiflung.
    »Sei nicht töricht. Das ist das Schlimmste, was du tun könntest. Das wäre ihr sicherer Tod. Solange
Au
am Leben bist, werden sie
sie
am Leben lassen, als Köder«, sagt Haymitch.
    Haymitch! Ich platze durch die Tür und taumele in den Raum. Haymitch, Plutarch und ein übel zugerichteter Finnick sitzen um einen Tisch, auf

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